Schmankerl sorgen für Begeisterung: Streetfood-Festival kommt in Lenggries sehr gut an

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Gesang und Essen gab es am Stand von Sedat Türüc (re.). Nur Essen zu verkaufen, sei ihm auf Dauer zu langweilig gewesen, sagt der Franke. © Patrick Staar

Ein furioses Debüt feierte am Wochenende das Streetfood-Festival in Lenggries. Es gab eine große Bandbreite an Köstlichkeiten aus aller Welt.

Lenggries - Marcel Harsány schätzt, dass alleine am Samstag 1500 bis 2000 Gäste zum Lenggrieser Festplatz strömten, um kulinarisch mal was Neues auszuprobieren: „Wir hatten keine Besoffenen und keine besonderen Vorkommnisse – alles super“, sagt der Veranstalter. Ursprünglich war Harsány davon ausgegangenen, dass der Tag sehr regnerisch wird. Aus diesem Grund hatte er den beiden Bands „Woodhouse Gang“ und  „Route 66“ abgesagt: „Denen kann man ja nicht zumuten, dass sie bei Regen spielen.“ So sorgte ein DJ für Musik.

Tatsächlich lief aber alles viel besser als erwartet. Schon beim Start um 12 Uhr machten sich hunderte Besucher zum Festplatz auf, was laut Harsány nicht unbedingt üblich ist. In den folgenden Stunden sei das Wetter viel besser gewesen als prophezeit. Der Veranstalter konnte gut damit leben, dass um 19 Uhr dann doch noch der vorhergesagte Regen einsetzte: „Und dann hat sich natürlich alles schneller aufgelöst, als man schauen kann.“

„Total begeistert“ waren Melanie Nestinger (li.) und Moni Wasensteiner vom Festival.
„Total begeistert“ waren die Lenggrieserin Melanie Nestinger (li.) und Moni Wasensteiner aus Gaißach vom Festival. © Patrick Staar

Einer der Verkäufer auf dem Lenggrieser Festplatz war Sedat Türüc, der seit fünf Jahren mit seinem Streetfood-Truck durch Deutschland und die Nachbarländer tingelt. Wie kommt man auf die Idee, sich solch einer fliegenden Essens-Karawane anzuschließen? „Ich bin wie die Jungfrau zum Kind gekommen“, sagt der Franke lachend. „Die Idee dazu hatte mein Bruder.“

„Ein Lächeln ins Gesicht zaubern“

Das Thema Bewirtung ist Türüc nicht fremd. Er hat eine Ausbildung in der Systemgastronomie absolviert, anschließend zog er als Musiker durch die Lande. Schließlich erwarb der Franke einen Streetfood-Truck und machte sich selbstständig. Nur Hotdogs, Pommes und Sandwiches zu verkaufen war ihm aber „a weng zu langweilig“. So begann er damit, in seinem Verkaufsstand zu singen – was bei seiner Kundschaft gut ankommt: „In der heutigen Zeit ist es ganz wichtig, etwas Positives rauszugeben“, sagt Türüc. „Man merkt, dass viele Leute verhalten sind, oft auch ein bisschen grantig. Da ist das Schönste, wenn man diesen Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.“ Mit der Kombination aus Gesang und Verkauf habe er ein Alleinstellungsmerkmal: „Es gibt Sänger, und es gibt Foodtrucks. Aber es gibt außer mir keine Sänger im Foodtruck.“

Türüc genießt das Leben als fliegender Händler. Wo die Streetfood-Karawane hinzieht, ist ihm egal, er hat keine bevorzugten Standorte: „Wir sind wie eine Familie, wir sind jedes Wochenende zusammen – und dann ist es überall schön.“

„Die Lenggrieser sind ein partywilliges Volk“

Organisiert wird die Streetfood-Karawane durch den Penzberger Marcel Harsány. Jedes Jahr steuert seine „Streetfood-Family“ etwa 15 Standorte an – von Mittenwald bis ins Allgäu und von Murnau bis Österreich. Im vergangenen Jahr feierte er mit dem StreetArt-Festival im Tölzer Rosengarten einen spektakulären Einstand, wobei sich die Tourist Info um das kulturelle Programm kümmerte und Harsány um die Verpflegung. Warum fiel seine Wahl nun auf Lenggries? „Weil es eine tolle Gemeinde ist“, sagt Harsány. „Wenn da was stattfindet, ist immer viel los. Die Lenggrieser sind ein partywilliges Volk, ein essenswilliges Volk und trinkwilliges Volk.“

Neugierig auf das Festival war auch Melanie Nestinger mit ihrer Familie: „Ich war total begeistert, als ich gelesen habe, dass was Neues kommt“, sagt die Lenggrieserin. Sie habe schon drei Runden gedreht, „weil es hier Sachen gibt, die man sonst nicht isst“. In der ersten Runde entschied sie sich für ein „Philly Cheesesteak“, in der zweiten Runde für einen Corndog, also ein Würstchen in einer Maishülle. Ausprobieren wollte sie außerdem noch das venezolanische Essen. Die Kinder stürzten sich hingegen auf die verschiedenen Pommes-Varianten: „Ich finde das total toll, wir sind offen für alles“, sagt Nestinger. Ähnlich sieht es Moni Wasensteiner aus Gaißach, die ebenfalls von den Corn Dogs besonders angetan war: „Ich finde gut, dass so was in Lenggries stattfindet.“ 

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Die Chancen auf eine Wiederholung stehen wohl nicht schlecht: „Wir würden gerne wiederkommen, wenn wir von der Gemeinde die Genehmigung bekommen“, sagt Harsány. „Der Plan ist, dass das Festival im Wechsel ein Jahr in Lenggries und ein Jahr in Bad Tölz stattfindet.“

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