Woher hat die Hamas ihre Waffen? Der Iran zeigt mit dem Finger auf die Ukraine

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Das Waffenarsenal der Hamas stammt vor allem aus der Ukraine, behauptet der iranische Außenminister (links), hier mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. (Archivbild) © Imago/Vladimir Gerdo

Die Hamas verfügt offensichtlich über ein unerschöpfliches Waffen-Arsenal. Es stammt vor allem aus der Ukraine, behauptet nun der iranische Außenminister.

Katar – Die islamistische Hamas, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, initiierte am 7. Oktober überraschende Großangriffe auf Israel. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden im Zuge des Krieges in Israel aus dem Gazastreifen bereits beim ersten Angriff mehr als 2000 Raketen auf Israel abgefeuert, Hunderte Menschen wurden getötet, Tausende verletzt.

Woher aber hat die Hamas all diese Waffen? Noch im November gestand ein iranischer Minister Hilfe für die Hamas im Israel-Krieg. Nun rudert die Islamische Republik zurück: Hisbollah und Hamas könnten in der Ukraine problemlos alle Waffen kaufen.

Die im Libanon ansässige schiitische Organisation Hisbollah und die im Gazastreifen ansässige radikale palästinensische Bewegung Hamas können sich in der Ukraine durch illegale Käufe problemlos mit den von ihnen benötigten Waffen versorgen, sagte der iranische Außenminister Hossein Amir Abdollahian auf dem internationalen Doha Forum am Montag (11. Dezember) in Katar.

„Wenn Sie mich fragen, woher sie Waffen bekommen können, dann ist einer der Schwarzmärkte, wo sie sie bekommen können, die Ukraine“, erklärte der Politiker, wie die russische Nachrichtenagentur TASS meldete. „In der Ukraine können sie sehr leicht und ohne großen Aufwand alles bekommen, was sie brauchen“, sagte Abdollahian, der gerade erst am 5. Dezember gemeinsam mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow eine gemeinsame Erklärung über Gegenmaßnahmen zu westlichen Sanktionen unterzeichnete. Bezeichnend: Über die Äußerungen des iranischen Außenministers, in denen er die Ukraine diskreditierte, wurde außerhalb der russischen Medien nicht größer berichtet.

Teheran sichert Hamas „jede Art von Unterstützung“ zu – und bemüht das Völkerrecht

Auf die Frage danach, ob Teheran die Terror-Organisationen unterstütze, antwortete Abdollahian nach Angaben der Nachrichtenagentur: „Sehen Sie, in der Vergangenheit – ich möchte ganz offen mit Ihnen sein – haben wir der Hisbollah, der Hamas und dem Islamischen Dschihad jede Art von Unterstützung zukommen lassen.“ Er fügte hinzu, dass „wir dabei sowohl das Völkerrecht als auch die Bedingungen der Konfrontation mit dem Besatzer berücksichtigt haben“.

Die Behauptungen des iranischen Funktionärs dürften schwierig zu überprüfen sein, die Frage, woher die Waffen für den Raketenhagel der Hamas-Terroristen stammen, nicht eindeutig zu beantworten. Bisher wurde oft der Iran wird als möglicher Lieferant für die Waffen genannt. Doch auch nach dem Einräumen der Unterstützung der pro-palästinensischen Terrororganisation mit Waffen und Ausbildung bleibt Teherans Rolle im Krieg in Israel weiter umstritten.

„Kalkulierte“ Anschuldigungen: Israelische Medien kritisieren Aussagen Abdollahians zur Hamas

Sicher ist, dass der Iran die Hamas finanziell und militärisch unterstützt. Eine Beteiligung an dem Großangriff der Hamas streitet die Regierung in Teheran aber vehement ab. Die israelische Tageszeitung Jerusalem Post bezeichnete die Aussagen Abdollahians am Dienstag (12. Dezember) als „kalkuliert“. Er hätte versucht, die Ukraine als einen Schwarzmarkt für Waffen darzustellen, um dem Westen und der Ukraine zu schaden, und Russland einen Gefallen zu tun: „Das Ziel war, mehrere Dinge gleichzeitig zu erreichen: die Kritik am Iran abzulenken, die Kritik an der Hamas und der Hisbollah abzulenken, die Beziehungen zwischen dem Iran und Russland zu stärken und die Ukraine in einem öffentlichen Forum in Doha zu kritisieren“, so die Tageszeitung. (Ulrike Hagen)

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