Wasser sparen: Wer Fleisch, Kaffee oder Schokolade liebt, sollte diese Zahlen kennen
Der drei Wasserspar-Tipp des Tages:
- Pflanzliche statt tierische Produkte bevorzugen
- Regional und saisonal einkaufen
- Genussmittel wie Kaffee und Kakao in Maßen genießen
Die meisten denken beim Wassersparen zuerst an kürzeres Duschen oder effizientere Geräte im Haushalt. Doch das ist nur ein Bruchteil des Ganzen. Der weitaus größere Teil unseres Wasserverbrauchs fällt nämlich indirekt an, und zwar über die Lebensmittel, Kleidung und Alltagsprodukte, die wir konsumieren. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang vom virtuellen Wasser.
So liegt der sichtbare Wasserverbrauch in Deutschland pro Person und Tag bei rund 122 Litern. Der tatsächliche Verbrauch – inklusive des virtuellen Wassers – beträgt jedoch bis zu 7200 Liter pro Tag, erklärt Heidemarie Krause-Böhm, die Referatsleiterin Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Der Grund: Für die Produktion von Fleisch, Kaffee oder importierten Lebensmitteln wird in anderen Ländern oft kostbares Grundwasser oder Trinkwasser verwendet – mit massiven Folgen für Umwelt und Gesellschaft vor Ort.
Mal prasselt der Regen so heftig, dass das Wasser kaum versickert – dann wieder trocknet alles monatelang aus. Die Klimakrise bringt unseren Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht. Mit der großen Wasser-Challenge von FOCUS online Earth rücken wir das Thema Wasser in den Fokus – und zeigen, was sich ändern muss.
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1. Pflanzlich statt tierisch
Tierische Lebensmittel haben einen extrem hohen Wasserfußabdruck. Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden beispielsweise bis zu 16.000 Liter Wasser benötigt. Schweinefleisch liegt bei etwa 4.800 Litern und Geflügel bei rund 4.000 Litern.
Zum Vergleich: Für die Produktion von einem Kilo Tomaten werden 110 Liter, für Kartoffeln 200–290 Liter und für Karotten weniger als 300 Liter Wasser benötigt. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche kann mehr Wasser einsparen, als ein Mensch in eineinhalb Jahren mit täglichem Duschen verbraucht.
2. Regional und saisonal einkaufen
Lebensmittel aus der Region benötigen in der Regel weniger künstliche Bewässerung, da sie unter natürlichen klimatischen Bedingungen wachsen. Im Gegensatz dazu verbrauchen Produkte aus trockenen Anbauregionen oft kostbares Trinkwasser, um überhaupt gedeihen zu können.
3. Importware mit hohem Wasserverbrauch reduzieren
Bestimmte Genussmittel sind wahre „Wasserfresser“:
- Kakao: bis zu 27.000 Liter Wasser pro Kilogramm
- Kaffee: 19.000 bis 21.000 Liter pro Kilogramm.
Da diese Produkte meist aus Regionen stammen, die ohnehin mit Wasserknappheit kämpfen, lohnt es sich, den Konsum bewusster zu gestalten und auf zertifizierte, nachhaltige Alternativen zu achten.
Fazit: Wer beim Einkaufen auf pflanzliche, regionale und saisonale Produkte setzt, kann seinen Wasserfußabdruck deutlich senken. Jede bewusste Entscheidung hilft – nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen in jenen Regionen, in denen Wasser bereits knapp ist.
Jeder von uns kann im Alltag bewusst Wasser sparen – nicht nur beim Duschen oder Wäschewaschen, sondern auch im Supermarkt.
Doch ein Blick auf unsere Ernährung zeigt: Auch dort liegt enormes Potenzial. Denn viele Lebensmittel, die wir regelmäßig kaufen, verbrauchen in der Herstellung gewaltige Mengen Wasser – oft im Ausland. Ein großer Hebel steckt in der Lebensmittel-Branche.