Neue Studie zeigt: Vorname verrät, wie viel die Kfz-Versicherung kostet

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Wer gewisse Vornamen trägt, muss im Schnitt höhere Versicherungsprämien zahlen, als Autofahrer, die auf andere Namen hören. Woran liegt das?

Bremen – Das Klischee, Frauen seien die schlechteren Autofahrerinnen, als Männer, hält sich hartnäckig. Doch Unfallzahlen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz widerlegen das Vorurteil klar. Viel entscheidender für die Schwere und Häufigkeit sind ohnehin Faktoren wie das Alter der Autofahrer. Kommt es zu einem Unfall, zahlt für manche Schäden die Kfz-Haftpflichtversicherung.

Einen Zusammenhang gibt es da anscheinend bei der Höhe der Versicherungsprämie und den Vornamen der jeweils versicherten Autofahrer, wie eine Untersuchung vom Vergleichsportal Verivox zeigt. Jennifer zahlt im Durchschnitt deutlich mehr als etwa Bernd oder Jürgen.

Autofahrer mit bestimmten Namen zahlen  im Durchschnitt mehr für die Kfz-Versicherung Mann und Frau unterschiedlichen Alters
Autofahrerinnen, die Jessica heißen, zahlen im Schnitt mehr für ihre Kfz-Versicherung, als Autolenker, die auf den Namen Uwe hören. © Montage

Bestimmte Vornamen mit höheren Kfz-Versicherungsprämien verbunden

Im Rahmen der Verivox-Studie wurden die 30 häufigsten Männer- und Frauenvornamen in Deutschland analysiert und die jeweiligen durchschnittlichen Versicherungsprämien für die Kfz-Haftpflicht in Bezug gesetzt. Das Ergebnis: Jessica zahlt im Schnitt 38 Prozent mehr für ihre Kfz-Haftpflicht als der Durchschnitt unter den 30 häufigsten Vornamen. Auch Sarah und Jennifer zahlen mit im Schnitt 36 Prozent und 35 Prozent mehr deutlich höhere Beiträge.

Am Geschlecht der Autofahrer sind die Unterschiede nicht festzumachen. Männer mit den Vornamen Uwe, Bernd, Jürgen und Jörg zahlen im Vergleich deutlich weniger für ihre Kfz-Versicherung als Männer mit den Vornamen Patrick, David, Tobias und Daniel. Ähnlich verhält es sich bei Frauen: Petra (22 Prozent), Karin (21 Prozent) und Gabriele (20 Prozent) zahlen im Schnitt viel weniger als der Durchschnitt.

Auf diese weiblichen Vornamen entfallen im Durchschnitt höhere Versicherungsprämien (Quelle: Verivox):

Vorname: Durchschnittsalter: Durchschn. Schadenfreiheitsklasse (SF):
Jessica 33,6 3,6
Sarah 33,1 3,6
Jennifer 35 4,3
Nicole 41,9 6,5
Nadine 38,5 6,7
Anna 40,4 6,5
Daniela 43,6 7,3
Stefanie 39,8 6,7
Melanie 40,8 7,1

Versicherung für Autofahrer mit gewissen Vornamen teurer – Schadenfreiheitsklasse entscheidend

Die Unterschiede in den Versicherungsprämien sind jedoch nicht direkt auf den Vornamen selbst zurückzuführen. „Namen spielen für die Versicherer keine Rolle“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Beitragsunterschiede ergeben sich vor allem aus der Altersstruktur, die sich auch in der Namenswahl widerspiegelt. Während das Durchschnittsalter der Patricks in der Verivox-Analyse bei 36,9 Jahren und das der Jessicas bei 33,6 Jahren liegt, sind die Uwes in der Verivox-Analyse durchschnittlich 59,2 und die Petras 58,5 Jahre alt.

Doch auch das Alter direkt ist nicht ausschlaggebend, sondern die sogenannte Schadenfreiheitsklasse. Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung der Kfz-Versicherungsprämien. Sie wird durch die Anzahl der unfallfreien Jahre bestimmt (siehe Infokasten). Ein Fahrer in der SF-Klasse 35 ist beispielsweise seit 35 Jahren unfallfrei unterwegs und zahlt daher deutlich weniger als ein Fahranfänger in der SF-Klasse 0.

Schadenfreiheitsklasse

Die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF) ist ein Maß für die Jahre, die ein Autofahrer oder eine Autofahrerin unfall- bzw. schadenfrei überstanden hat. Je weniger Unfälle oder Schadensfälle Lenker melden, desto höher ist die Schadenfreiheitsklasse und desto niedriger die Versicherungsprämie. Wer hingegen öfter Schadensfälle meldet, hat eine geringere SF, muss jedoch einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen.

Quelle: allianz.de

Bestimmte Namen haben im Durchschnitt höhere Schadenfreiheitsklasse

„Die Schadenfreiheitsklasse hat einen großen Einfluss auf den Kfz-Versicherungsbeitrag. Wer älter ist, konnte sich schlicht schon einen höheren Schadenfreiheitsrabatt erfahren“, so Schütz. Ältere Autofahrer, die häufig Namen wie Uwe oder Petra tragen, haben in der Regel eine höhere Schadenfreiheitsklasse, da sie länger unfallfrei gefahren sind. Jüngere Fahrer, die Namen wie Patrick oder Jessica tragen, haben oft eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse und zahlen daher höhere Prämien.

Überblick über männliche Vornamen, auf die im Schnitt eine höhere Versicherungsprämie zukommt (Quelle: Verivox):

Vorname: Durchschnittsalter: Durchschn. Schadenfreiheitsklasse (SF):
Patrick 36,9 5,5
David 38,6 6,8
Tobias 37,5 6,3
Daniel 37,6 7,2
Sebastian 38,1 6,5
Mario 44,6 8,9
Sven 44,2 9,1
Oliver 45,3 9,6
Marco 42,6 8,4

Quelle: Verivox

Wer schon länger unterwegs und bereits in Rente ist, zahlt mit einem Trick deutliche weniger für die Kfz-Versicherung. Zuletzt sind die Kosten für Kfz-Versicherungen allerdings generell deutlich gestiegen.

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