Häufigste Art bei Männern: Rainer Langhans hat Prostatakrebs – das sind erste Symptome
Rainer Langhans ist an unheilbarem Prostatakrebs erkrankt. Diese Krebsart trifft vor allem Männer ab 70 Jahren – ein Überblick über die wichtigsten Symptome.
München – Bereits vor Jahren machte Rainer Langhans seine Krebserkrankung öffentlich. In einem Interview mit der Bild-Zeitung offenbarte er nun, dass seine Prostatakrebserkrankung unheilbar ist: „Ich liege im Sterben, sagen die Ärzte“. Der Aktivist der 68er-Bewegung hat sich mit seiner Diagnose arrangiert, wie er sagt. Welches Symptom der heute 84-Jährige als erstes bemerkte – und auf welche Warnzeichen man außerdem achten sollte.
Das sind die Symptome von Prostatakrebs
Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft sind 22,7 Prozent der männlichen Krebspatienten von dieser Krebsart betroffen. Am häufigsten erkranken Männer ab 70 Jahren, eine Diagnose vor dem 50. Lebensjahr ist selten. Experten machen den Patienten aber Hoffnung: „Die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein, ist mit 89 Prozent die zweithöchste unter allen Krebserkrankungen in Deutschland“, heißt es von der Krebsgesellschaft.
Die Tücke dieser Krankheit liegt allerdings darin, dass Symptome oft erst dann auftreten, wenn der Tumor die Harnröhre beeinträchtigt oder bereits Metastasen gebildet hat. Experten raten, bei folgenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen:
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
- Starke Schmerzen im unteren Rücken, im Becken, in den Hüften oder Oberschenkeln (Ischiasschmerzen)
- Eine schwächere Erektion bis hin zur Impotenz
- Verminderter Samenerguss
- Häufiger Harndrang, vor allem in der Nacht
- Probleme zu Beginn des Wasserlassens
- Eine Harnverhaltung, also die Unfähigkeit, Wasser zu lassen
- Schwacher oder unterbrochener Harnfluss
- Schmerzhafte Ejakulation
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
„Ich habe den Krebs angenommen“: Rainer Langhans über Leben, Krankheit und Sterben
In seiner Jugend protestierte Rainer Langhans unter anderem gegen den Vietnamkrieg, wurde in der 68er-Bewegung aber vor allem durch die politisch motivierte Wohngemeinschaft „Kommune 1“ sowie seine Beziehung mit Uschi Obermaier bekannt. Seine Devise lautete und lautet noch immer: Das Private ist politisch. In einem Interview mit der Apotheken Umschau erklärte Langhans dazu: „Wir können die Welt da draußen nicht verändern. Das ist immer schiefgegangen, jede Revolution. Es sind wir, die sich verändern müssen.“
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Eines der ersten Symptome seiner Erkrankung, die der 84-Jährige bei sich bemerkt habe, seien Schmerzen beim Wasserlassen gewesen, wie er sagte. Später sei auch eine Harnverhaltung hinzugekommen. Als er daraufhin einen Arzt aufsuchte, erhielt er 2020 die Diagnose: Prostatakrebs. Langhans geht offen mit seiner Krankheit um: „Die Ärzte haben mir gesagt: Jetzt bist du dran. Und dass ich bald tot sein werde. Es gibt keine Chance auf Heilung, sie können mir nur das Sterben erleichtern. Ich bekomme eine Hormontherapie, die das Testosteron herunterfährt. Es ist eine chemische Kastration“, so die Hippie-Ikone zu Bild.
Zunächst hätten seine drei Lebensgefährtinnen Schwierigkeiten gehabt, sich an seine Art zu gewöhnen, mit der lebensbedrohlichen Krankheit umzugehen. Er selbst verspüre jedoch keine Panik. „Im Gegenteil. Die Nachricht hat meine Lebensgeister neu geweckt. Ich meditiere gegen die Todesangst. Meine Spiritualität hilft mir, weiterzuleben. Ich weiß, es klingt für viele Menschen seltsam, aber ich habe den Krebs angenommen, ihm meine Liebe erklärt und lebe nun bewusster und wertschätzender. Ich fühle keine Schmerzen“, fügte der 84-Jährige hinzu.