Gedanklicher Streifzug durch den Bad Wiessee

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Wenig Platz: Nachdem der Saal des Gasthofs Zur Post derzeit noch im Bau ist, fand die Wiesseer Bürgerversammlung im Foyer des Jodschwefelbads statt. Robert Kühn (r.) erstattete umfangreich Bericht. © THOMAS PLETTENBERG

Zu einem gedanklichen Streifzug durch Bad Wiessee und zu den Großbaustellen und Projekten nahm Bürgermeister Robert Kühn die Besucher der Bürgerversammlung mit. Diese fand diesmal im Foyer des Jodschwefelbads statt.

Bad Wiessee - Es war eng im Foyer des Wiesseer Jodschwefelbads. Rund 70 Besucher waren zur Bürgerversammlung gekommen, da wurde der Platz knapp. Bürgermeister Robert Kühn nahm die Zuhörer in seinem Bericht mit auf einen gedanklichen Spaziergang. Er führte vor allem zu den Großbaustellen im Ort. Kühn weiß, dass sie derzeit eine Belastung für die Anwohner bedeuten: „Danke für die Geduld und das Durchhaltevermögen mit den Baustellen und dem Umbruch im Ort, der so schnell kam. Danke für die Unterstützung der Arbeit der Gemeinde.“

Seinen Streifzug begann er jedoch mit der Spielbank und der Spielbankabgabe. Dies mit dem Verweis, dass die Gemeinde Bad Wiessee vor 22 Jahren viel Geld in deren Bau gesteckt hat. Dafür bringt die Spielbank, ein Alleinstellungsmerkmal des Ortes, jetzt viel ein. Kühn bezifferte die Summe, die die Spielbank dieses Jahr in die Gemeindekassen spült, auf fünf Millionen Euro.

Weiter ging‘s bei dem Rundgang zur „Keimzelle des Ortes“, dem Jodschwefelbad. Die Anstrengungen von Geschäftsführer Helmut Danzinger hätten gefruchtet, erinnerte Kühn. So habe sich der Zuschussbedarf pro Jahr von einer Million Euro um 75 Prozent reduziert. Er freue sich auf das kleine, feine Healing SPA, das dort entstehe.

„In Sachen kommunales Schwimmbad auf dem Badeparkareal sind wir jetzt auf einem guten Weg. Wir haben alle Anregungen der Bürger gehört und geschaut, was wir verwirklichen können. Wobei die Daseinsvorsorge für uns die höchste Priorität hat“, meinte Kühn weiter.

Bürgerversammlung in Bad Wiessee: Großbaustellen im Blick

Bei der Seegut-Großbaustelle, die Bad Wiessee auf lange Zeit begleiten werde, gehe es nun Schlag auf Schlag. Man liege sogar vor dem Zeitplan: „Ich bin überzeugt, das Seegut wird ein Leuchtturm.“ Die zweitgrößte Baustelle in der Ortsmitte, wo neben zwei Supermärkten, einem Drogeriemarkt, zwei Restaurants und einem Ärztehaus 50 Mietwohnungen und 20 Ferienwohnungen entstehen, sei für die Zukunftsfähigkeit des Ortes wichtig. „Das ist für die Bürgerschaft und dafür, dass das Leben weiter im Ort stattfindet“, sagte Kühn unter Applaus. Den gab es auch bei seinem Bericht über den Hotel-Gasthof Zur Post, der den Wiesseern ab kommendem Jahr wieder zur Verfügung stehen soll. Dass die Arbeiten dort im Zeit- und beinahe auch im Kostenrahmen blieben, mache ihn stolz, so Kühn.

Der Bürgermeister lobte die Arbeit im Rathaus und des Kommunalunternehmens, das 180 Wohnungen verwalte und neuen Wohnraum schaffe, wie im Kita-Zentrum und im Gasthof Zur Post. Im Frühjahr werde mit dem Bau in der Hagngasse begonnen und die Gemeindewohnungen im Hügelweg würden energetisch saniert. Dank der 200 Wohnungen der Baugenossenschaft Lenggries lebten 20 Prozent der Wiesseer in bezahlbaren Wohnungen. Auch das eine Besonderheit im Talvergleich – und ein Argument gerade auch für junge Leute, nach Bad Wiessee zu ziehen. Bad Wiessee verjünge sich.

Gedanklicher Streifzug durch Bad Wiessee: Kita-Zentrum als Anreiz für den Zuzug von Familien

Bevor Kühn noch den Hospizbau „im Herzen des Ortes“ lobte, einen Schlenker über das Hotel Sonnenfeld und den Abwinkler Hof machte, pries er das neue Kita-Zentrum. Mit vier Kindergarten- und drei Krippengruppen habe Bad Wiessee bei der Kinderbetreuung eine Bedarfsdeckung von 100 Prozent erreicht. Man habe auch Kinder aus anderen Orten aufgenommen: „Wenn wir aushelfen können, dann gerne.“ Dank der Einrichtung hätten Eltern die Möglichkeit, arbeiten zu gehen. Dies sei ein Anreiz für Familien, nach Bad Wiessee zu ziehen. Das Zentrum biete auch einen neuen Pausenhof sowie eine kleine Bühne und ein Sportfeld.

Zum Abschluss seines Berichts kündigte Kühn an, dass im März das Gebäude Bayrischer Hof/ehemaliger Wienerwald abgerissen werde. Dort lebten derzeit 120 Ukrainer. Er bitte die Bürger um Unterstützung, so Kühn, um diese Menschen anderweitig unterbringen zu können. Er sei für alle Hinweise dankbar.

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