Studie zeigt: Wer länger fernsieht, muss nachts öfter auf die Toilette

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Studie zeigt: Wer tagsüber viel Fernsehen schaut, muss nachts häufiger auf die Toilette – mehrere Dinge sind ursächlich. © Westend61/Imago (Symbolbild)

Menschen müssen häufiger auf die Toilette, wenn sie tagsüber viel Fernsehen gesehen haben. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie aus China jetzt.

Frankfurt – Wer vor dem Schlafengehen viel trinkt, muss in der Nacht oftmals auf die Toilette. Doch auch ein intensiver Fernseh-Konsum kann dazu führen, dass Menschen nachts häufiger mit Harndrang aufwachen – zu diesem Ergebnis kam eine Studie unter 13.000 Personen. In vielen Studien wird über den Zusammenhang der Ernährungsweise und besserem Schlaf berichtet.

Wer tagsüber länger fernsieht, verspürt in der Nacht häufiger Harndrang

Durchgeführt wurde die Studie von Forschenden der medizinischen Universität Wenzhou in China. Dort wurden Daten von über 13.000 Personen aus den USA analysiert. Im Testzeitraum zwischen 2011 und 2016 waren diese mindestens 20 Jahre alt. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift Neurourology and Urodynamics. Das Ergebnis: 32 Prozent der Teilnehmenden gaben an, unter Nykturie zu leiden. Darunter wird der Drang verstanden, zwei- oder mehrmals pro Nacht aufzuwachen und urinieren zu müssen.

Während viele Parameter wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsniveau sowie schwere Krankheiten berücksichtigt wurden, machten die Forschenden eine überraschende Entdeckung. Das Risiko, an Nykturie zu leiden, war bei denjenigen um 48 Prozent höher, die am Tag fünf oder mehr Stunden vor dem Fernseher verbracht hatten. Dazu zählt nicht nur das klassische Fernsehen, sondern auch das Schauen von Videos oder Streams. Eine andere Schlafstudie zeigte den Nutzen der Schlummer-Taste am Wecker.

Forschende erklären, wie Fernsehnutzung und Nykturie zusammenhängen können

Für die Forschenden war die gewonnene Erkenntnis neu und wurde bislang offenbar noch nie in einer Studie zuvor festgestellt. In der Studie weist das Team darauf hin, dass längere Fernsehnutzung mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes einhergeht, einem Risikofaktor für Nykturie.

„Darüber hinaus geht das Fernsehen typischerweise mit dem Konsum von Getränken einher, führt also zu einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme“, räumen die Forschenden ein. Auch Personen mit einem höheren Body-Mass-Index litten demnach häufiger an Nykturie.

Obwohl 32 Prozent der Teilnehmenden angaben, unter Nykturie zu leiden, kann nicht einwandfrei belegt werden, dass der längere Fernsehkonsum ursächlich dafür ist. Dennoch: „Das zunehmende öffentliche Bewusstsein für dieses potenzielle Gesundheitsrisiko ermutigt Einzelpersonen dazu, ihre Fernseh- und/oder Videozeit besser zu nutzen“, schreibt das Team aus Forschenden. Festgestellt wurde aber auch, dass viele derjenigen, die unter Nykturie litten, älter waren. Diese Altersgruppe hat ohnehin ein höheres Risiko, daran zu leiden. (rd)

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