Pufferzone mit europäischen Truppen? So sieht Trumps Friedensplan für die Ukraine aus

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Ein Trump-Plan für das Ende des Ukraine-Kriegs sieht eine Puffer-Zone an der Front vor. Für deren Bewachung ruft Trump Europa in die Pflicht.

Washington, D.C. – Donald Trump will den Ukraine-Krieg beenden – das hat er immer wieder betont. Jetzt, wo er die US-Wahl gewonnen hat, besteht für ihn bald die Möglichkeit, zur Tat zu schreiten. Aber wie will er hinkriegen, was beinahe drei Jahre lang keinem gelungen ist? Wie berichtet wird, existieren in Trump-Kreisen Pläne. Und einer davon hat es in sich.

Trump-Idee im Ukraine-Krieg: Puffer-Zone an der Front mit europäischen Truppen

So berichtet das Wall Street Journal von einer Idee, die in Trumps Übergangsbüro vorgeschlagen wurde und die drei Trump nahestehende Personen detailliert dargelegt hätten. Nach dieser soll die Frontlinie in ihrer aktuellen Lage eingefroren werden. Russland und die Ukraine würden sich auf eine entmilitarisierte Zone einigen, die etwa 1300 Kilometer lang ist.

Wer diese Zone bewachen soll, bleibt unklar. Ein Berater verwies allerdings darauf, dass die USA dafür nicht die Truppen stellt. Auch sollten diese nicht aus einer von den USA mitfinanzierten Organisation wie den Vereinten Nationen (UN) kommen.

„Wir senden keine amerikanischen Männer oder Frauen, um den Frieden in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Und wir zahlen nicht dafür. Lasst die Polen, Deutschen, Briten oder Franzosen das machen“, sagte ein Mitglied von Trumps Team laut dem Wall Street Journal.

Donald Trump nach der US-Wahl.
Donald Trump will in der Ukraine offenbar eine entmilitarisierte Zone einrichten. © Evan Vucci/dpa

Ukraine soll nach Trump-Plan für 20 Jahre nicht in Nato eintreten

Außerdem würde der Plan beinhalten, dass die Ukraine sich dazu verpflichtet, 20 Jahre lang nicht der Nato beizutreten. Als Gegenleistung würden die USA die Ukraine ausreichend mit Waffen versorgen, um Russland vor einer weiteren Attacke abzuschrecken.

Wie der Telegraph meldet, erscheint es von britischer Seite aus unrealistisch, dass deren Truppen die Ukraine ohne Hilfe der USA unterstützen. „Es ist aus meiner Sicht total unrealistisch, zu denken, dass Europa alleine, mitsamt dem Vereinigten Königreich, die Ukraine unterstützt“, zitiert der Telegraph den ehemaligen britischen Schatzkanzler George Osborne.

Gebiete abtreten? Zustimmung der Ukraine auf Trump-Plan unrealistisch

Darüber hinaus müsste die Ukraine bei dem Trump-Plan wohl die aktuell von Russland eroberten Gebiete abtreten. Wie der Telegraph meldet, hat die Ukraine durchaus signalisiert, gegenüber Trumps Plänen offen zu sein. So meldete Präsident Wolodymyr Selenskyj kurz nach Trumps Wahlsieg, mit diesem ein gutes Gespräch geführt zu haben. Man wolle in engem Dialog bleiben.

Unwahrscheinlich scheint aber, dass die Ukraine einem Deal zustimmt, der Russland als Sieger dastehen lässt. So sagte Selenskyj erst kürzlich auf dem EU-Gipfel in Budapest: „Frieden ist eine Belohnung nur für die Starken.“ Es habe viel Gerede darüber gegeben, Putin nachzugeben. Das sei allerdings inakzeptabel und wäre Selbstmord für ganz Europa, sagte er.

Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, sei Putin zwar bereit zu Gesprächen mit Trump bereit. Laut Informationen der Washington Post habe beide mittlerweile telefoniert. Die Ziele in der Ukraine würden jedoch unverändert bleiben. (lab)

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