Amazon-Kunden erhalten Mail mit 48-Stunden-Frist – Ein Klick kann schwere Folgen haben

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Betrüger haben es erneut auf Amazon-Kunden abgesehen. Eine Fake-Mail über eine drohende Konto-Sperrung soll sie zur Herausgabe sensibler Daten bringen.

Kassel – Betrugsversuche über das Internet sind weit verbreitet. Insbesondere das „Abfischen“ von Daten sei laut dem Bundeskriminalamt ein häufig genutztes Mittel, um Straftaten im Internet zu begehen. Nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden „die volkswirtschaftlichen Schäden von Cyber-Delikten, die mit gezielten Phishing-Attacken beginnen“, in Deutschland pro Jahr mindestens auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Derzeit sind mal wieder Amazon-Kunden im Visier der Kriminellen.

Die Verbraucherzentrale warnt in ihrem Phishing-Radar vor der neuen Betrugsmasche: Verbraucher erhalten E-Mails, die vermeintlich von Amazon stammen und über eine vorläufige Kontosperrung informieren. Wer dann nicht aufpasst, geht den Betrügern ins Netz.

EIne junge Frau sitzt in einem Café vor ihrem Laptop.
Betrügerische Absicht: Die Verbraucherzentrale warnt aktuell Amazon Kunden vor gefälschten E-Mails (Symbolbild) © Westend61/ Imago

Amazon-Betrug: So versuchen Betrüger Amazon-Kunden zu täuschen

Grund für die Maßnahme seien „ungewöhnliche Aktivitäten beim Kundenkonto“, heißt es in der Nachricht weiter. Ein angeblicher „letzter Log-In-Versuch“ mit angegebener IP-Adresse soll dies belegen.

Aufgrund dessen sei nun eine Aktualisierung der Zahlungsdaten erforderlich, um zu bestätigen, dass die letzten Transaktionen von dem „rechtmäßigen Eigentümer der Zahlungsweise durchgeführt wurden“. Dafür wird eine 48-Stunden-Frist gesetzt. Komme man der Aufforderung nicht nach, bleibe das Konto gesperrt.

Wer eine solche Mail bekommt, sollte keinesfalls auf die darin enthaltenen Links oder Schaltflächen klicken, warnen die Verbraucherschützer. Demnach sei die Frist von 48 Stunden für die Bestätigung der Zahlungsdaten besonders auffällig. Ebenso wie der angebliche letzte Login-Versuch, der Kunden noch weiter verängstigen und verunsichern soll.

Warnung an Amazon-Kunden: E-Mail droht mit gesperrten Kunden-Konto.
In einer gefälschten E-Mail werden Amazon-Kunden zur Aktualisierung ihrer Zahlungsdaten aufgefordert © Screentshot/Verbraucherzentrale

Zum Schutz der persönlichen Daten raten Verbraucherschützer, die Aufforderung zu ignorieren und die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Bei Unsicherheiten können Betroffene auf der offiziellen Amazon-Webseite oder in der App nachsehen, ob sie dort ähnliche Aufforderungen finden.

Phishing-Betrug: Verbraucherzentrale nennt typische Anzeichen

Typische Anzeichen für Phishing sind eine unseriöse Absenderadresse, das Setzen sehr kurzer Fristen, die Androhung von Konsequenzen sowie Links in der E-Mail. Ungewöhnlich für Phishing sei hingegen die persönliche Anrede mit Vor- und Nachnamen, erklärt die Verbraucherzentrale. Betroffene würden dadurch häufig nicht an der Echtheit der E-Mail zweifeln.

Neulich waren auch Sparkassen-Kunden von einer Betrugsmasche über Phishing betroffen. Eine Österreicherin fiel indes einem unverschämten Betrug zum Opfer, was ihr teuer zu stehen kam.

Phishing-Mails erkennen: Darauf sollten Sie achten

Bei einem Phishing-Betrug versuchen Kriminelle an sensible Daten und das Geld ihrer potenziellen Opfer zu gelangen. Dabei werden ihre Methoden immer gefährlicher, weil sie für die Betroffenen zunehmend schwieriger zu erkennen sind.

Die BSI gibt hilfreiche Tipps, wie man Phishing-Mails erkennt:

  • Unpersönliche Anrede
  • Tippfehler oder seltsame Umlaute
  • Der Text der Mail gibt dringenden Handlungsbedarf vor
  • Drohungen wie Kontoschließung kommen zum Einsatz
  • Aufforderung zur Eingabe von vertraulichen Daten wie die PIN für Ihren Online-Bankzugang oder eine Kreditkartennummer
  • Die E-Mail enthält Links oder Formulare

„Amazon wird dich niemals telefonisch oder auf einer anderen Website als Amazon.de bitten, dein Passwort anzugeben oder vertrauliche persönliche Informationen zu bestätigen“, informiert der Online-Riese auf seiner Webseite. Wer eine E-Mail von Amazon erhält und sich unsicher ist, könne laut Amazon das Message-Center besuchen, um alle von Amazon gesendeten E-Mails einzusehen, so das Unternehmen. „Wenn die E-Mail nicht im Message Center angezeigt wird, stammt sie auch nicht von Amazon“, heißt es weiter.

Kürzlich warnte das Kraftfahrt-Bundesamt vor einem Blitzer-Betrug. Unterdessen rät die Polizei zu einer Methode gegen Betrugsmaschen. (vw)

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