Aus für Gastronomie am Golfplatz Birdie: Stadtrat Tegernsee lehnt Änderung des Bebauungsplans ab
Der Stadtrat in Tegernsee lehnte jüngst eine nachträgliche Änderung des Bebauungsplans für den Golfplatz Birdie und somit die Nutzung der Hütte für die Öffentlichkeit ab.
Tegernsee – In der Vergangenheit wurden mehrmals an der Golfhütte am Golfplatz „Birdie“ in Tegernsee bauliche Änderung ohne Genehmigung vorgenommen. So wurde die Terrasse erweitert, die Raumaufteilung verändert und Anbauten im Osten und Westen vorgenommen. Ebenso wurde die Hütte für gastronomische Zwecke für die Öffentlichkeit verwendet, was ebenso ohne Zustimmung erfolgte.
Seit 2022 gibt es einen Schriftverkehr zwischen den damaligen Pächter und dem Landratsamt Miesbach. Die Behörde wies den Betreiber mehrmals auf eine notwendige Baugenehmigung hin und sprach eine Nutzungsuntersagung der Hütte aus. Daraufhin kam die Angelegenheit im Oktober im städtischen Bauausschuss auf den Tisch. Das Gremium reichte die Entscheidung an den Stadtrat weiter.
So wurde in dessen jüngster Sitzung über die Zulassung des Gastronomiebetriebes und über eine mögliche Änderung des Bebauungsplanes diskutiert. Andreas Obermüller (FWG) eröffnete die Debatte am Ratstisch. Er habe gegen eine nachträgliche Änderung des Bebauungsplanes keine Einwände. Wenn man sie als Erstantrag genehmigt hätte, und davon ging er aus, könne man das nachträglich auch tun, argumentierte er.
Bauliche Änderungen der Hütte am Golfplatz ohne Genehmigung
Peter Hollerauer (FWG) sah das ebenfalls nicht als Problem. „Weder in der Höhe, noch in der Tiefe würde es da nicht reinpassen.“ Ebenso wies er darauf hin, dass der Betreiber der Hütte ohne die öffentliche Nutzung keinerlei Überlebenschancen habe. Ratskollege Thomas Mandl (SPD) zeigte sich fassungslos. „Wozu soll man dann überhaupt noch Planungen einreichen, wenn man machen kann, was man will? Wenn wir den Antrag nicht ablehnen, machen wir uns lächerlich“, appellierte Mandl.
Auch Marcus Staudacher (Grüne) sah das Ganze eher skeptisch und fürchtet, dass – auch bei nicht regelmäßiger Öffnung – aus der Hütte eine Event-Gastronomie werden könnte. Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) bezeichnete die ungenehmigten Änderungen als Schwarzbau und betonte, dass er keine Möglichkeit sehe, sich da rauszuargumentieren.
Hagn befürchtet Präzedenzfall bei Zustimmung
„Wir schaffen hier einen Präzedenzfall. Wir wurden in eine Zwickmühle gebracht, die wir als Stadtrat nicht selbst verschuldet haben“, ergänzte der Rathauschef. Mandl stimmte Hagns Worten zu. „Die Gastronomie zieht Autos hin, die in diesem Wohngebiet nichts verloren haben.“ Es wäre schließlich nicht nur der Schwarzbau, der genehmigt werden müsste, sondern der ganze Bebauungsplan müsse umgeschmissen werden, fügte er hinzu.
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Mit drei Gegenstimmen wurde beschlossen, dass keine Bauplanänderung vorgenommen wird und der Schwarzbau rückgängig gemacht werden muss. Ebenso darf die Golfhütte nicht mehr als Gastronomiebetrieb für die Öffentlichkeit genutzt werden.
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