Spatenstich für Mammut-Hotelprojekt in Bad Wiessee: Mit dem Seegut in eine „wunderbare Zukunft“

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Symbolischer Spatenstich vor der Riesenbaustelle am Wiesseer Seeufer: (v.l.) Bürgermeister Robert Kühn, Landrat Olaf von Löwis sowie Eric Heppt, Geschäftsführer der Seegut am Tegernsee Holding. © Stefan Schweihofer

Vor knapp einem Jahr haben die Bauarbeiten fürs neue Seegut in Bad Wiessee begonnen. Nun folgte der symbolische erste Spatenstich für das Mammutprojekt. Dabei wurde der Leuchtturmcharakter des Hotels hervorgehoben.

Bad Wiessee - Der Blick von der Aussichtsplattform in die Tiefe ist beeindruckend: Die riesige Baustelle direkt am Seeufer von Bad Wiessee wirkt von hier aus beinahe wie eines der Wimmelbilder, die man aus Kinderbüchern kennt. Gewaltige Kräne recken ihre Häupter in die Höhe, unterschiedlichste Baumaschinen verteilen sich über das 35.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem einst das Hotel Lederer und die alte Spielbank standen und das nun mit dem Hotel Seegut in eine neue Ära geführt wird. Nach dem aufwendigen Bodenaustausch hat das Unternehmen Athos der Familie Strüngmann zum See hin bereits mit Rohbauarbeiten begonnen, die erste Bodenplatte ist verlegt.

Bürgermeister spart nicht mit Superlativen

Vor dieser Kulisse zelebrierten der Bauherr, Vertreter der beteiligten Firmen sowie der Lokalpolitik am Freitag (8. November) den ersten Spatenstich. Auch wenn der Titel „Grundsteinlegung“ angesichts des Baufortschritts wohl besser zu der Veranstaltung gepasst hätte, wie auch Bürgermeister Robert Kühn (SPD) bemerkte. Der Rathaus-Chef sparte in seinem Grußwort nicht mit Superlativen. „Dieses Hotel wird ein Leuchtturm für Bad Wiessee, fürs Tegernseer Tal und fürs gesamte Oberland sein – wir blicken in eine wunderbare Zukunft“, schwärmte Kühn.

Hotelanlage soll bis 2028 fertiggestellt werden

Tatsächlich dürfte das Seegut die größte Baustelle sein, die Bad Wiessee jemals gesehen hat. Insgesamt 25 Einzelgebäude – im Norden der Hotelbetrieb, im Süden die Wohnbebauung, in der Mitte die öffentlichen Gebäude inklusive Wirtshaus – sollen hier bis zum Jahr 2028 entstehen. Die jetzigen Gemeinderäte, von denen etliche zum Spatenstich erschienen waren, und das Vorgänger-Gremium hätten das Projekt „in enger und vertrauensvoller Abstimmung“ mit dem Bauherrn auf den Weg gebracht, sagte Kühn.

Grafik des neuen Seegusts in Bad Wiessee
Vorwiegend in Holzbauweise sollen die Gebäude der Hotelanlage Seegut entstehen, hier das Wirtshaus und die Kunstscheune. © Athos

Seegut am Tegernsee: Betreiber-Frage ist noch offen

Eine spannende Frage blieb am Freitag allerdings weiter offen. Wer wird das Leuchtturm-Hotel künftig betreiben? „Wir haben da keinen Druck, wir müssen das nicht jetzt entscheiden“, erklärte Athos-Sprecher Professor Stephan Heller. Man dürfe aber versichert sein: Das Interesse an dem Projekt seitens der großen Hotelbetreiber im Land sei riesig, sagte Heller. Fest steht: Das Konzept sehe ein Haus „im absolut gehobenen Segment vor“, wie Athos in einer Pressemitteilung verlauten ließ. Dabei werde sich das Angebot vorwiegend an Familien und Individualreisende richten, die hier ganzjährig das sanfte und nachhaltige Tourismusangebot nutzen könnten. Heller bezeichnete das Seegut als größten Hotelbau, der momentan in ganz Bayern realisiert werde.

Landrat lobt rege Bautätigkeit in Bad Wiessee

Auch Landrat Olaf von Löwis (CSU) unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung dieses Hotelprojekts für die Region. „Der Tourismus ist eine Leitökonomie in unserem Landkreis“, betonte Löwis. Es sei ihm daher ein Bedürfnis gewesen, beim Spatenstich für dieses „unglaubliche Projekt“ dabei zu sein. Die Gemeinde Bad Wiessee, so der Landrat, zeichne sich derzeit durch eine Menge an Baustellen aus – eine Aussage, die Löwis als Lob verstanden wissen wollte: „Hier entwickelt sich etwas.“

Athos etabliert in Bayern die thermische Seewassernutzung

Dass die Familie von Thomas Strüngmann bei ihrem Projekt am Tegernsee auch auf Nachhaltigkeit bedacht sei, wurde beim Spatenstich mehrfach betont. Man habe einen „hohen ökologischen Anspruch“, sagte Athos-Sprecher Heller. Der Wärme- und Kältebedarf für die neue Hotelanlage wird durch thermische Seewassernutzung sichergestellt. Eine neuartige Technologie in Sachen CO2-freie Energieversorgung, die Athos hiermit nach Bayern gebracht habe, sagte Heller. Er zeigte sich überzeugt: „Es wird viele Nachahmer geben.“ Die Gebäude selbst werden laut Bauherr zum größten Teil in Holzbauweise errichtet und würden den ortstypischen Baustil aufgreifen. Auch sei ein weitläufiges und vielfältiges Grünraumkonzept vorgesehen.

Geschäftsführer entschuldigt sich bei den Nachbarn

Als letzter Redner ergriff beim Festakt Eric Heppt, Geschäftsführer der Seegut am Tegernsee Holding, das Wort. „Heute ist ein guter Tag für die Gemeinde“, zeigte sich Heppt überzeugt. Er dankte dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung, die beim Spatenstich ebenfalls vertreten war, für die tatkräftige Unterstützung bei dem Projekt sowie den Architekturbüros und weiteren beteiligten Firmen für die professionelle Arbeit. Bei den Anliegern und Nachbarn des Areals entschuldigte sich Heppt für die vielen Unannehmlichkeiten, welche die Baustelle mit sich bringe. Als verantwortlicher Leiter der gesamten Maßnahme wollte aber auch Heppt keinen Zweifel an der Bedeutung des neuen Seeguts aufkommen lassen: „Das ist ein zukunftsweisendes Projekt.“

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