Musk vollzieht Job-Kahlschlag bei Tesla: Ein Viertel der Belegschaft in Grünheide muss gehen

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Tesla-Boss Musk reagiert auf die Flaute am Elektroauto-Markt mit einem radikalen Personalabbau. Enorm trifft es den deutschen Standort in Grünheide.

Grünheide – Sinkende Produktionszahlen, stockender Absatz, gedämpfte Nachfrage: Für Tesla läuft es gerade nicht rund. Jetzt hat Konzernchef Elon Musk die Belegschaft auf harte Zeiten eingeschworen – und eine Kündigungswelle angekündigt. Weltweit sollen mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter ihren Job verlieren.

Tesla-Chef Elon Musk streicht weltweit jede zehnte Stelle

Das geht aus einer internen E-Mail hervor, die Musk an die Mitarbeiter verschickte, und die dem Handelsblatt vorliegt. Nach eingehender Prüfung von Kosten und Produktivität habe das Unternehmen entschieden, die Stellenanzahl um mehr als zehn Prozent zu senken, hieß es darin. „Es gibt nichts, das ich mehr hasse, aber es muss getan werden“, schrieb Musk weiter. „Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen.“

Tesla-Chef Elon Musk steht vor dem Modell „Cybertruck“.
Elon Musk will bei Tesla weltweit zehn Prozent aller Jobs streichen. © Robert Hanashiro/imago

Eigenen Angaben zufolge beschäftigte Tesla Ende vergangenen Jahres weltweit gut 140.000 Mitarbeiter. Nun stehen 14.000 Jobs zur Disposition. Das auf Nachrichten über Elektromobilität spezialisierte US-Portal Electrek hatte als Erstes darüber berichtet, sprach aber von bis zu 28.000 Menschen, die ihren Job verlieren könnten.

In Gigafactory in Grünheide soll jeder vierte Job wegfallen

Besonders betroffen von Job-Kahlschlag ist offenbar der deutsche Standort in Grünheide. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf zwei interne Quellen berichtet, sollen in der Gigafactory Berlin-Brandenburg rund 3000 der insgesamt 12.500 Beschäftigten ihren Job verlieren. Das wäre jede vierte Stelle. Erste Betroffene sollen bereits informiert worden sein.

Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, sagte auf Anfrage: „Bisher gibt es jede Menge Gerüchte und eine Absichtserklärung von der Konzernzentrale, dass über zehn Prozent des Personals abgebaut werden soll – global. Was das für Grünheide bedeutet, dazu hat selbst der Betriebsrat noch keine Information.“ Im vergangenen Jahr sorgte eine Aufkleber-Aktion für einen Eklat zwischen der Werksleitung in Grünheide und der Gewerkschaft.

Gerüchte über Entlassungen gibt es bei Tesla seit Längerem

Die Entlassungen bei Tesla hatten sich angekündigt - nicht nur wegen der Flaute am Markt für Elektroautos. Zwischenzeitlich war der US-Konzern sogar vom chinesischen Konkurrenten BYD als größter E-Autobauer der Welt abgelöst worden. Im vergangenen Monat reduzierte Tesla bereits die Produktion in der Gigafactory Shanghai, und auch im Werk in Austin in Texas, wo der Cybertruck gebaut wird, sollen laut Business Insider die Schichten verkürzt worden sein.

In Grünheide hatten Ende vergangener Woche mehrere Abteilungen interne Feiern abgesagt. Auch sollen Mitarbeiter darüber informiert worden sein, dass Schichten an entscheidenden Stellen der Produktion gekürzt oder gestrichen werden. (mt)

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