Von Preiserhöhungen bis Organspende: Die wichtigsten Änderungen im September 2024

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Verbraucher müssen sich auf einige Neuerungen einstellen, die ab September 2024 in Kraft treten. Darunter fallen Preiserhöhungen und strengere Regulierungen.

München – Neuer Monat, neue Regeln: Mit dem Beginn des Septembers 2024 kommen einige Änderungen auf Verbraucher zu, die unterschiedliche Lebensbereiche betreffen. Von Preissteigerungen bis hin zu neuen Subventionen müssen sich die Menschen auf Veränderungen vorbereiten. Die Auswirkungen werden in den nächsten Wochen spürbar sein – hier ein Überblick.

1. Einführung der neuen Abgasnorm für Fahrzeuge

Ab dem 1. September tritt die erste Phase der neuen Abgasnorm „Euro 6e“ in Kraft. Diese soll dazu beitragen, Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Fahrzeuge zu minimieren. Laut ADAC müssen neu zugelassene Autos strengere Grenzwerte für Stickoxide einhalten. Die Abgasnormen werden schrittweise umgesetzt.

Die Norm betrifft nicht nur Autos, sondern auch Busse und andere Fahrzeuge in der gesamten EU. Sie legt Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb fest und stellt neue Anforderungen an die Haltbarkeit von Komponenten und Systemen sowie an die Lebensdauer von Autobatterien. Fahrzeuge, die diese Norm nicht erfüllen, dürfen nur noch bis zum 31. August zugelassen werden.

2. Bundesweiter Warntag am 12. September

Am 12. September findet der nächste bundesweite Warntag statt, wie die Bundesregierung bekanntgibt. Bund und Länder testen ihre Warnsysteme in einer gemeinsamen Übung. Ab 11 Uhr werden verschiedene Warnmittel aktiviert, darunter Sirenen und Warn-Apps auf den Smartphones, um die Bevölkerung zu alarmieren. Fernseh- und Radiosender, Internet und Mobiltelefone werden getestet. Die Entwarnung ist für 11:45 Uhr geplant.

3. Verschärfung der Handgepäckregelungen ab September

Ab dem 1. September 2024 gelten strengere Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck an Flughäfen. Passagiere dürfen Flüssigkeiten dann nur noch „in Behältnissen mit einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 100 Milliliter in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren 1-Liter-Kunststoffbeutel mitnehmen“, so die Bundespolizei.

Die Rückkehr zu strengeren Kontrollen erfolgt, da die Zuverlässigkeit der neuen CT-Scanner, die größere Flüssigkeitsmengen hätten zulassen können, noch nicht vollständig von der EU bestätigt wurde. Bis zur Klärung der Sicherheitsbedenken bleiben die strengeren Vorschriften in Kraft.

Ab dem September 2024 gelten einige Neuerungen für Verbraucherinnen und Verbraucher, unter anderem beim Handgepäck und den Cola-Preisen. © Montage: Jakub Porzycki/Gabriel Trujillo/Imago

4. Änderungen bei Streaming-Diensten: Disney+ beendet das einfache Account-Sharing

Nach Netflix setzt nun auch der Streaming-Anbieter Disney+ ab September die Regelung durch, das kostenlose Teilen von Accounts zu unterbinden. Ein Account darf künftig nur noch in einem Haushalt verwendet werden. Eine Änderung, die zu Kundenzuwachs führen könnte – und der noch andere Streaming-Anbieter folgen könnten.

5. Fristen im September: Beantragung von Heizungsförderung, Abgabe der Steuererklärung, Einreichung von Corona-Soforthilfen und Wahlen

Im September gibt es nicht nur einige Neuerungen, sondern auch einige Fristen, die Bürgerinnen und Bürger beachten sollten. Wohnungseigentümer sowie Hausbesitzer können ab dem 3. September staatliche Förderung für ihre Heizungen beantragen. Die Förderung gilt für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen. Mindestens 30 Prozent Förderung sind vorgesehen, bis zu 70 Prozent sind möglich.

Eine weitere wichtige Frist im September betrifft die Steuererklärung. Die Abgabefrist für die Steuererklärung 2023 endet am 2. September. Dies gilt für Beschäftigte ohne steuerliche Betreuung. Bei Fristversäumnis drohen Zusatzkosten. Also noch schnell alle Belege prüfen und einreichen.

Für Unternehmer ist es wichtig, bis zum 30. September ihre Abschlusserklärung für Corona-Soforthilfen einzureichen. Die Unterlagen müssen über Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer eingereicht werden. Das Finanzamt entscheidet dann über mögliche Nach- oder Rückzahlungen.

Für drei Bundesländer sind auch zwei Daten im September wichtig. Denn in Deutschland werden am 1. September die Landtage in Sachsen und Thüringen neu gewählt, am 22. September sind die Brandenburgerinnen und Brandenburger an der Reihe.

6. Vereinfachung der Organspende

Ab Ende September soll die Absicht zur Organspende in der Krankenkassen-App hinterlegt werden können. Bisher war dafür ein unterschriebener Organspendeausweis erforderlich. Im Jahr 2023 wurden 2877 Organe in Deutschland gespendet – doch aktuell warten noch etwa 8400 Menschen auf ein Spenderorgan. Einige große Krankenkassen bieten die neue Funktion bereits an. Seit März gibt es zudem ein Online-Organspende-Register.

7. Keine Reservierungspflicht mehr auf internationalen Zugstrecken

Wer mit der Deutschen Bahn reist, kennt das Verfahren bereits: Man bucht einen Zug, der Sitzplatz ist aber nicht automatisch dabei und muss auch nicht gebucht werden. Bei internationalen Zügen war das seit Juni anders, man benötigte auf fast allen Fernzug-Verbindungen eine Reservierung – diese temporäre Änderung endet nun zum 1. September wieder. Die Bahn hatte die Vorgabe aufgrund der erwarteten hohen Nachfrage wegen der Fußball-Europameisterschaft zeitweise eingeführt. Einzige Ausnahme: Zwischen München und Zürich gilt die Reservierungspflicht noch bis einschließlich 5. Oktober.

8. Coca-Cola-Getränke werden wahrscheinlich teurer – um mehrere Prozente

Eine weitere Änderung, über die sich zumindest Branchenkenner einig sind: Coca-Cola wird seine Preise ab dem 1. September erhöhen. Die Einkaufspreise sollen „im einstelligen Prozentbereich“ steigen, so Florian von Salzen, Geschäftsführer Commercial Coca-Cola Europacific Partners Deutschland, bei rtl.de. Es wird erwartet, dass die Erhöhung auch an Verbraucher weitergegeben wird.

Wie hoch die Erhöhung sein wird, ist unklar. Insider erklärten bei der Bild, man würde von etwa neun Prozent ausgehen. Ein Kasten mit zwölf Ein-Liter-Flaschen könnte künftig dann 19,99 Euro kosten, plus Pfand. Auch andere Marken der Company, wie Fanta und Sprite, sind betroffen.

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