Großes Gemeinschaftsprojekt in Gaißach: Das ist der Stand der Dinge beim „Reservewirt“

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Die Initiatoren des Gaißacher „Reservewirts“ stellten ihr Projekt Anfang des Jahres vor: (v. li.) Tom Haslinger, Franz Rest, Balthasar Bauer, Bürgermeister Stefan Fadinger, Hans Krinner und Thomas Gaisreiter. © Arndt Pröhl

Riesigen Rückenwind erlebte Anfang des Jahres das Projekt, mithilfe einer Genossenschaft einen Veranstaltungssaal in Gaißach zu bauen. Was hat sich seither getan?

Gaißach - Mit viel Euphorie startete die Gaißacher Dorfgemeinschaft im Frühjahr in ein Gemeinschaftsprojekt: Unter dem Schlagwort „Reservewirt“ ist der Bau eines großen Veranstaltungssaals geplant, getragen und finanziert von einer Genossenschaft. Geht alles gut, soll der Bau kommendes Jahr beginnen. Die Arbeiten, die aktuell vonstattengehen, sind dagegen zumindest äußerlich eher unspektakulär.

„Zähe Zeit“ für den „Reservewirt“ in Gaißach

„Es ist gerade eine etwas zähe Zeit, die dazu dient, die Grundvoraussetzungen zu schaffen“, erklärt Thomas Gaisreiter, einer der Initiatoren des Projekts, als unsere Zeitung ihn nach dem Stand der Dinge fragt. Im Dorf sei die Rückendeckung nach wie vor groß, „viele fragen nach“, so Gaisreiter.

Stärker überschlagen hatten sich die Ereignisse Anfang des Jahres. Riesig war im Februar der Andrang bei einer Informationsveranstaltung. Damit alle interessierten Besucher überhaupt Platz fanden, brauchte man sogar eine größere Örtlichkeit, und die Veranstaltung zog kurzfristig von der Aula der Grundschule in die Turnhalle um (wir berichteten).

Dort legten die sechs Initiatoren den Bürgern ihre Idee dar: Weil in Gaißach seit der Schließung des „Jägerwirts“ 2017 ein großer Saal für Hochzeiten, Faschingsfeiern sowie Familien- und Vereinsfeste fehlt, will die Dorfgemeinschaft die Sache selbst in die Hand nehmen. Vorgesehen ist die Errichtung eines 38 mal 30 Meter großen Gebäudes im Almhütten-Optik. Für den geplanten „Reservewirt“ will die Gemeinde 1500 Meter Baugrund zur Verfügung stellen und sich zur Hälfte an den auf 1,5 Millionen Euro taxierten Baukosten beteiligen. Als Standort hat man ein Areal zwischen dem ehemaligen „Jägerwirt“ und dem neuen Friedhof ins Auge gefasst.

1100 Mitgliedsanträge für geplante Genossenschaft in Gaißach

Auf die Worte folgten dann auch Taten: Innerhalb kurzer Zeit gingen bei den Initiatoren rund 1100 Mitgliedsanträge für die geplante Genossenschaft ein. Interessierte vor allem aus Gaißach, aber auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus, sagten zu, Genossenschaftsanteile für insgesamt 800.000 Euro zu erwerben. Damit waren die geschätzten Baukosten abgedeckt  – ein wichtiger Schritt in Richtung Verwirklichung des „Reservewirts“.

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Seither sind nun drei Monate gegangen. Aktuell ist der Reservewirt“-Team laut Gaisreiter in erster Linie mit Formalitäten beschäftigt. „Wir kämpfen gerade mit dem Genossenschaftsverband“, berichtet er. Dort müsse die Satzung der zu gründenden Genossenschaft rechtlich geprüft werden.

Gespräche mit möglichen Caterern

Interessierte, die gerne beitreten möchten, seien in den vergangenen Wochen noch dazugekommen, aber eher vereinzelt. Die Summe, mit der man durch den Verkauf der Anteile zu je 250 Euro rechnen könne, liege nun knapp über 800.000 Euro.

Zudem laufen Gaisreiter zufolge Gespräche hinsichtlich der Küchenplanung. Man habe sich bereits mit möglichen Caterern unterhalten, welche Anforderungen die Küche nach Ansicht erfahrener Wirte erfüllen muss. Ob den künftigen „Reservewirt“ ein fester Wirt betreiben wird oder ob man die Bewirtung eher über Catering abdeckt, das steht Gaisreiter zufolge aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. (ast)

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