Neubau am Stadtrand: Handwerkskammer soll Flächen sparen

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Einen riesigen Neubau für ihr „Berufsbildungszentrum Weilheim“ will die Handwerkskammer auf grüner Wiese neben der neuen Berufsschule errichten. © Ruder

Ein riesiges neues Berufsbildungszentrum will die Handwerkskammer am Narbonner Ring in Weilheim bauen. Zur Planung gab es jetzt erste Stellungnahmen der Fachbehörden – inklusive deutlicher Mahnungen.

Weilheim – Das große Neubauprojekt der Handwerkskammer auf Wiesen am Narbonner Ring hat die erste Runde der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung hinter sich. Dabei gab es keine grundsätzliche Ablehnung, wie jetzt bei Abwägung der Stellungnahmen zur nötigen Flächennutzungsplan-Änderung im städtischen Bauausschuss deutlich wurde. Doch mehrere Träger öffentlicher Belange mahnten eine flächensparende Bauweise an. Auch die geplante Größe wird teils kritisch gesehen. Wie berichtet, will die Handwerkskammer für München und Oberbayern gegenüber der neuen Berufsschule am Stadtrand von Weilheim auf einer Fläche von rund 3,6 Hektar ihr neues „Berufsbildungszentrum Weilheim“ errichten. Das Areal dafür, bisher landwirtschaftlich genutzt, ist noch größer als das der Berufsschule.

Regierung fordert Alternative zur ebenerdigen Parkplätzen

Die Regierung von Oberbayern sehe raumplanerisch keine Hindernisse für das Vorhaben, hieß es in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung, und sie erkenne an, dass die Planung im Interesse guter Ausbildung stehe. Doch werde seitens der Regierung ein sparsamer Umgang mit Boden angemahnt: Für die nötigen Autostellplätze brauche es eine „Alternative zur ebenerdigen Anordnung“.

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Letzteres sei „der wesentliche Kritikpunkt“ an dem Neubauprojekt, resümierte Alfred Honisch (Grüne) nach Behandlung aller Stellungnahmen – und wollte wissen, ob planerisch bereits darauf reagiert worden sei. Man habe die Handwerkskammer mehrfach darauf angesprochen, antwortete Manfred Stork seitens des Stadtbauamtes, und „auch im städtebaulichen Vertrag angedeutet, dass eine innovative Lösung bezüglich der Parkplätze gefordert ist“. Der Bauherr werde wohl einen Ideenwettbewerb ausschreiben, so Stork: „Es ist ja auch im eigenen Interesse der Handwerkskammer, sich entsprechend darzustellen.“

Staatliches Bauamt sieht durch Neubau eventuelle Ost-Umfahrung Weilheims „erschwert“

Die Stellungnahme der Regierung unterstütze die Stadt „im Bestreben, ein Parkdeck oder eine Tiefgarage zu fordern“, freute sich Horst Martin (SPD). Konkret gehe es darum aber erst im nächsten Verfahrensschritt, betonte Stork. Und Klaus Gast (CSU) betonte: „Wir haben die Absicht klar formuliert und haben es im Bebauungsplan-Verfahren in der Hand.“ In diesem gelte es etwa auch mögliche Kollisionen mit dem viel genutzten Weg zum Dietlhofer See zu beachten, hieß es in der Sitzung.

Im aktuell laufenden Flächennutzungsplan-Verfahren gab es auch Anmerkungen zur generellen Größe des geplanten Bildungszentrums. Das Sachgebiet „Fachlicher Naturschutz“ am Landratsamt sieht diese kritisch. Die Abteilung „Städtebau“ forderte, bereits im Flächennutzungsplan eine Eingrünung vorzusehen. Und dass durch den Neubau die Realisierung einer möglichen Ost-Umfahrung Weilheims „erschwert“ würde, gab das Staatliche Bauamt zu bedenken. Deren Trasse könnte im Fall des Falles freilich etwas versetzt werden, meint dazu das Stadtbauamt.

Den Abwägungen der Verwaltung zu den Stellungnahmen hat der Bauausschuss zugestimmt – gegen die Stimmen der Grünen-Vertreter Luise Nowak und Alfred Honisch. Am Donnerstag, 29. Februar, entscheidet darüber der Stadtrat (öffentliche Sitzung ab 18.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses).

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