Trump schielt auf Erdschätze der Ukraine – und knüpft US-Hilfen an „Deals“

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Während die Ukraine weiter auf US-Unterstützung hofft, pocht Trump im Gegenzug plötzlich auf einen Rohstoff-Deal. Der neue Präsident wendet sich auch an Europa.

Washington, D.C./Kiew – Für die umfangreichen US-Hilfen an die Ukraine fordert Präsident Donald Trump im Gegenzug Zugriffsrechte auf wertvolle Rohstoffe des Landes. „Ich möchte Sicherheit bei den seltenen Erden haben“, erklärte der Republikaner in Washington. „Wir investieren Hunderte Milliarden Dollar. Sie haben großartige seltene Erden.“ Er gab an, die Ukraine sei „bereit, dies zu tun.“

Seltene Erden sind Metalle, die für die Herstellung von Smartphones, Elektroautos und anderen High-Tech-Produkten benötigt werden.

Hilfen für die Ukraine: Trump pocht auf Rohstoff-Deal und schießt gegen Europa

Trump übte zudem erneut scharfe Kritik an seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden. „Biden hat sie nie um Geld gebeten. Er hat nie gesagt: Ihr müsst zahlen. Er hat einfach nur Geld verteilt“, sagte Trump. Im Gegensatz dazu arbeite er mit der ukrainischen Regierung daran, „einige Deals“ abzuschließen, um Garantien für die US-Unterstützung zu sichern.

Gleichzeitig warf der US-Präsident der Europäischen Union erneut vor, nicht genug zur Unterstützung der Ukraine beizutragen. „Europa kann mit uns nicht mithalten. Sie sollten gleichziehen“, sagte er. „Für sie ist es wichtiger als für uns, aber sie sind uns finanziell weit unterlegen. Sie sollten mindestens genauso viel zahlen.“ Innerhalb Europas ist Deutschland der größte Unterstützer der Ukraine.

Treffen von Trump und Selenskyj in New York
Zwei Präsidenten, ein Krieg: Die Ukraine hofft auf und bangt um Trumps Unterstützung – jetzt bringt der US-Präsident seltene Erden ins Spiel. (Archivfoto) © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Trump kritisiert Ukraine-Hilfen der USA – und spricht über mögliche Verhandlungen

Donald Trump hatte sich schon vor seiner Wiederwahl mehrfach ablehnend über die Milliardenhilfen für die Ukraine geäußert. Die USA sind bisher der wichtigste Unterstützer für die Ukraine im Kampf gegen den seit fast drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Die Ukraine befürchtet, dass sie unter Trumps Druck zu weitgehenden Zugeständnissen an Russland gezwungen sein könnte.

Vor seinem Amtsantritt am 20. Januar hatte Trump angekündigt, den Ukraine-Krieg unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. Nach seiner Vereidigung hatte er Russland mit verschärften Sanktionen und Zöllen gedroht, sollte es nicht bald zu einem Ende des Krieges in der Ukraine kommen.

Am Sonntag erklärte Trump, die US-Regierung plane „Treffen und Diskussionen mit verschiedenen Akteuren, darunter Russland und die Ukraine.“ Er fügte hinzu: „Ich denke, dass diese Diskussionen ziemlich gut laufen.“ (nak/dpa/AFP)

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