„So offensichtlich“: Militärexperte wittert eiskaltes Kalkül hinter Putins Waffenruhe im Ukraine-Krieg
Putin hatte eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg an Ostern angekündigt. Vollständig eingehalten wird sie wohl nicht. Experten wittern russisches Kalkül.
Kiew – Plötzlich ist sie da: eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Kurz vor Ostern verkündete Russlands Präsident Wladimir Putin überraschend die Entscheidung des Kremls. Die Erwartungen auf beiden Seiten waren von Misstrauen geprägt. In der Nacht zum Ostersonntag soll es erneut zu einzelnen Kämpfen gekommen sein. Die Ukraine wirft Russland vor, bis zum Morgen in 59 Fällen angegriffen zu haben. Dennoch versuche die russische Armee den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich an die Waffenruhe im Ukraine-Krieg halte, teilte Präsident Selenskyj mit. Derweil vermutet ein deutscher Sicherheitsexperte hinter dem Vorgehen Russlands Kalkül.
Putins Waffenruhe an Ostern im Ukraine-Krieg: Kämpfe gehen weiter
Die Lage im Ukraine-Krieg bleibt angespannt, nachdem Putin überraschend die Waffenruhe in der Ukraine angekündigt hatte. In der Nacht beobachteten sich die Soldaten der beiden Kriegsparteien, um sofort auf eventuelle Verstöße gegen die Feuerpause zu reagieren. Kiew hatte nach der Erklärung Moskaus betont, man werde sich am Verhalten der russischen Seite orientieren. „Schweigen (der Waffen) im Gegenzug für Schweigen, Abwehrschläge als Antwort auf Angriffe“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Putin hatte am Karsamstag für 30 Stunden eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeboten. Selenskyj reagierte nach anfänglicher Skepsis mit einem Gegenvorschlag und brachte eine Verlängerung der Feuerpause um 30 Tage ins Spiel. „Falls die vollständige Feuerpause tatsächlich hält, schlägt die Ukraine eine Verlängerung über den 20. April hinaus vor.“ Und weiter: „Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen“, fügte der Präsident hinzu. „30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben.“
„So offensichtlich“: Experte wittert hinter Putins Waffenruhe im Ukraine-Krieg Kalkül
Dass Putin mit dem Vorstoß einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg über Ostern möglicherweise auf Schlagzeilen abzielt und sich die Feuerpause schlussendlich nur als Show für US-Präsident Donald Trump entpuppen könnte, vermutete auch Carlo Masala. Kurz nach Bekanntgabe der veränderten Lage im Ukraine-Krieg schrieb er auf Bluesky. „Es geht darum, den USA zu zeigen, dass man doch guten Willens ist und die Schuld den Ukrainern in die Schuhe zu schieben. Es ist so offensichtlich.“ Dennoch würde dieses Vorgehen mutmaßlich funktionieren.
„Wir kennen Putins Drehbuch: Große Oster-Waffenruhe ankündigen, dann die Ukraine beschuldigen, sie hätte provoziert oder die Waffenruhe gebrochen“, kommentierte der Sicherheitsexperte Nico Lange Putins Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Bislang reagierte Trump auf Truth Social und X noch nicht auf die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg. Der US-Präsident arbeitet sich derweil an seinen eigenen „Umfragewerten“ ab und freut sich auf das Osterfest.
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Putins Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Feuerpause über Ostern hinaus
Dass Putins Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits nach wenigen Stunden mutmaßlich gebrochen wurde, war auch von Selenskyjs Team erwartet worden. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich kritisch zu der 30-stündigen Feuerpause zu Ostern. Er erinnerte in einem Beitrag auf X daran, dass die Ukraine bei Friedenssondierungen Anfang März in Dschidda dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause zugestimmt habe. Allerdings habe Russland abgelehnt und stattdessen eine Reihe von Vorbedingungen gestellt.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg an Ostern forderte Selenskyj: „Russland muss die Bedingungen der Waffenruhe in vollem Umfang einhalten.“ Der Vorschlag der Ukraine, die Waffenruhe um Mitternacht Ortszeit für 30 Tage zu verlängern, liege weiterhin auf dem Tisch. „Wir werden im Einklang mit der tatsächlichen Situation vor Ort handeln.“ Die Ukraine werde auf Angriffe weiter antworten. (fbu/dpa)