Hallenbad-Planung plätschert dahin

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Lang ist’s her: Das Archiv-Foto zeigt ein Training der Wasserwacht-Jugend im Wiesseer Badepark. Nach dessen Schließung vor vier Jahren gibt‘s im Tegernseer Tal kein Hallenbad mehr. ©  Thomas Plettenbeg

Zu Jahresbeginn hatte ein interkommunaler Arbeitskreis ein puristisches Hallenbad ohne Schnickschnack empfohlen, zum Jahresende diskutieren die Gemeinden noch immer über die Ausstattung. In einer Tagesklausur wurden Vorschläge erörtert – und ein Baubeginn ist nicht in Sicht.

Bad Wiessee - Der Bürgerentscheid zum Neubau des Wiesseer Badeparks liegt nun über vier Jahre zurück. Unterdessen ist lediglich klar, dass die Gemeinde Bad Wiessee das Projekt nicht allein stemmt, sondern ein interkommunales Hallenbad fürs Tegernseer Tal auf dem Standort des längst abgerissenen Badeparks entstehen soll. Wie der Neubau aussehen könnte, darüber hat der interkommunale Arbeitskreis Hallenbad zuletzt im Oktober bei einer Tagesklausur mit Bäder-Experten diskutiert. Das Ergebnis stimmt Wiessees Bürgermeister Robert Kühn (SPD) optimistisch: „Wir sind auf einem guten, gemeinsamen Weg.“ Experten machten sich jetzt daran, die Vorschläge der Gemeinden zur Ausstattung auf ihre Finanzierbarkeit hin zu überprüfen. Zudem würden bei der Regierung von Oberbayern die Fördermöglichkeiten ausgelotet. „Wir arbeiten die Dinge Punkt für Punkt ab“, erklärt Kühn. 2025 sei noch kein erster Spatenstich zu erwarten, doch wolle man das Hallenbad fürs Tegernseer Tal im kommenden Jahr zumindest zur Planungsreife bringen.

Kreuth ist mit kleinerem Betrag dabei

Als Partner an Bord sind neben Bad Wiessee die Nachbargemeinden Rottach-Egern, Tegernsee und Gmund. Auch Kreuth gehört zum Verbund, wird sich aber wegen seiner Finanznot mit einem kleineren Betrag beteiligen. Waakirchen war bei den ersten Gesprächen zum Hallenbad noch dabei, hat sich aber aus dem Arbeitskreis wieder verabschiedet. Dies auch deshalb, weil alles andere als klar ist, wohin die Reise geht. Die Tal-Gemeinden, ließen die Waakirchner wissen, sollten sich erst einmal auf ein Konzept einigen, dann sehe man weiter.

Attraktionen für Kinder und Jugendliche gewünscht

Wie berichtet, driften die Meinungen über die Ausstattung des künftigen Bades in den einzelnen Kommunen deutlich auseinander. Die im Februar vorgelegte Empfehlung des Arbeitskreises, sich auf ein rein zweckmäßiges Schwimmbad zu beschränken – geplant wären demnach ein 25-Meter-Sportbecken mit fünf Bahnen, ein 8 mal 12,5 Meter großes Lehrschwimmbecken und eine Wasser-Spiellandschaft für Kinder sowie ein Ein-Meter-Sprungbrett – sorgte vor allem in Rottach-Egern für Enttäuschung, auch Tegernsee hätte gerne zusätzliche Attraktionen. Immer wieder wird das Spaßbad Atoll am Achensee als vorbildhaftes Beispiel genannt. In welchem Maß eine Annäherung der Positionen bei der Klausur stattgefunden hat, lässt Kühn offen. Nur so viel: „Wir sprechen nicht von einer hochgerüsteten Therme.“ Die Gemeinden wünschten sich aber zusätzliche Attraktionen für Kinder und Jugendliche.

Neue Runde durch die Gemeinderäte

Das mit Zahlen hinterlegte Hallenbad-Konzept, so Kühn, soll möglichst noch vor Weihnachten in den Gemeinderäten rund um den See und dem Tegernseer Stadtrat diskutiert werden. „Wenn wir das Go aus den Gremien haben, können wir mit der Planung beginnen“, meint Kühn. Dazu gehöre auch die Kostenkalkulation. Die bisher genannten Summen – zuletzt war von etwa 21 Millionen Euro Investitionskosten für die Gemeinden die Rede – seien nur eine grobe Schätzung gewesen, merkt Kühn an. Es sei das Ziel aller Beteiligten, das Hallenbad jetzt zügig zu realisieren: „Wir geben Gas.“

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