Lage in Nahost: Erste Anzeichen für Israels Verhandlungsbereitschaft über Waffenruhe im Libanon

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News zum Krieg in Nahost: Die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon gehen weiter. Berichte deuten auf eine mögliche Waffenruhe-Vereinbarung hin.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Lage im Libanon: Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah – Ministerpräsident im Libanon hofft auf Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah „innerhalb von Tagen“.
  2. Israel im Krieg: Mögliche Verhandlungsbereitschaft über WaffenruheNetanjahus Generalstab soll dem Premier geraten haben, dass der Zeitpunkt gut für eine diplomatische Lösung sei.
  3. News zu Israel im Nahost-Krieg: Interaktive Karten zum Gaza-KriegIsrael im Krieg: Alle Entwicklungen im Krieg im Gazastreifen.

Update vom 31. Oktober, 12.13 Uhr: Ein hochrangiges Mitglied der Hamas, Taher al-Nunu, erklärte laut AFP, dass die Terrorgruppe jeden Vorschlag für eine vorübergehende Waffenruhe ablehnen werde. Al-Nunu sagte demnach: „Die Hamas ist für eine dauerhafte Beendigung des Krieges, nicht für eine vorübergehende.“ Gegenüber der Nachrichtenagentur hatte am Mittwoch eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle erklärt, dass Vermittler der Hamas voraussichtlich einen Waffenstillstand mit Israel von „weniger als einem Monat“ vorschlagen werden.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel greift 150 Ziele im Gazastreifen und Libanon an

Erstmeldung: Tel-Aviv/Beirut – Im Libanon geht die Offensive des israelischen Militärs gegen die Terrormiliz Hisbollah im Libanon weiter. Während Israel am Mittwoch im Südlibanon die Bodenoffensive fortsetzte, startete die IDF weitere Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah und der Hamas. Binnen 24 Stunden griff Israel rund 150 Ziele im Gazastreifen und im Libanon an. Das meldete das israelische Militär am Donnerstag (31. Oktober).

October 30, 2024, Khiam, Lebanon: Heavy smoke billows from an Israeli air strike that targeted area in the southern Leba
Lage in Nahost: Israel greift weiter Ziele im Libanon an © IMAGO/Marwan Naamani

Es war die Rede von „Terror-Infrastruktur, Kommandozentren, Waffenlagern, Spähposten und Raketenabschussrampen, die den Staat Israel bedrohen“. Auch die Hisbollah greift aus dem Libanon weiter an. Insgesamt feuerte die Hisbollah am Mittwoch nach israelischen Armeeangaben rund 60 Geschosse vom Libanon aus auf Israel. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Während die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah derzeit weiter anhalten, deutet sich jedoch auch die Möglichkeit einer Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz an.

Lage im Libanon: Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, sagte dem örtlichen Fernsehsender Al-Jadeed, er hoffe, dass es „innerhalb von Tagen“ innerhalb von Tagen zu einer Waffenruhe komme. Eine Bestätigung der libanesischen Hisbollah-Miliz, Israels oder der USA gab es zunächst nicht. Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, wird jedoch am Donnerstag zu Gesprächen in Israel erwartet. Er habe ihn informiert, dass es dabei um eine mögliche Waffenruhe gehen werde, sagte Mikati. Auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, wird israelischen Medien zufolge dabei sein.

Bedingungen für eine Waffenruhe seien die Umsetzung der UN-Resolution 1701, die Stationierung der libanesischen Armee im Süden des Libanons und die Konsolidierung ihrer Präsenz in dem Grenzgebiet, sagte Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Mikati dem arabischen Nachrichtensender Al Jazeera zufolge. Details aus einem angeblichen US-Vorschlag für eine Vereinbarung über eine Waffenruhe, über den mehrere israelische Medien am Abend übereinstimmend berichteten, lasen sich ähnlich. Die UN-Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht – etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt. 

Lage in Nahost: Berichte über US-Vorschlag für Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

Der mutmaßliche US-Vorschlag soll vorsehen, dass Israels Soldaten den Libanon nach Ende der Kämpfe innerhalb von sieben Tagen verlassen, wie etwa der Fernsehsender Kan 11 berichtete. Stattdessen sollen insgesamt 10.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee innerhalb der ersten 60 Tage nach Unterzeichnung des Abkommens an der Grenze zu Israel stationiert werden. Der Entwurf sehe außerdem vor, dass Libanons Regierung sämtliche Waffenverkäufe an das Land sowie die Waffenproduktion überwacht. Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen.

Israel im Krieg: Mögliche Verhandlungsbereitschaft über Waffenruhe

Auch aus Israel gibt es Berichte über eine mögliche Verhandlungsbereitschaft. Demnach soll der israelische Generalstab dem Premierminister, Benjamin Netanjahu, bei einem Treffen am Mittwoch empfohlen haben, dass nun ein guter Zeitpunkt sei, an einer diplomatischen Lösung zu arbeiten.

Verhandlungen über einen Geiseldeal und eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der Terror-Gruppe Hamas waren zuletzt bislang zu keiner Einigung gekommen. Auch im Gazastreifen greift Israel weiter an. Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben ein Krankenhaus im umkämpften Norden des Gazastreifens beschossen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, der dritte Stock des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia sei beschossen worden. Dabei sei großer Schaden entstanden und dort gelagerte Arzneimittelreserven zerstört worden. 

News zu Israel im Nahost-Krieg: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg

Die israelische Armee hat die Klinik seit Beginn des Gaza-Kriegs bereits mehrmals belagert. Erst am Montag hatte sie einen Einsatz dort für beendet erklärt. Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen die Verläufe und Orte der Kampfhandlungen. (pav mit Agenturen)

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