Studie zeigt: Bestimmte Alltagsgewohnheit kann Risiko für Demenz reduzieren

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Viele Menschen lösen regelmäßig Denksportaufgaben, um geistig jung zu bleiben. Doch können diese wirklich das Gedächtnis verbessern und Demenz verhindern?

Frankfurt – Großes Aufsehen erregte vor einigen Jahren eine britische Studie, die in Zusammenarbeit von der Universität Cambridge und dem Fernsehsender BBC entstand. Über 10.000 Probanden nahmen daran teil und mussten über sechs Wochen hinweg dreimal wöchentlich sechs Trainingsaufgaben in zehn Minuten lösen. Vor und nach dem Experiment mussten sie einen Gedächtnistest lösen – das Ergebnis: Die Gehirnjogging-Übungen hatten keinen messbaren Effekt auf das logische und räumliche Denken und das Kurzzeitgedächtnis. Andere Wissenschaftler kritisieren allerdings die kurzen Trainingseinheiten.

Spezielle Trainingseinheiten können Demenz vorbeugen.
Spezielle Trainingseinheiten können Demenz vorbeugen. © IMAGO/Michael Bihlmayer

Doch auch eine Untersuchung des Global Council on Brain Health kam zu einem ähnlichen ernüchternden Schluss: Zwar halten Denkspiele das Gehirn aktiv, sie scheinen aber nicht die täglichen Denkleistungen zu verbessern. Kreuzworträtsel und Sudoku helfen zudem offenbar nicht, das Risiko einer Demenz zu verringern, so die Organisation. Viele weitere Studien bestätigen dies.

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Mit Denksportaufgaben das Risiko für Demenz senken: Spezifische Übungen helfen

Doch bei ganz speziellen Trainingseinheiten konnten positive Effekte belegt werden: Die US-Wissenschaftlerin Jerri Edwards hat über 50 Studien zum Thema „Speed of Processing“ ausgewertet und eine eigene Untersuchung gemacht. Bei solchen Spielen geht es zum Beispiel darum, ein Gegenstand in der Mitte eines Bildschirms voller Dinge zu identifizieren und gleichzeitig ein bestimmtes Objekt im peripheren Sichtfeld zu entdecken. Sie dienen dazu, die Auffassungsgabe zu trainieren.

Das Ergebnis: Auch im Alltag waren die Teilnehmer nach dem Training aufmerksamer, sie waren etwa beim Autofahren konzentrierter. Außerdem erkrankten die älteren Probanden seltener an Demenz. Nach mindestens zehn solcher Sitzungen war ihr Risiko um fast die Hälfte reduziert. Zudem blieben sie auch allgemein länger geistig fit. Eine Alltagsgewohnheit erhöht dagegen das Demenzrisiko rasant.

Ob Gehirnjogging also wirklich hält, was es verspricht, ist umstritten und hängt von den speziellen Übungen ab. Sicher ist, dass der Geist jung bleibt, wenn man ständig neue Dinge erlernt wie eine andere Sprache oder ein Musikinstrument, soziale Kontakte pflegt, sich gesund ernährt, viel trinkt und Sport treibt. Eine Studie zeigt zudem, dass Demenz-Erkrankung kluge Menschen schlimmer trifft.

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