Bauchspeicheldrüsenkrebs: Die fünf wichtigsten Warnsignale im Frühstadium

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Mehr als 20.000 Menschen erkranken jährlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Symptome sind oft unspezifisch. Welche Warnsignale Sie ernst nehmen sollten.

Frankfurt - Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei nur etwa 10 Prozent, was vor allem auf eine späte Diagnosestellung zurückzuführen ist. Die Drüse liegt versteckt im hinteren Bauchraum, wodurch Tumore lange unbemerkt bleiben können. Zudem sind die frühen Symptome oft unspezifisch und werden leicht mit anderen, harmloseren Erkrankungen verwechselt. Eine frühzeitige Erkennung der Warnsignale kann jedoch lebensrettend sein.

Die vier wichtigsten Warnsignale bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Pankreaskarzinom gehört zu den aggressivsten und heimtückischsten Arten von Krebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Die Prognose ist oft schlecht, da die Krankheit häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Eine frühzeitige Erkennung ist daher entscheidend, doch die anfänglichen Symptome sind oft unspezifisch und werden leicht übersehen. In diesem Artikel werden die vier wichtigsten Warnsignale vorgestellt, die auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen könnten:

  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Ein plötzlich auftretender, ungewollter Gewichtsverlust ohne Änderung der Ernährungs- oder Bewegungsgewohnheiten ist ein alarmierendes Anzeichen. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs tritt dieser häufig zusammen mit Appetitlosigkeit auf. Tumore können chemische Veränderungen im Körper hervorrufen, die das Hungergefühl beeinträchtigen. Der Gewichtsverlust schreitet oft schnell voran, sodass Betroffene mehr als zehn Prozent ihres Körpergewichts verlieren und sowohl Muskel- als auch Fettgewebe abbauen. Dieses Symptom geht zudem mit einer allgemeinen körperlichen Schwäche einher.
  • Oberbauchschmerzen: Anhaltende oder zunehmende Schmerzen im Oberbauch, die oft bis in den Rücken ausstrahlen, sind ein typisches Frühsymptom. Diese Schmerzen entstehen durch das Tumorwachstum und dessen Auswirkungen auf das umliegende Gewebe und die Nerven. Die Beschwerden verstärken sich häufig nach dem Essen oder im Liegen und lassen nach, wenn man sich nach vorne beugt. Da Rücken- und Bauchschmerzen auch viele andere Ursachen haben können, werden sie oft nicht sofort mit Krebs in Verbindung gebracht. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) rät, bei unklaren Beschwerden oder wenn Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten, einen Arzt aufzusuchen.
Schmerzen im Oberbauch können ein Hinweis auf Bauchspeicheldrüsenkrebs sein. Häufig strahlen sie bis in den Rücken aus. © AndreyPopov/IMAGO
  • Verdauungsprobleme und Fettstuhl: Veränderungen in der Verdauung sind häufige Symptome bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dazu gehören Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Auch das Auftreten von Fettstuhl ist möglich: Da die Bauchspeicheldrüse Enzyme produziert, die für die Verdauung wichtig sind, kann ein Tumor die Produktion dieser Enzyme stören. Unverdaute Fette gelangen dann in den Stuhl, was zu einer öligen und fettigen Konsistenz führt. Fettstuhl kann zudem auf der Wasseroberfläche schwimmen und einen starken, unangenehmen Geruch haben.
  • Gelbsucht: Eine Gelbfärbung der Haut und der Augen, medizinisch als Ikterus bekannt, ist ein wichtiges Warnsignal. Sie tritt auf, wenn der Tumor den Gallengang blockiert und der Abfluss der Gallenflüssigkeit behindert wird. Der Gallenfarbstoff Bilirubin reichert sich im Blut an und führt zur charakteristischen Gelbfärbung. Begleitend zur Gelbsucht kommt es oft zu dunklem Urin, hellem bis weißlichem Stuhl und starkem Juckreiz.
  • Diabetes: Ein plötzlich auftretender oder sich rasch verschlechternder Diabetes mellitus kann ein Hinweis auf Bauchspeicheldrüsenkrebs sein, besonders bei Menschen ohne typische Risikofaktoren wie Übergewicht oder familiäre Vorbelastung. Der Tumor beeinträchtigt die Funktion der Bauchspeicheldrüse bei der Produktion von Insulin, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Je früher die Diagnose, desto besser die Behandlungsmöglichkeiten

Eine frühzeitige Diagnose kann die Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich verbessern. Die beschriebenen Symptome sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden, besonders wenn sie über längere Zeit bestehen oder sich verschlimmern. Auch wenn nicht jedes dieser Symptome automatisch auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweist, ist es wichtig, sie nicht zu ignorieren. Fortschritte in der Forschung bei der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemethoden geben Hoffnung für die Zukunft. (jbr)

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