Trotz Angriff auf Israel: China hält an Kooperation mit Iran fest

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Chinas Außenminister Wang Yi hat mit seinem iranischen Kollegen Amir-Abdollahian telefoniert. Klar ist: China wird den Iran weiter unterstützen.

Peking – Drei Tage ist es her, dass der Iran Israel zum ersten Mal vom eigenen Boden aus militärisch angegriffen und dabei über 300 Drohnen und Raketen abgefeuert hat. Die Lage bleibt angespannt, als deeskalierende Kraft kann möglicherweise China durch seinen Einfluss auf den Iran dazu beitragen, eine weitere Verschärfung des Konflikts zu verhindern. Der Außenminister Chinas Wang Yi hat Staatsmedien zufolge am Montag mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian telefoniert. Der Iran habe angekündigt, sich künftig zurückzuhalten, heißt es. In jedem Fall werde China seine Zusammenarbeit mit dem Iran weiterführen, kündigte Wang Yi an.

„China ist bereit, die praktische Zusammenarbeit mit dem Iran in verschiedenen Bereichen stetig voranzutreiben und eine stärkere Entwicklung der chinesisch-iranischen Beziehungen zu fördern“, sagte der chinesische Außenminister Bloomberg zufolge beim Telefonat mit Amir-Abdollahian. Er habe zudem erklärt, dass China zur Kenntnis genommen habe, dass der Iran mit seinen „begrenzten“ Militäraktionen sein Recht auf Selbstverteidigung ausübe. Man vertraue aber darauf, dass das Land zu keinen neuen „Turbulenzen“ beitragen werde.

Wang Yi spricht bei seiner Pressekonferenz am Rande des Nationalen Volkskongresses vor blauem Hintergrund
Wang Yi - Pressekonferenz beim Nationalen Volkskongress © Wang Zhao/AFP

Iran will auf mutmaßlichen Angriff Israels gegen Botschaft in Damaskus reagieren

Damit stärkt China dem Iran diplomatisch den Rücken. Dieser hatte seine Offensive gegen Israel damit begründet, auf den mutmaßlich israelischen Angriff auf die iranische Botschaft im syrischen Damaskus Anfang April reagieren zu wollen. Dabei waren zwei Generäle und fünf Mitglieder der Revolutionsgarde ums Leben gekommen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen habe nicht angemessen auf den Angriff Israels reagiert, sagte der iranische Außenminister Amir-Abdollahian der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge. Sein Amtskollege Wang Yi habe den Angriff auf die Botschaft aufs Schärfste verurteilt: China betrachte ihn als schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts und als „inakzeptabel“.

China ist Hauptabnehmerin von Irans Öl – Repräsentantenhaus reagiert mit Sanktionen

Das iranische Außenministerium meldete einerseits, dass Amir-Abdollahian Wang Yi über die „legitimen“ Maßnahmen seines Landes als Reaktion auf den Angriff in Damaskus informiert habe. Gleichzeitig habe man die USA davor „gewarnt“, dass weitere Angriffe auf iranische Interessen und die Sicherheit des Landes eine „entschlossene, sofortige und umfassende“ Antwort nach sich ziehen würden.

Bloomberg zufolge hat das US-Repräsentantenhaus auf die Situation reagiert, indem es am Montag Gesetze verabschiedet hat, die dem Kauf von iranischem Rohöl durch China entgegenwirken sollen. China ist eine Hauptabnehmerin für Irans Öl und gleichzeitig wichtige Vermittlerin bei den Gesprächen zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015. (ses/AFP)

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