Krankenkasse verzeichnet Anstieg bei bestimmter Störung – Auch junge Menschen betroffen
Schlafstörungen können das Risiko für schwere Krankheiten erhöhen. Nun ist die Krankenkasse Barmer auf eine besorgniserregende Entwicklung gestoßen.
Jahr für Jahr nehmen Schlafstörungen im Freistaat zu. So auch 2023. Das gibt die Krankenkasse Bamer an. Waren unter den Versicherten im Jahr 2012 noch 5,4 Prozent davon betroffen und erhielten eine entsprechende Diagnose, waren es 2023 bereits 7,6 Prozent. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung in Bayern entspreche dies knapp 1,02 Millionen Fälle und damit einer Steigerungsrate von 29 Prozent, erläuterte eine Sprecherin der Krankenkasse.
Deutliche Zuwächse bei Schlafstörungen in Bayern

Da die Barmer eine der größten Krankenkassen in Bayern ist und sie eine hohe Zahl an Versicherten hat, gelten ihre Daten als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung im Freistaat. Aus der aktuellen Analyse geht nun hervor, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei Schlafstörungen zu beobachten sind. So haben Ärzte beispielsweise im Jahr 2012 noch bei etwa zwei Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. 2022 waren es bereits mehr als drei Prozent. Das entspricht einer Steigerung um 50 Prozent.
Schlaflosigkeit kann gesundheitliche Folgen haben: Drei Monate als Richtwert
Sich nachts hin und her wälzen und einfach nicht zur Ruhe kommen, das kennen die meisten. Und es ist nicht nur unangenehm. Schwerwiegende Schlafstörungen können gravierende Folgen mit sich bringen. So erhöhen sie unter anderem das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die Barmer erläutert. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen könnten unter anderem beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Auch Depressionen äußerten sich oft schon früh als Schlafstörungen.
(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie täglich über alle wichtigen Geschichten aus Bayern.)
Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer betont: „Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen.“ Weniger as fünf Stunden pro Nacht könnten außerdem das Risiko und für chronische Krankheten erhöhen und schlichtweg die Lebensqualität beeinträchtigen.
Meine news
Auch Zeitumstellung kann Schlafstörungen begünstigen
Am kommenden Wochenende steht außerdem wieder die Zeitumstellung an, das heißt, dass die Uhren für den Winter eine Stunde zurückgestellt werden. Die Zeitumstellung kann sich, zumindest kurzzeitig, auch negativ auf den Schlaf auswirken. Denn wer bereits einen gestörten Schlafrhythmus hat, hat zusätzlich mit dem Zurückstellen der Uhr um eine Stunde zu kämpfen.
Kindshofer rät unter anderem, auf eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur und eine ruhige Umgebung zu achten. Und weiter: „Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern.“ Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
Fünf weitere Tipps gegen Probleme beim Einschlafen
- Bildschirmzeit reduzieren, besonders vorm Schlafengehen
- Weder mit leerem noch mit vollem Magen ins Bett gehen
- Auf Alkohol verzichten
- Weg mit störenden Lichtquellen im Schlafzimmer
- Füße warm halten
(fwe mit dpa)