Nach horrenden Verlusten im Ukraine-Krieg: Russlands Truppen fahren in Pkws an die Front

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Der Ukraine-Krieg fordert täglich massive Verluste. In Russland sollen Soldaten immer häufiger mit zivilen Fahrzeugen in den Krieg ziehen – einer Marke vertrauen sie besonders.

Moskau – Russlands Armee hat in ihrem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder mit massiven Verlusten zu kämpfen. Täglich werden von Seiten der ukrainischen Armeeführung horrende Verlustzahlen unter Putins Soldaten veröffentlicht. Doch auch große Mengen an Militärgerät muss die russische Armee laut der Ukraine einbüßen. Die Zahlen können zwar nicht unabhängig überprüft werden – Videos von der Front könnten allerdings die Notlage der russischen Truppen aufzeigen.

Video zeigt mutmaßlichen Mangel an Panzerfahrzeugen Russlands – Soldaten fahren im PKW an die Front

Laut der niederländischen Open-Source-Intelligent-Webseite Oryx hat Russland seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 15.091 Kriegsfahrzeuge verloren. 852 wurden zudem beschädigt, 1114 im Kampf aufgegeben und 3011 sollen von der Ukraine erbeutet worden sein. Im Vergleich dazu habe die Ukraine 7609 solcher Fahrzeuge einbüßen müssen.

Im Anblick solcher Verlustzahlen soll Russland immer mehr auf Angriffe mit zivilen und vor allem ungepanzerten PKWs setzen. Im Dezember berichtete das Wirtschaftsmagazin Forbes von einem Video, das einen solchen Angriff russischer Truppen auf ukrainischem Gebiet zeigen soll. Russland setzt dabei wohl vor allem auf Autos der russischen Marke Lada. Weit kamen die Soldaten allerdings nicht. Eine ukrainische Drohne nahm die Angreifer in ihrem schlecht geschützten Fahrzeug ins Visier und explodierte inmitten der Soldaten.

Ein Soldat der Ukrain steht neben einem zerstörten Auto im Ukraine-Krieg.
Russland schickt Soldaten immer häufiger in zivilen Fahrzeugen in den Ukraine-Krieg. (Archivbild) © Dmytro Smolienko/IMAGO

Was zum Ende des vergangenen Jahres noch als Einzelfall zu werten gewesen sei, soll mittlerweile brutale Realität in Putins Krieg gegen sein Nachbarland zu sein. „Ich schätze, dieser Angriff auf Ladas ist mittlerweile die Norm?“, zitiert Forbes aus einem X-Beitrag des Militäranalysts Moklasen. Dazu teilte der Account ein Video, dass eine Vielzahl von ukrainischen Angriffen auf russische Kleinwägen zeigen soll, die im Krieg für Angriffe auf die Ukraine genutzt worden sein sollen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg – Putins Panzerproduktion kommt ins Straucheln

Wie Forbes weiter berichtete, produziere Russland jährlich etwa 200 BMP-3-Kampffahrzeuge, 90 T-90M-Panzer und mehrere hundert weitere Panzerfahrzeuge. Allerdings hänge der russische Präsident Wladimir Putin damit den Verlusten im Ukraine-Krieg massiv hinterher. Denn pro Jahr verliere das Land circa 6000 gepanzerte Fahrzeuge. Auch die während des Kalten Kriegs angelegten Vorräte solcher Kriegsgeräte seien mittlerweile aufgebraucht.

Bereits im Juli 2024 schrieb das US-Fachmagazin The National Interest, dass sich Russlands Panzervorräte einem Punkt der „kritischen Erschöpfung“ nähern würden. „Russland setzt noch mehr alte T-54-Panzer ein. Der Prototyp dieses Panzers wurde 1945 entwickelt. Das ist ein weiterer offensichtlicher Hinweis darauf, dass Russland die Ausrüstung ausgeht und immer tiefer in seine Lager greift“, erklärte dazu ein Verteidigungsanalyst gegenüber Defence Blog.

Russlands Mangel an gepanzerten Fahrzeugen – Kreml zeigt sich trotzdem optimistisch

Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, habe 2023 ein optimistisches Bild der russischen Rüstungsproduktion gezeichnet, berichtete Defence Blog. Außerdem sollen russische Medien Aufnahmen verbreitet haben, in denen russische Soldaten zivile Fahrzeuge in „taktische Angriffsfahrzeuge“ umgebaut haben sollen. Laut dem Fachmagazin deute dies weniger auf technische Innovation, als vielmehr auf einen gravierenden Mangel an gepanzerten Kriegsfahrzeugen hin. (nhi)

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