Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen - In nächtlicher Operation zerstört Ukraine sechs russische Militärflieger
Schlag gegen Putins Luftwaffe wohl viel verheerender als bisher bekannt
08.47 Uhr: Bei der Ausweitung ihrer Drohnenangriffe nimmt die Ukraine einen schweren Schlag gegen die russische Luftwaffe für sich in Anspruch. Medien in Kiew zitierten am Freitag Informationen aus Sicherheitskreisen, die von 19 zerstörten oder beschädigten russischen Kampfflugzeugen sprachen. Damit ist der Angriff deutlich verheerender als bisher angenommen: Zuvor hieß es, es seien sechs russische Flieger beschädigt oder zerstört worden.
Russische Zivilbehörden meldeten nur ukrainische Drohnenangriffe in mehreren Regionen, in denen Militärflugplätze liegen. Ein russischer Militärblogger bestätigte den Angriff auf den Fliegerhorst Morosowsk im südrussischen Gebiet Rostow, dementierte aber den Verlust von Flugzeugen. Erste Satellitenaufnahmen ließen keine klare Bestätigung der Kiewer Angaben zu.
Sechs Tote und zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Charkiw
08.32 Uhr: Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die Millionenstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind sechs Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten, teilte Charkiws Bürgermeister Igor Terechow am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Der Angriff ereignete sich demnach im nördlich gelegenen Stadtbezirk Schewtschenkiwskyi. Der staatliche Notfalldienst der Ukraine bestätigte die sechs Todesopfer und „mindestens zehn“ Verletzte.
Zwei Tote und acht Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Charkiw
Samstag, 06. April, 06.22 Uhr: Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die Millionenstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind zwei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern handele es sich um zwei Männer im nördlichen Stadtbezirk Schewtschenkiwskyi, teilte Charkiws Gouverneuer Oleh Synegubow am Samstag mit. Die Polizei bestätigte die zwei Todesopfer und führte aus, acht Menschen seien mit „Explosionsverletzungen und Schrapnellwunden“ ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Bei den Verletzten handelte es sich demnach um sechs Männer im Alter zwischen 23 und 76 Jahren sowie um zwei 25 und 52 Jahre alte Frauen. Bei einem weiteren Angriff auf das Dorf Danyliwka vor den Toren von Charkiw wurde laut Polizei niemand verletzt.
Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Saporischschja
19.05 Uhr: Durch russische Raketentreffer auf die südostukrainische Großstadt Saporischschja sind mindestens drei Menschen getötet worden. 13 Menschen mussten in Krankenhäuser gebracht werden, darunter seien vier Schwerverletzte. Das teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, am Freitag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen mit. Der Gebietsverwaltung zufolge wurden insgesamt mindestens 19 Menschen verletzt.
Zu den Verletzten zählten nach Medienberichten auch zwei Journalistinnen. Insgesamt seien in zwei Wellen fünf Raketen auf Ziele in der Stadt abgefeuert worden. Die Raketenschläge galten Fedorow zufolge vor allem der zivilen Infrastruktur. Gut ein Dutzend Wohnhäuser sei beschädigt worden.
Die Journalistinnen arbeiteten den Angaben nach für die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform und den Fernsehsender 1+1. Sie hätten vor Ort über die Folgen der ersten Raketentreffer berichtet, als der zweite Angriff folgte. Bereits in der vergangenen Nacht war Saporischschja durch russische Kampfdrohnen angegriffen worden. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab.
In nächtlicher Operation zerstört Ukraine sechs russische Militärflieger
10.53 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben aus Verteidigungskreisen bei einem nächtlichen Angriff auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt mindestens sechs russische Militärflugzeuge zerstört. Acht weitere Militärmaschinen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt Morosowk in der Region Rostow schwer beschädigt worden, hieß es am Freitag aus ukrainischen Verteidigungskreisen. Demnach handelte es sich bei der Attacke um einen „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU gemeinsam mit der Armee.
Russland hatte zuvor gemeldet, dass die Ukraine in der Nacht zu Freitag und am Morgen dutzende Drohnen auf russische Regionen geflogen habe. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden 53 Drohnen abgewehrt,44 davon über der Region Rostow.
In deren Regionalhauptstadt Rostow am Don hat das Hauptquartier der obersten Befehlshaber der Militärinvasion in der Ukraine seinen Sitz. Die Stadt liegt am Asowschen Meer, weniger als 100 Kilometer entfernt von den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, die Russland für sich beansprucht.
Russland meldet großen Drohnenangriff - Explosion bei Militärflugplatz
Freitag, 5. April, 9.02 Uhr: Russlands Grenzregion ist in der Nacht zum Freitag offiziellen Angaben zufolge mit Dutzenden ukrainischen Drohnen beschossen worden. Die eigene Luftverteidigung habe insgesamt 53 Flugkörper abgefangen, davon 44 im Gebiet Rostow, teilte das russische Verteidigungsministerium am Morgen mit.
Der Rostower Gouverneur Wassili Golubew wiederum berichtete von einem „massiven Drohnenangriff“, der einen Verwaltungsbezirk namens Morosowski getroffen habe. Weil ein Umspannwerk beschädigt worden sei, blieben einige Bewohner vorerst ohne Strom, schrieb er. Unabhängige Medien verwiesen darauf, dass sich im Morosowski-Bezirk ein Militärflugplatz befindet. In Telegram-Kanälen wurden zudem Aufnahmen von Feuerbällen am Himmel geteilt und Anwohner zitiert, die von Explosionsgeräuschen berichteten.
Russland, das seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine führt, wird insbesondere im Grenzgebiet selbst zunehmend beschossen. Oft ist militärische Infrastruktur Ziel solcher Attacken. Opferzahlen und Schäden stehen dabei in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.
Außenminister von Estland warnt: „Wir haben keinen Plan B“
20.43 Uhr: Im Interview des ZDF heute journal sagte der estnische Außenminister zur Frage, wie die Nato reagieren könnte im Falle einer Niederlage der Ukraine: ,,Wir haben keinen Plan B, denn die Ukraine muss gewinnen. Und das müssen wir auch immer wieder öffentlich als das Ziel ausgeben, dass wir die Ukraine dabei unterstützen möchten, in diesem Krieg als Sieger vom Feld zu gehen.‘‘
Die Gefahr eines russischen Angriffs auf Nato-Gebiet sieht der Außenminister derzeit nicht: ,,Ich glaube nicht, dass Russland das riskieren würde, dass der Bündnisfall ausgelöst würde, wenn Russland ein Land der Nato angreift. Ich glaube, das man da gar nicht die Möglichkeit dazu hat.‘‘
Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnt vor Scheitern der Ukraine
20.37 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat mit deutlichen Worten vor einem Scheitern der Unterstützungsbemühungen für die von Russland angegriffene Ukraine gewarnt. Wenn es nicht gelinge, mehr Hilfe zu mobilisieren, besteht die reale Gefahr, dass Russland noch mehr ukrainisches Territorium erobere, sagte Stoltenberg am Donnerstag nach einem Außenministertreffen in Brüssel. Und dann werde auch die Nato in eine noch gefährlichere Lage geraten. Er spielte damit darauf an, dass russische Streitkräfte dann noch weiter westlich stehen würden und das Risiko von Angriffen auch auf Nato-Staaten steigen könnte.
Tatsache sei, dass der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine darin bestehe, starke ukrainische Streitkräfte zu garantieren, fügte der Norweger hinzu. Denn nur so könne der russische Präsident Wladimir Putin davon überzeugt werden, dass er auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen werde.
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