Sie haben 4100 Euro verdient? So viel Rente steht Ihnen im Alter zu

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Mit einem früheren Gehalt von 4100 Euro, gehören Rentner zur finanziell schlechter gestellten Hälfte der Bevölkerung. Das zeigt die Rechnung mit der Rentenformel.

München – 45 Prozent der 30- bis 59-Jähren befürchten, dass sie im Ruhestand finanziell schlecht aufgestellt sind. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) hervor. Demnach macht sich auch zunehmend Pessimismus bei den 18- bis 29-Jähren breit. Auch die Rentenerhöhung zum 1. Juli gibt kein Grund zur Hoffnung. Denn selbst von einem früheren Gehalt von 4100 Euro bleibt in der Rente nicht viel übrig, wie eine Berechnung zeigt.

Wie viel Rente bleibt bei einem früheren Gehalt von 4100 Euro? So setzt sich der Betrag zustande

Um auf die künftig zustehende Rente zu kommen, muss mit der Rentenformel gerechnet werden. In einer Broschüre der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wird erklärt, dass diese sich aus Entgeltpunkten, dem Zugangsfaktor, aktuellen Rentenwert sowie Rentenartfaktor zusammensetzt. Das Ergebnis der Rechnung ist die monatliche Rentenhöhe. Je nachdem, wie die Faktoren variieren, verändert sich der Betrag – wie auch in diesem Fall mit einem früheren Gehalt von 4100 Euro.

Rentenformel für die Altersrente:

Monatliche Rentenhöhe = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor

Die Rentenformel zeigt: Bei einem durchgängigen monatlichen Gehalt von 4100 Euro brutto über 40 Jahre hinweg und gleichbleibenden Faktoren, würden Bezieher der Altersrente 1690,76 Euro pro Monat bekommen. Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gehören alleinstehende Rentner erst mit einem mittleren Einkommen von 1945 Euro zur finanziell besser gestellten Hälfte der Bevölkerungsgruppe. Wie dieser Betrag zustande kommt, zeigt eine Beispielrechnung.

Früheres Gehalt von 4100 Euro: So wird wie künftige Rente berechnet

Um auf die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr zu kommen, muss der eigene Verdienst durch das Durchschnittsentgelt aller Arbeitnehmer in Deutschland geteilt werden. Der Zugangsfaktor berücksichtigt Ab- oder Zuschläge zum Zeitpunkt des Renteneintritts, während der zustehende Betrag pro Entgeltpunkt durch den aktuellen Rentenwert von 39,32 Euro bestimmt wird. Der Rentenartfaktor variiert dagegen je nach Art der Rente. Dazu führt die DRV folgende Tabelle auf:

Rentenart Faktor
Renten wegen Alters 1,0
Renten wegen teilweiser Erwerbsminderung 0,5
Renten wegen voller Erwerbsminderung 1,0
Erziehungsrenten 1,0
Kleine Witwen- und Witwerrenten 1,0
Nach dem „Sterbevierteljahr“ 0,25
Große Witwen- und Witwerrenten 1,0
Nach dem „Sterbevierteljahr“ 0,55
Halbwaisenrenten 0,1
Vollwaisenrenten 0,2

Quelle: Deutsche Rentenversicherung

Ein Hinweis: Wer die klassische Altersrente erhält und zur Regelaltersgrenze in den Ruhestand geht, kann den Zugangs- und Rentenartfaktor bei der Berechnung der zustehenden monatlichen Rente außen vorlassen.

Beispielrechnung: So viel Rente bekommen Sie, wenn Sie 4100 Euro brutto verdient haben

Wer 4100 Euro brutto monatlich verdient – also 49.200 Euro pro Jahr – liegt über dem Durchschnittsentgelt aller Versicherten für 2024. Dieses liegt derzeit bei 45.358 Euro. Laut der DRV stellt die Bundesregierung diesen vorläufigen Wert mit Zustimmung des Bundesrates fest. Dabei stützt sie sich auf die Daten des Statistischen Bundesamts. Wenn nun beide Werte geteilt werden, kommt ein Quotient von gerundet 1,08 heraus. Das sind dann die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr.

Ein Senior zählt sein Geld.
Selbst bei einem früheren Gehalt von 4100 Euro, bleibt in der Rente nicht viel davon übrig. Das zeigt eine Beispielrechnung anhand der Rentenformel. © Wolfgang Maria Weber/Imago

Der Einfachheit halber wurde bei der Rechnung davon ausgegangen, dass in 40 Jahren Arbeitszeit durchgängig ein Monatsgehalt von 4100 Euro brutto bezogen wurde – was selbstverständlich nicht der Realität entspricht. Folglich werden die Entgeltpunkte von 1,08 mit 40 Arbeitsjahren multipliziert. Daraus ergeben sich gerundet insgesamt 43 Entgeltpunkte. Multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert von 39,32 Euro kommt wiederum eine monatliche Rentenhöhe von exakt 1690,76 Euro heraus.

Beispielrechnung kompakt zusammengefasst:

  • 4100 Euro Monatsgehalt × 12 = 49.200 Euro Jahresgehalt
  • 60.000 Euro Jahresgehalt : aktuelles Durchschnittsentgelt von 45.358 = 1,08 Entgeltpunkte
  • 1,08 Entgeltpunkte × 40 Arbeitsjahre = 43 Entgeltpunkte gerundet
  • 43 Entgeltpunkte gerundet × aktueller Rentenwert von 39,32 Euro = 1690,76 Euro Rente

Die Rechnung kann auch für andere Gehälter durchgeführt werden. Bei einem Verdienst von durchschnittlich 5000 Euro brutto im Monat ist die zu erwartende Rente schon wesentlich höher. Anders sieht die Rente bei einem früheren Monatsgehalt von 2700 Euro aus. Um mehr Geld im Ruhestand zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise länger zu arbeiten. Aber es gibt auch eine bequeme und einfache Möglichkeit, die Rente im Alter aufzustocken. (cln)

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