Beispielrechnung zeigt: So viel müssen Sie ihr Leben lang verdienen, um rund 2000 Euro Rente zu bekommen
Wer im Ruhestand seinen Lebensstil nicht zurückschrauben will, sollte früh vorplanen. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie man es schafft 2000 Euro Rente zu erhalten.
München – Menschen, die 2022 in den Ruhestand gegangen sind, erhielten durchschnittlich 1084 Euro Rente monatlich. Im Sommer 2024 steigt sie für einige Bezieher. Von einer Rente von 2000 Euro können viele Ruheständler trotzdem nur träumen. Um die genaue Rentenhöhe zu berechnen, spielen einige Faktoren zusammen. Wie man es theoretisch schaffen könnte, im Ruhestand 2000 Euro monatlich zu bekommen, zeigt nun ein Rechenbeispiel.
2000 Euro möglich? So setzt sich die Rentenformel zusammen
Die Rentenformel wird in einer Broschüre der Deutschen Rentenversicherung genau erklärt. Die Berechnung setzt sich auch den Entgeltpunkten, dem Zugangsfaktor, dem aktuellen Rentenwert und dem Rentenartfaktor zusammen. Das Arbeitsentgelt wird jährlich mit dem Durchschnittsentgelt aller anderen Arbeitnehmer in Verhältnis gesetzt. Daraus berechnet sich der Entgeltpunktwert. Der Zugangsfaktor berücksichtigt Abschläge oder Zuschläge, die sich durch den Renteneintrittszeitpunkt ergeben. Der aktuelle Rentenwert drückt den Betrag pro Entgeltpunkt aus. Dieser verändert sich laufend. Der Rentenfaktor bezieht sich auf die Art der in Anspruch genommenen Rente. Diese kann unter anderem eine Altersrente oder eine Rente wegen Erwerbsminderung sein.

So berechnet sich die Rente – ausschlaggebend sie die Entgeltpunkte
Um eine Rente über 2000 Euro monatlich zu erhalten, sind besonders die Entgeltpunkte ausschlaggebend. Für jedes Jahr, in dem Beiträge geleistet wurden, müssen die dazugehörigen Entgeltpunkte bestimmt werden. Der eigene berücksichtigte Verdienst wird durch das Durchschnittsentgelt geteilt. Daraus ergeben sich die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr. Anschließend werden die Punkte aller Jahre addiert. Erziehende fügen für jedes vor dem 1. Januar 1992 geborene Kind zweieinhalb Entgeltpunkte und für jedes nach diesem Zeitpunkt geborene Kind drei Entgeltpunkte hinzu. Nun könnten die Entgeltpunkte in die Rentenformel eingesetzt werden.
Die Berechnung bezieht sich auf Arbeitnehmer in den alten Bundesländern. Sollten Versicherte auch in neuen Bundesländern gearbeitet haben, erhalten diese noch Entgeltpunkte, die anders berechnet und bewertet werden.
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Rechenbeispiel: So schaffen Sie 2000 Euro Rente monatlich
Aus einer Beispielrechnung des Portals focus.de lässt sich ablesen, wie man zu einer Rente von 2000 Euro kommen könnte. Ein Mann, der 1970 geboren ist, arbeitet seit 1988. Zu Beginn seiner Karriere verdiente er 4100 D-Mark Brutto. Sein Gehalt wurde bis 2011 alle drei Jahre um ein Prozent angehoben. Somit hat er zwischen 2100 Euro und 2692 Euro Brutto pro Monat verdient. Seit 2013 verdient er als Führungskraft monatlich 4800 Euro brutto. Das Gehalt wurde seitdem jährlich um ein Prozent erhöht.
2033 geht der Mann in den Ruhestand. Bis dahin konnte er durch sein Gehalt nach der Formel 51 Entgeltpunkte sammeln. Damit liegt er immer noch bei 1917 Euro Rente monatlich, trotz seines hohen Gehaltes immer noch unter 2000 Euro. Sollte er zwei Kinder erzogen haben, kommt der Mann im Beispiel auf 56 Entgeltpunkte. Somit würde ihm eine Rente von rund 2105 Euro monatlich zustehen.
Nur die wenigsten Menschen werden es also schaffen, eine Rente von über 2000 Euro monatlich zu erhalten. Das Gehalt muss laut focus.de durchgehend fast ein Drittel höher liegen, als das des Durchschnittes. Auch Menschen, die verfrüht in den Ruhestand gehen, haben nur schlechte Chancen. Laut der Bundesregierung lagen im Jahr 2021 ganze 95 Prozent der Renten unter 2000 Euro. 250.000 Rentnerinnen und Rentner schafften es Ende 2022 eine gesetzliche Rente von mehr als 2400 Euro monatlich zu beziehen. (nr)