Nach Verlusten im Schwarzen Meer: Ukraine macht sich über Russland lustig

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„Wie geht es der Moswka eigentlich?“ – Spott über Russlands Schwarzmeer-Flotte nach schweren Verlusten

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Beispielloser Verlust: Der Kreuzer „Moskwa“ wurde erfolgreich von Land aus bekämpft und versenkt. Die russische Schwarzmeer-Flotte hatte damit ihr Flaggschiff verloren – und der Ukraine Mut gemacht. (Archivfoto) © Can Merey/dpa

Die Ukraine setzt vor der Krim Nadelstiche gegen Russland. Kiew nimmt dabei Moskaus Kriegsschiffe ins Visier. Darunter leidet die Schwarzmeerflotte.

Kiew – Russlands Verluste im Ukraine-Krieg sind exorbitant hoch. Davon betroffen ist vor allem auch die Marine. Seit Beginn der russischen Offensive hat die Ukraine nach eigenen Angaben eine Vielzahl von Schiffen der Schwarzmeerflotte entweder beschädigt oder versenkt.

Gerade auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim ist die Flotte immer wieder Angriffen ausgesetzt. Der prominenteste Abschuss gelang den Ukrainern dabei bereits kurz nach Kriegsbeginn mit der Versenkung der „Moskwa“. Der Raketenkreuzer galt bis dahin als Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte.

Ukraine feiert Untergang von Russlands Flaggschiff „Moskwa“

Den Jahrestag des Untergangs der „Moskwa“ am 14. April nahm die Ukraine zum Anlass, um Russland noch einmal tüchtig zu verspotten. „Vor zwei Jahren haben ukrainische Kämpfer das größte Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte zerstört – den Kreuzer Moskwa“, verkündete das Kiewer Verteidigungsministerium auf der Onlineplattform X stolz. „Die wichtigste Frage lautet: Wie geht es der Moskwa eigentlich auf dem Grund des Schwarzen Meeres?“

Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Neptun hatten dem Kreuzer damals den Garaus gemacht. Drei Dinge seien dafür ausschlaggebend gewesen, betonte nun Dmytro Pletentschuk: „Klare Planung“, „Geduld“ und „Überwachung“. Der Sprecher der ukrainischen Marine schilderte in einem Interview mit dem ukrainischen Magazin Novosti.LIVE detailliert den Ablauf des Angriffs. Eine erste Rakete habe zunächst mehrere hochrangige Kommandeure getötet, ehe das Schiff von einer zweiten Rakete schwer getroffen worden sei. „Russland war auf diesen Schlag nicht vorbereitet“, so Pletentschuk.

Ukraine nimmt Schwarzmeerflotte von Russland gezielt ins Visier

Die Verluste an Kriegsschiffen im Ukraine-Krieg sind für Russland bisher verheerend. Etwa ein Drittel ihrer Kampfschiffe hat die Schwarzmeerflotte im Verlauf des Kriegs bisher eingebüßt. Betroffen waren außer der „Moskwa“ zum Beispiel auch die folgenden Schiffe:

  • „Iwan Golubez“: Das Minenräumboot wird bei einem Drohnenangriff am 29. Oktober 2022 beschädigt
  • „Nowotscherkassk“: Das Landungsschiff wird am 26. Dezember 2023 getroffen und zerstört
  • „Iwanowez“: Die Korvette sinkt am 1. Februar 2024 im Donuslaw-See
  • „Zesar Kunikow“: Das Landungsschiff wird am 14. Februar 2024 schwer beschädigt und kentert
  • „Sergei Kotow“: Das schwere Patrouillenboot ist nach einem Seedrohnentreffer am 5. März 2024 wahrscheinlich gesunken

Ohne Angaben von Gründen hat Präsident Wladimir Putin Anfang April einen neuen Oberbefehlshaber für seine Marine sowie einen neuen Kommandeur für die Schwarzmeerflotte ernannt. Admiral Alexander Moissejew trat als Oberbefehlshaber der russischen Flotte die Nachfolge von Nikolai Jewmenow an. Gleichzeitig gab Verteidigungsminister Sergei Schoigu die Ernennung von Vizeadmiral Sergej Pintschuk zum Kommandeur der Schwarzmeerflotte bekannt. Die Zahl der in den vergangenen gut zwei Jahren zerstörten Schiffe aus Russland beziffert die Ukraine derzeit auf 26 (Stand: 16. April). (cs)

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