Speisekarten-Foto lässt Kroatien-Urlauber toben – dabei liegt das Lokal ganz woanders
Ein Kroatien-Urlauber teilt in seinem Facebook-Post eine Speisekarte, die für reichlich Diskussion sorgt – dabei wird ein kleines Detail übersehen.
München – Spanien, Italien, Griechenland gehören seit Jahren zu den beliebtesten Sommer-Urlaubszielen der Deutschen. Strahlend blauer Himmel, kristallklares Wasser: Die beliebten Reiseziele halten, was sie versprechen. Einige Regionen waren bereits im Juni von einer extremen Hitzewelle geplagt.
Doch auch der Urlaub in Kroatien erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das belegt die 40. Deutsche Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen. Das an der Adria gelegene Land lockt mit seinen malerischen Inseln, weiten Stränden und mediterranen Küche jedes Jahr immer mehr Touristen an. Ein Boom, der sich allerdings auch an den Preisen zeigt. Vor Kurzem veröffentlichte ein Tourist im Netz die Speisekarte einer Pizzeria in Kroatien und sprach von Abzocke. Jetzt sorgte eine weitere Restaurant-Karte auf Facebook für eine hitzige Diskussion – allerdings aus einem ganz anderen Grund.
Kroatien-Urlauber postet Speisekarte bei Facebook
In einer Facebook-Gruppe, die sich ausschließlich dem Kroatien-Urlaub mit Reisetipps sowie Unterkünften widmet, schreibt ein Kroatien-Urlauber „Endlich“ in seinem Fotobeitrag und fügt neben einem Herz-Emoji auch ein Kuss zuwerfendes Smiley hinzu. Das dürfte auf den ersten Blick erstmal nicht groß stutzig machen.
Von dem kroatischen Restaurant werden neben Nudel- und Fleischgerichten auch Spezialitäten vom Grill sowie Fischgerichte aufgelistet. Die Preisspanne beläuft sich dabei zwischen sechs Euro für Suppen, kleinere Salate und 30 Euro für Steaks. Spezialitäten für zwei Personen und mehr hingegen reichen von 45 Euro bis 80 Euro.
Kroatische Speisekarte sorgt für Diskussion – User reagieren auf hohe Preise
Die knackigen Preise sorgen schnell für Aufregung. Eine Userin schreibt entsetzt: „Unverschämte Preise“. Eine andere kommentiert: „Bei diesen Preisen haut es mich gleich um. Der Wahnsinn.“ Sie gab im weiteren Verlauf an, dass sie die letzten 15 Jahre in Kroatien Urlaub gemacht habe und die Preiserhöhungen nicht nachvollziehen könne. „18,60 Euro für Cevapcici finde ich einfach heftig“.
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Doch schnell wird auch klar, dass die Speisekarte gar nicht aus dem Urlaubsland stammt. „Das ist in Berlin“, stellt ein User fest. „Was hat dieser Post in der Gruppe zu tun, wenn du in Berlin in einem Restaurant bist?“, fragt berechtigterweise ein anderer. Der Kroatien-Urlauber hüllt sich bislang in Schweigen. Doch wer sich seinen Facebook-Post genauer anschaut, wird feststellen, dass er das besagte Restaurant Dalmacija in Berlin verlinkt hat.
„Zeigt einfach die deutsche Mentalität des Meckerns“ – ein User reagiert amüsiert
„Nächstes Mal schreibst du dazu, dass es sich um ein Restaurant in Berlin handelt. Dann zucken die Deppen hier nicht aus, wegen der Preise. Denn dann ist es normal“, witzelt ein User. Während sich andere über den Facebook-Post ärgern, kann der User dem durchaus etwas Positives abgewinnen: „Also ich finde es super. Zeigt einfach die deutsche Mentalität des Meckerns“.
Auch wenn viele Urlauber derzeit über erhöhte Urlaubspreise klagen, bremst das nicht ihre Reiselust. So geht der kroatische Tourismus „für die erste Jahreshälfte mit positiven Ergebnisse in die Hauptsaison“. Das zeigen Daten des eVisitor-Systems, heißt es in der Pressemitteilung von AVIAREPS Tourism. Demnach fanden von Januar bis Ende Juni über 7,2 Millionen Ankünfte und 28,1 Millionen Übernachtungen in Kroatien statt. Die meisten davon sind Gäste aus Deutschland.
Es muss nicht immer Dubrovnik oder Split sein. Wer lieber etwas ungestört seinen Urlaub verbringen möchte, sollte diesen Sommer die fünf Küstenorte in Kroatien besuchen, die weniger überlaufen sind. (vw)