Eurovision Song Contest: Experte wagt Prognose für Deutschland – Warum es schon ab Donnerstag ernst wird
Gewusst? Für Deutschland wird es beim Eurovision Song Contest nicht erst am Samstag ernst, sondern schon am Donnerstag und Freitag. Ein Experte wagt zudem eine Prognose.
Basel – Die Spannung steigt für Deutschland in Sachen Eurovision Song Contest! Am Samstagabend treten Abor & Tynna beim großen Finale mit ihrem Song „Baller“ auf die Bühne und wollen möglichst viele Punkte sammeln. Der Sieg ist das Ziel, hatten das Geschwister-Duo und ESC-Macher Stefan Raab (58) unisono ausgegeben.
In den erweiterten Favoritenkreis hat Deutschland es zum Start der ESC-Woche aber nicht geschafft – trotz optimistisch stimmender Fan-Rankings und trotz eines beeindruckenden Auftritts auf dem türkisfarbenen Teppich am Sonntag. Und auch trotz eines äußerst sympathischen Fails bei einem Livestream aus dem Hotelzimmer. Die Wettquoten-Übersicht auf eurovisionworld.com sah Abor & Tynna am Dienstag nur auf Platz 17. In unserer Abstimmung, die seit dem 1. April läuft, gibt es auch keinen allzu positiven Zwischenstand:
Eurovision Song Contest: Jury-Voting entsteht schon am Freitag
Was viele nicht wissen: Nicht nur der Auftritt im Finale am Samstagabend hat ein großes Gewicht. Die Live-TV-Show am Samstag sehen die Zuschauer und verteilen ihre Anrufe anhand der dortigen Eindrücke. Die Jurys der Länder hingegen haben da schon quasi Feierabend. Denn für die internationalen Jury-Mitglieder fällen ihr Urteil schon am Freitag, wenn das sogenannte „Jury-Finale“ steigt, das dieses Jahr „Evening Preview“ heißt. Zusammengefasst: Um die Hälfte der Punkte – bei den Jurys – singen die ESC-Acts schon am Freitagabend. Um die andere Hälfte – die der Zuschauer – erst am Samstag im Live-TV-Finale.
Eurovision Song Contest: Deutschland-Act tritt außer Konkurrenz im zweiten Halbfinale auf
Zu einem wichtigen Moment für Deutschland kommt es aber noch früher, schon am Donnerstagabend. Dann nämlich treten Abor & Tynna außer Konkurrenz beim zweiten Halbfinale auf, Deutschland ist bekanntlich als Teil der „Big Five“ schon fürs Finale qualifiziert. Erstmals wird dann im Live-TV die Performance zu sehen sein, die Abor & Tynna und ihr Team – wohl auch unter Stefan Raabs Mitwirkung – ausgetüftelt haben.

Abor & Tynna wecken große Erwartungen für ihre Show
Die geweckten Erwartungen sind groß. Am Samstag (10. Mai) ging ein 30-sekündiger Clip online, mit einem Vorgeschmack auf den finalen Auftritt von Abor & Tynna. Der ganz offensichtlich runderneuert ist gegenüber dem Vorentscheid. Abor & Tynna selbst kündigten in der Kommentarspalte noch einen Wow-Effekt an: „Leute Leute Leute, ihr habt den coolsten Teil bisher nicht gesehen“, schrieben sie.
Gibt es am Donnerstagabend also einen großen Kracher, der dafür sorgt, dass die ESC-Welt von kaum etwas anderem spricht als vom deutschen Act? Und entsteht ein Hype, der Abor & Tynna bei Fans, Jurys und Buchmachern klettern lässt? So weit will Mario Hanousek nicht gehen. Der ESC-Fan und -Blogger war für unser Netzwerk beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin als Reporter vor Ort, kennt die Abläufe und die Eigendynamik, die so eine Eurovision-Song-Contest-Woche nimmt.
Eurovision Song Contest: Experte wagt Prognose
„Donnerstag kann man ‚Baller‘ schon mal in voller Länge im zweiten Semifinale sehen, das wird aber nur eine Art Generalprobe und keine großen Auswirkungen auf das Voting am Samstag haben. Hilft aber vielleicht, den Ohrwurm schon mal zu platzieren“, meint der Österreicher. Hanousek zeigt sich durchaus beeindruckt von der „Baller“-Neufassung, auf die er etwa durch den Instagram-Clip einen Vorgeschmack bekam. „Abor & Tynnas Auftritt in Basel hat ein großes Upgrade bekommen, wenn man es mit der Performance bei ‚Chefsache ESC‘, dem deutschen Vorentscheid vergleicht. Größer, lauter, mutiger ist das neue Motto.“
Hanouseks Prognose – Stand Dienstag: „International ist die letzten Wochen ‚Baller‘ zwar in aller Munde, ob’s außerhalb der Fan-Community aber auch einschlägt, wage ich bezweifeln. Meine Einschätzung: Deutschland wird solide im Mittelfeld landen – und kann darauf auch stolz sein.“ Eine US-Schulklasse hat die ESC-Beiträge vorab bewertet – der deutsche Song schnitt erstaunlich ab. (lin) Verwendete Quellen: eurovisionworld.com, eurovision.de, eurovision.tv, Zitate von Mario Hanousek