Biomasse-Heizwerk für 22 Millionen Euro: Bauantrag von Roche befürwortet

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So könnte sie aussehen: die Vorderseite des geplanten Biomasse-Heizwerks zur Waldrestholzverfeuerung. Die neue Anlage soll die CO2-Emissionen am Standort Penzberg pro Jahr um 7800 Tonnen reduzieren. © Roche

Der Penzberger Bauausschuss hat einen Bauantrag des Pharmakonzerns Roche für ein Biomasse-Heizwerk befürwortet. Der Baubeginn ist für April geplant.

Penzberg – Den Bauantrag für ein Biomasse-Heizwerk zur Waldrestholzverfeuerung hatte das Biotech-Unternehmen Roche bereits im Dezember vergangenen Jahres bei der Stadt Penzberg eingereicht. In seiner jüngsten Sitzung hat der Bau-, Mobilitäts- und Umweltausschuss diesen Bauantrag nun einstimmig und ohne Diskussionen befürwortet.

Wie berichtet, will Roche mit dem Biomasse-Heizwerk, das auf einem Teil der insgesamt über 13 Hektar großen Erweiterungsfläche im Norden des Werksgeländes entstehen soll, nach eigenen Angaben künftig 7800 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Verfeuert werden soll in dem Heizwerk Restholz aus Wäldern im Umkreis von 100 Kilometern, wie Stadtbaumeister Justus Klement in der Sitzung sagte. Laut Konzern ist das beispielsweise Restholz aus Schädlingsholzbestand oder Unwetterbruch, das keine andere wirtschaftliche Verwendung mehr findet, zudem Holz, das als Abfallprodukt in Sägewerken anfällt. Auf der Erweiterungsfläche will der Konzern außerdem ein neues Diagnostik-Produktionszentrum errichten. Die Investition für dieses Zentrum in Höhe von 600 Millionen Euro gilt als die größte Einzelinvestition, die es jemals in Penzberg gab.

Anlage soll Dampf für Produktionsprozesse erzeugen

In das neue Biomasse-Heizwerk will Roche eigenen Angaben zufolge 22 Millionen Euro investieren. Der Neubau, der eine Höhe von etwa 20 Metern auf einer Fläche von 45 mal 21 Metern haben soll, sei nördlich der bestehenden Abwasserreinigungsanlage im Osten der Erweiterungsfläche des Werks geplant. Es handle sich dabei um ein Technikgebäude mit einem Vollgeschoss und mehreren, vertikal aufgebauten Technik-Ebenen. Die Anlage solle nachhaltigen Dampf für Produktionsprozesse der Betriebe am Standort Penzberg erzeugen und werde eine Nennwärmeleistung von rund fünf Megawatt haben. Damit kann laut Konzern ein erheblicher Teil des Dampfverbrauchs am Standort erneuerbar mit Waldrestholz generiert werden.

Die Fertigstellung sei für Ende 2025 geplant. Der Spatenstich solle heuer im April stattfinden. „Der Neubau unterstützt uns dabei, fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energiequellen zu ersetzen und damit die Treibhausgasemissionen am Standort um etwa 18 Prozent pro Jahr zu reduzieren“, erklärt Werkleiter Paul Wiggermann. „Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Klimaziele der Stadt sowie die Umweltziele des Konzerns zu unterstützen.“ Nach Konzernangaben will Roche bis 2050 vollständig klimaneutral wirtschaften. Der Bauantrag geht nun weiter ans Landratsamt als Genehmigungsbehörde.  

Lesen Sie auch: Roche in Penzberg wächst weiter - von Leap und Gentherapie-Zentrum bis Produktionsgebäude und Kraftwerk

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