Fest der Tradition: Pferde und Gespanne für Leonhardifahrt in Kreuth geschmückt
Wie jedes Jahr satteln die Reiter am 6. November in Kreuth ihre Pferde und schmücken die Tiere samt traditionellen Truhenwagen für die Leonhardifahrt.
Kreuth – Die Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard fand bei strahlendem Sonnenschein mit 30 Festwagen, 150 Pferden und 400 Teilnehmern statt. Auch Martin Leitgöb, Provinzial der Ordensprovinz Wien-München, der als Ehrengast für die Segnung aus Österreich angereist war, freute sich, den langen Weg auf sich genommen zu haben. „Es hat sich gelohnt, hierher zu kommen, wenn ich in die feierliche bunte Menge schau und die Tracht im Schein der Sonne sehe.“ Doch nicht nur der „internationale Besuch“, wie ihn Monsignore Pfarrer Walter Waldschütz scherzhaft nannte, war dieses Jahr besonders.
Fest der Tradition: Pferde und Gespanne wurden für die Leonhardifahrt in Kreuth geschmückt
Denn so fand zum ersten Mal die Leonhardifahrt unter einem neuen Siegel statt. Dieses Jahr wurde die Kreuther Festlichkeit als Immaterielles Kulturerbe ins Bayerische Landesverzeichnis aufgenommen. Als „eine Würdigung, die Kreuth schon lange verdient hat“, beschrieb das Leitgöb. Die Wallfahrt in Kreuth stellt die älteste Leonhardifahrt in Bayern dar.
Ein Grund mehr für zahlreiche Fuhrleute, Rosserer, Trachtler, Gebirgsschützen und Reiter, an dem Festtag auszurücken. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner ließ sich das nicht entgehen und reihte sich auf dem Weg zum Festgottesdienst, der vor dem Hof gegenüber der Kirche stattfindet, hinter den Viertklässlern ein. Diese dürfen traditionsgemäß an dem Zug teilnehmen.
Zahlreiche Besucher waren bei der traditionellen Festlichkeit vor Ort
Leitgöb betonte bei seiner Predigt, wie wichtig es in einer Zeit des Wandels im Weltgeschehen sei, dass Kontinuität und Tradition bewahrt werden. „Hier ist der Glaube daheim“, schloss Leitgöb den Gottesdienst ab. Nach der Predigt, die musikalisch von Chor und Blasmusik umrahmt wurde, fand die Umfahrt um die Sankt-Leonhards-Kirche statt.
Die Teilnehmer fuhren dreimal durch den Ort und erhielten jedes Mal den Segen für Mensch und Pferd. Anschließend löste sich die Leonhardifahrt auf und die Teilnehmer verteilten sich auf verschiedene Gaststätten im Ort, um dort die Festlichkeit ausklingen zu lassen.
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