Wegen Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Seoul fürchtet wachsende Atombedrohung

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Südkorea sorgt sich: Kim Jong-un könnte Nordkorea wegen seiner Beteiligung im Ukraine-Krieg militärisch weiter aufrüsten.

Seoul – Weil Soldaten aus Nordkorea jetzt Russland im Ukraine-Krieg unterstützen, macht sich Südkorea zunehmend Sorgen um seine Sicherheit. Dabei blickt das Nachbarland des Regimes von Kim Jong-un nicht nur auf den Einsatz von nordkoreanischen Truppen in der Ukraine, sondern auch die Möglichkeit, dass Nordkorea in Zukunft mithilfe von Wladimir Putin mehr nukleare Waffen bauen kann.

Südkorea befürchtet zunehmende atomare Bedrohung durch Nordkorea

Die USA gehen davon aus, dass die Zahl nordkoreanischer Streitkräfte in Russland insgesamt bei 11.000 bis 12.000 liegt, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Montag (4. November). „Mindestens 10.000“ befänden sich derzeit in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine, wo Kiew eine Offensive gestartet hat. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol verurteilte „die illegale militärische Zusammenarbeit“ aufs Schärfste und drohte mit „Gegenmaßnahmen“.

Nordkorea feuert mehrere ballistische Raketen ab
Südkorea ist besorgt, dass Nordkoreas Hilfe für Russland im Ukraine-Krieg die atomare Bedrohung erhöhen könnte © picture alliance/dpa/AP | Lee Jin-man

Seoul befürchtet nicht nur, dass sich der Krieg in der Ukraine ausweiten könnte, die bestätigte Stationierung nordkoreanischer Truppen löste auch erhebliche Sicherheitsbedenken aus. Konkret wurden Südkorea und die EU in einer gemeinsamen Erklärung: „Wir sind zutiefst besorgt über die Möglichkeit eines Transfers von nuklearer oder ballistischer Raketentechnologie an die Demokratische Volksrepublik Korea, der die internationalen Bemühungen um Nichtverbreitung gefährden und den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und auf der ganzen Welt bedrohen würde“, teilten der südkoreanische Außenminister Cho Tae-yul und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell laut Newsweek mit.

Nordkorea hilft Putin mit Soldaten im Ukraine-Krieg – Waffentechnologie als Gegenleistung?

Südkorea ist besorgt, dass Nordkorea als Gegenleistung für die Unterstützung im Ukraine-Krieg sensible Militärtechnologien von Russland erhalten, und damit seine Atom- und Raketenkapazitäten verbessern könnte.

Wie ernst die Bedenken sind, zeigte sich vergangene Woche, als Nordkorea eine der bislang stärksten Interkontinentalraketen getestet hat. Am Dienstag feuerte das Regime von Machthaber Kim dann noch mehrere ballistische Kurzstreckenraketen ab. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flogen die Geschosse rund 400 Kilometer in Richtung der Gewässer östlich der koreanischen Halbinsel.

Kim Jong Un will wohl Beziehungen zu Putin vertiefen

Experten vermuten, dass Kim die Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg dazu nutzt, seine Verteidigungs- und Wirtschaftsbeziehungen mit Wladimir Putin zu vertiefen und sich dem internationalen Druck wegen seines umstrittenen Atomprogramms zu entziehen. Zudem befürchten südkoreanische Politiker, dass Russland im Falle eines Konflikts auf der koranischen Halbinsel Nordkorea ebenfalls unterstützen könnte. (mt)

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