Wegen Tesla-Krise und DOGE-Kritik: Musk nennt Zeitpunkt für Politik-Rückzug
Tesla kämpft mit Gewinneinbrüchen. Elon Musk reduziert seine Rolle bei Trump. Experten warnen vor langfristigen Markenschäden.
Washington, D.C. – Der Tech-Milliardär Elon Musk, der als CEO von Tesla und umstrittener Sonderberater von US-Präsident Donald Trump fungiert, hat angekündigt, sein Engagement in der Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) ab Mai erheblich zu reduzieren. Diese Entscheidung fällt mit erheblichen Gewinneinbrüchen bei Tesla zusammen und spiegelt die zunehmend kritische Haltung der US-Bevölkerung gegenüber Musk wider.
Tesla rutscht in die Krise: Musk kündigt Rückzug aus US-Politik an
Eine im März von NBC News durchgeführte Umfrage unter 1.000 registrierten Wählern zeigt, dass zwar eine Mehrheit grundsätzlich Kürzungen der Staatsausgaben befürwortet, jedoch die Umsetzung durch DOGE auf Widerstand stößt. In einer von Fox News in Auftrag gegebenen Erhebung lehnen 58 Prozent der Befragten die Methoden der Behörde ab.
Die New York Times bestätigt diesen Trend: Viele Amerikaner unterstützen zwar die Idee, staatliche Verschwendung zu bekämpfen, doch die konkreten Pläne von DOGE, insbesondere der Zugriff auf sensible Daten wie Steuerinformationen, sorgen für Misstrauen. Fast zwei Drittel der Befragten äußerten Bedenken.
Das liegt wohl auch an Musk selbst, der als Person stark polarisiert. Eine Umfrage der Quinnipiac University ergab, dass 57 Prozent der Wähler seine Macht in Regierungsentscheidungen für zu groß halten. Seine Beliebtheit ist in den letzten vier Jahren deutlich gesunken, insbesondere bei Demokraten und Unabhängigen.
Gewinneinbrüche und sinkende Absatzzahlen bei Tesla – Musk will als Trump-Berater kürzertreten
Gleichzeitig mit den politischen Kontroversen meldete Tesla am Dienstag, dem 22. April, einen Gewinnrückgang von 71 Prozent im ersten Quartal 2025 sowie sinkende Absatzzahlen, wie unter anderem Reuters berichtete. Analysten sehen einen Zusammenhang zwischen Musks politischem Engagement und der Markenimage-Krise. „Tesla ist zu einem Symbol der Trump-Administration geworden“, erklärte Analyst Dan Ives vom Finanzdienstleister Wedbush dem britischen Guardian. Proteste gegen DOGE führten zuletzt teilweise auch zu Brandanschlägen und Vandalismus bei Tesla-Fahrzeugen.
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Musk betonte, die „Hauptarbeit“ bei DOGE sei abgeschlossen, und kündigte an, sich ab Mai nur noch ein bis zwei Tage pro Woche der Regierungsarbeit zu widmen. Sein Sonderstatus endet Ende Mai.

Kritik an Musk und DOGE: „Kürzungstheater“ und zweifelhafte Einsparungen
Während Musk staatliche Einsparungen von 160 Milliarden Dollar beansprucht, zweifeln Experten an der Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Jessica Riedl vom Manhattan Institute warnte im Gespräch mit dem Spiegel, dass DOGE sich auf symbolische Kürzungen wie Auslandshilfen oder Zeitschriftenabonnements konzentriere, aber die größten Haushaltsposten wie Sozialversicherungen oder Verteidigung ignoriere und keine „signifikanten Einsparungen“ mit sich bringe.
Der Business Insider analysiert, dass DOGEs Sparmaßnahmen mathematisch unrealistisch seien und langfristig zu höheren Defiziten führen würden. So könnten beispielsweise Kürzungen bei der Steuerbehörde IRS geschätzte 500 Milliarden Dollar an entgangenen Einnahmen pro Jahr kosten.
Die Zukunft von Elon Musk: Zwischen Donald Trumps Politik und Tesla
Ob Musks Rückzug aus DOGE die Krise bei Tesla lindern wird, bleibt ungewiss. Während er auf Investorenseite Hoffnungen auf eine Erholung durch neue Technologien wie selbstfahrende Autos weckt, warnen Analysten vor dauerhaften Markenschäden. „Wenn Musk bei DOGE bleibt, wird der Imageschaden größer“, so Ives.
Das Beispiel DOGE zeigt, wie schwer sich die US-Politik mit strukturellen Reformen tut, während die Polarisierung die öffentliche Debatte dominiert. Für Musk könnte die Hoffnung bestehen, dass ein schneller Rückzug aus der Politik Tesla wieder auf Kurs bringt. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, bleibt abzuwarten.