Demenz erkennen: Frühe Warnsignale im Schlaf entdeckt
Die Anzahl der Demenz-Kranken in Deutschland steigt. Wissenschaftler entdecken nun ein frühes Warnzeichen im Schlafverhalten.
Die Zahl der Menschen, die in Deutschland an Demenz leiden, steigt kontinuierlich an. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft waren es Ende 2021 fast 1,8 Millionen Betroffene. Viele sind sich nicht bewusst, dass bestimmte Lebensumstände und Risikofaktoren Demenz und Alzheimer begünstigen können. Obwohl es laut Bundesministerium für Gesundheit derzeit keine Therapie gibt, die Alzheimer-bedingte Gehirnschäden verlangsamt oder sogar heilt, können bestimmte Medikamente die Symptome einer Demenz bei einigen Patienten zeitlich begrenzt verbessern. Daher ist es von großer Bedeutung, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Die ersten Anzeichen der Krankheit können bereits Jahrzehnte vor der Diagnose auftreten. Ein Hinweis, der auf eine mögliche spätere Erkrankung hindeutet, zeigt sich im Schlafverhalten.
Störung im Schlaf kann Demenz bereits Jahre zuvor ankündigen
Demenz und Parkinson sind neurodegenerative Erkrankungen, bei denen die Diagnose oft erst gestellt wird, wenn die Symptome bereits stark ausgeprägt sind. Beide Krankheiten können sich jedoch durch Frühwarnsignale ankündigen. Zu Beginn einer Demenzerkrankung treten oft Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit auf. Im weiteren Verlauf gehen dann auch bereits verinnerlichte Inhalte des Langzeitgedächtnisses verloren. Dadurch verschwinden bei den Patienten nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben. Zu den typischen Symptomen einer Demenzerkrankung gehören:
- Verwirrung und Vergesslichkeit
- Verlust des Geruchssinns
- Orientierungslosigkeit
- Aggressivität und Reizbarkeit
- Depressionen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Wahnvorstellungen und Halluzinationen
- Sprachprobleme
- Abnehmende Aktivität
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags
Demenz rechtzeitig erkennen: Wissenschaftler entdecken frühes Warnzeichen im Schlafverhalten
Das Gehirn kann lange Zeit vor der Diagnose subtile Signale senden, die auf Demenz hindeuten. Laut einer kanadischen Studie ist eine sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Hirnerkrankungen, die etwa 15 Jahre später auftreten können. Menschen, die nachts in ihren Träumen ständig um sich schlagen oder treten, haben demnach ein 80 bis 100 Prozent höheres Risiko, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln.
Nicht jeder Alptraum muss jedoch ein Anzeichen für eine Krankheit sein. Bei der Schlafstörung ist es entscheidend, dass der Bewegungsdrang im REM-Schlaf auftritt. Diese Schlafphase, auch paradoxer oder desynchronisierter Schlaf genannt, macht etwa ein Viertel unseres Schlafes aus. Sie ist unter anderem durch höheren Blutdruck, schnelleren Puls und schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern gekennzeichnet, während die Muskulatur gleichzeitig schlaffer ist. Wenn die Schlafstörung vorliegt, entspricht die körperliche Aktivität den lebhaften Träumen und der Körper bewegt sich ebenso heftig wie die Augen. Eine weitere Studie der Boston University zeigt, dass verkürzte REM-Schlafphasen das Krankheitsrisiko ebenfalls erhöhen.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.