„Höhepunkt“ im Ukraine-Krieg: Russlands Offensive kommt wohl ins Stocken

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Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg: Die Ukraine scheint mit der Kursk-Offensive Probleme für Russlands Kriegstaktik zu bereiten. Putin weist das zurück.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Keine operativen Erfolge für Russlands Offensive im Ukraine-Krieg – Auch die Einnahme von Wuhledar, scheint keinen massiven Vorteil zu bringen.
  2. Interaktive Karten zur Front – Ein Überblick über die Frontverläufe im Ukraine-Krieg.

Update vom 4. Oktober, 12.10 Uhr: Ein Mitarbeiter des durch Russland besetzten Kernkraftwerks Saporischschja in der Südukraine soll durch eine Autobombe getötet worden sein. Laut dem staatlichen Ermittlungskomitee in Russland sei ein Sprengsatz explodiert, als sich der Mann in das Auto setzen wollte. Die Ukraine bestätigte den Vorfall. Wie der ukrainische Geheimdienst mitteilte, habe es sich bei dem Mann um einen Kollaborateur gehandelt, der sich gegen pro-ukrainische Mitarbeiter des AKWs gestellt habe.

Erstmeldung: Kiew – Kann Russland die Offensive in der Ost-Ukraine in der aktuellen Form weiterführen? Geht es nach einer Analyse der Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), könnten Russlands Präsidenten Wladimir Putin in den kommenden Wochen oder Monaten die notwendigen Soldaten und Militärgeräte ausgehen, um den Vorstoß an der Front aufrechtzuerhalten.

Keine operativen Erfolge für Russlands Offensive im Ukraine-Krieg

Die russischen Truppen sollen während ihres Vorstoßes immer wieder taktische Erfolge erzielt haben. So konnte die Armee von Kreml-Chef Putin am 1. Oktober sogar die Stadt Wuhledar einnehmen. Ein Erfolg, der laut dem ISW zwar einen Vorteil im Kampf verschaffen könnte, das Kriegsgeschehen in der Oblast Donezk aber nicht maßgeblich beeinflussen wird. Zudem werde es den russischen Soldaten schwerfallen, ihre operativen Ziele in der Region zu erreichen. Damit sind Erfolge gemeint, die nicht nur einen punktuellen Vorteil bieten, sondern weite Bereiche der Frontlinie betreffen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Generell könne man beobachten, dass die bedeutenden Ziele Russlands an der Front entweder ins Stocken geraten, oder nur allmähliche Ergebnisse liefern. „Die aktuellen russischen Offensivoperationen in der Ostukraine werden wahrscheinlich in den kommenden Monaten, wenn nicht Wochen, ihren Höhepunkt erreichen“, heißt es seitens der ISW. Dies könne darauf hindeuten, dass es in der Armee zu Versorgungsschwierigkeiten gekommen ist. Der ukrainische Angriff auf die russische Stadt Kursk scheint einen großen Beitrag dazu geleistet zu haben.

Ukraine-Krieg an der Front in Donezk
Ukrainische Soldaten der Liut-Brigade tarnen eine D-30 Artilleriekanone, nachdem sie auf eine russische Stellung in der Nähe von Torezk (Oblast Donezk) geschossen haben. © Evgeniy Maloletka/dpa

Hat die Kursk-Offensive Russlands Vormarsch gebremst? Putin verneint – Selenskyj feiert Erfolg

Die Meinungen darüber, ob es sich bei der ukrainischen Offensive in Kursk um einen Erfolg handelt, gehen zwischen den Kriegsparteien erwartbar auseinander. Mitte September sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj davon, dass die Kursk-Offensive die russischen Vorstöße eingedämmt habe, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. „Es hat die Ergebnisse gebracht, mit denen wir, offen gesagt, gerechnet haben. In der Region Charkiw wurde der Feind gestoppt. Sein Vormarsch in der Region Donezk wurde verlangsamt, obwohl es dort sehr schwierig ist“, so Selenskyj bei einer Konferenz in Kiew.

Putin sieht die Situation gänzlich anders. „Das Ziel des Feindes war, uns nervös und beunruhigt zu machen, Truppen von einem Sektor in einen anderen zu verlegen und unsere Offensive in Schlüsselregionen, vor allem im Donbass, zu stoppen“, zitiert ihn Reuters auf dem Östlichen Wirtschaftsforum von Anfang September. „Hat es funktioniert? Nein.“

Das ISW vermutet dagegen, dass Russlands Truppen durch die Kursk-Offensive durchaus in Bedrängnis gerieten. Demnach habe Putins Armee einen großen Teil der für die Offensive im nördlichen Charkiw angehäuften Reserven unter anderem für die Verteidigung von Kursk aufgebraucht. Weitere Kriegshandlungen in Charkiw und Donezk hätten ihr Übriges getan, um die Versorgungssituation im Krieg für Russland weiter zu verschlechtern. Anhaltende Truppenverlegungen nach Kursk würden die Auswirkungen weiter verschärfen.

Interaktive Karten zur Front

Die Situation an der Front im Osten der Ukraine bleibt weiter unübersichtlich. An vielen Stellen liefern sich die Truppen erbitterte Kämpfe. An anderen kommt es zu Patt-Situationen. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine.

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