„Waffen-Schwarzmarkt“: Irans Außenminister beschuldigt Ukraine
Auf einem Forum hat der iranische Außenminister die Ukraine scharf kritisiert und behauptet, das Land sei ein potenzieller „Schwarzmarkt“ für Waffen.
Doha – Im verheerenden Krieg in Israel, in dem seit dem 7. Oktober Tausende von Raketen von der Miliz aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgeschossen wurden, wurde oft der Iran wird als möglicher Lieferant für die Waffen genannt. Doch auch nach dem Einräumen der Unterstützung der pro-palästinensischen Terrororganisation mit Waffen und Ausbildung bleibt Teherans Rolle im Krieg in Israel weiter umstritten. Nun hat der Außenminister des Iran mit dem Finger auf die Ukraine gezeigt. Sie sei ein „Schwarzmarkt für Waffen“.

Die im Libanon ansässige schiitische Organisation Hisbollah und die im Gazastreifen ansässige radikale palästinensische Bewegung Hamas könnten sich in der Ukraine durch illegale Käufe problemlos mit den von ihnen benötigten Waffen für den Krieg in Israel versorgen, sagte der iranische Außenminister Hossein Amir Abdollahian auf dem internationalen Doha Forum am Montag (11. Dezember).
Woher hat die Hamas ihre Waffen? Der Iran zeigt mit dem Finger auf die Ukraine
„Wenn Sie mich fragen, woher sie Waffen bekommen können, dann ist einer der Schwarzmärkte, wo sie sie bekommen können, die Ukraine. In der Ukraine können sie sehr leicht und ohne großen Aufwand alles bekommen, was sie brauchen“, zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS den Spitzendiplomaten. Die Hisbollah und die Hamas seien derzeit in der Lage, die erforderlichen Waffen selbst zu produzieren.
Irans Außenminister bestätigt „jede Art von Unterstützung“ für die Hamas
Auf die Frage, ob Teheran die Terror-Organisationen unterstütze, erklärte Abdollahian: „Sehen Sie, in der Vergangenheit – ich möchte ganz offen mit Ihnen sein – haben wir der Hisbollah, der Hamas und dem Islamischen Dschihad jede Art von Unterstützung zukommen lassen.“ Er fügte hinzu, dass „wir dabei sowohl das Völkerrecht als auch die Bedingungen der Konfrontation mit dem Besatzer berücksichtigt haben“, berichtet TASS.
Der iranische Außenminister war erst am 5. Dezember in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammengekommen, um gemeinsam über Gegenmaßnahmen zu den westlichen Sanktionen zu beraten. Über die die Ukrainie diskreditierenden Äußerungen Abdollahians wurde dann auch – wenig überraschend – vor allem in russischen Medien berichtet.
Israelische Medien kritisieren iranischen Außenminister: „Kalkulierte“ Beschuldigungen
Die Frage, woher die Waffen für den Raketenhagel der Hamas-Terroristen in Israel denn nun stammen, bleibt weiterhin unklar. Denn die Behauptungen des iranischen Funktionärs sind schwer zu überprüfen. Die israelische Tageszeitung Jerusalem Post indes kritisiert die Aussagen Abdollahians als kalkuliert: „Das Ziel war, mehrere Dinge gleichzeitig zu erreichen: die Kritik am Iran abzulenken, die Kritik an der Hamas und der Hisbollah abzulenken, die Beziehungen zwischen dem Iran und Russland zu stärken und die Ukraine in einem öffentlichen Forum in Doha zu kritisieren“. Er versuche, die Ukraine als Schwarzmarkt für Waffen darzustellen, um dem Westen und der Ukraine zu schaden und Russland einen Gefallen zu tun.