ATACMS-Angriff der Ukraine: Wertvolles Radarsystem aus Russland offenbar zerstört

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Der Ukraine gelingt, ein seltenes russisches Radarsystem zu zerstören – mithilfe von US-Langstreckenraketen. Dies könnte dem Land im Krieg helfen.

Kiew – Ukrainischen Streitkräften ist offenbar gelungen, mit von den USA gelieferten Langstreckenraketen ein wichtiges Radarsystem Russlands zu zerstören. Dies könnte dem Land im Ukraine-Krieg einen Vorteil verschaffen.

Wie der Generalstab der Ukraine am Donnerstag (3. Oktober) in einem Post auf Telegram mitteilte, konnte die ukrainische Armee ein russisches Nebo-M-Radarsystem mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen ausschalten. Das Nebo-M-Radar „arbeitet im Stealth-Modus und scannt den Horizont auf der Suche nach Luftobjekten. Den verfügbaren Informationen zufolge verfügt der Feind nur noch über 10 funktionsfähige Systeme dieses Typs, deren Kosten auf jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar geschätzt werden“, wie es dort hieß.

Russland verliert im Ukraine-Krieg wichtiges Radarsystem – ein Vorteil für die Ukraine

Die Zerstörung des Radars verringere „die Fähigkeit der russischen Armee, aerodynamische und ballistische Ziele zu erkennen, zu verfolgen und abzufangen, erheblich“, so der Generalstab. Sie werde außerdem „einen günstigen ‚Luftkorridor‘ für den effektiven Einsatz der Marschflugkörper Storm Shadow und SCALP-EG schaffen“.

Russische Staatsmedien zufolge sind Radarsysteme des Typs Nebo-M dazu in der Lage, feindliche Flugzeuge und ballistische Raketen in einer Entfernung von 1.000 Kilometern zu erkennen. Für Russland könnte der jüngste Schlag Kiews also einen erheblichen Einschnitt bedeuten.

Ein russisches Nebo-M-Radarsystem in der Fabrik.
Ein russisches Nebo-M-Radarsystem in der Fabrik. © imago stock&people

US-Raketen vom Typ ATACMS ermöglichen den Schlag – eine Veränderung im Ukraine-Krieg?

Möglich wurde der Angriff durch ATACMS-Raketen, die die Vereinigten Staaten der Ukraine im Frühjahr erstmals zur Verfügung gestellt hatten. Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte damals, die Ukraine habe sich verpflichtet, die Waffen nur auf ihrem eigenen Territorium einzusetzen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet seine Verbündeten seit Monaten inständig, die Ukraine westliche Raketen, darunter die US-amerikanischen ATACMS und die britischen Storm-Shadow-Raketen, tief in russisches Gebiet hinein abfeuern zu lassen. Nach Gesprächen mit Verbündeten im vergangenen Monat und einem Besuch Selenskyjs in den USA hat Washington jedoch keine Änderung seiner Position zum Einsatz der Langstreckenwaffen durch Kiew auf russisches Territorium signalisiert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wo das zerstörte Radarsystem stationiert war. (tpn)

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