USA warnen: Nordkorea trainiert Soldaten an Ukraine-Front für Krieg gegen Südkorea
Nordkoreanische Kämpfer sammeln Erfahrungen im Ukraine-Krieg - möglicherweise für einen militärischen Konflikt mit Südkorea, befürchten die USA.
New York – Laut Dorothy Camille Shea, stellvertretende US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), sammeln die Nordkorea-Truppen von Diktator Kim Jong-un im Ukraine-Krieg wichtige Kampferfahrungen. Das erhöhe die Bereitschaft für militärische Aktionen gegen Südkorea, berichtet die Ukrainska Pravda.
Soldaten aus Nordkorea unterstützen die russischen Streitkräfte von Wladimir Putin im Angriffskrieg gegen die Ukraine von Wolodymyr Selenskyj. Rund 12.000 Kämpfer befinden sich laut Shea in Russland. Es gibt zahlreiche Berichte, dass Kims Soldaten aktiv an Kämpfen in der ukrainisch-russischen Grenzregion Kursk teilnehmen. Dort hatte die Ukraine zuletzt überraschende Gegenangriffe gestartet. Sogar nordkoreanische Top-Generäle sollen sich in Russland aufhalten.
Russland weist US-Vorwürfe über Unterstützung aus Nordkorea im Ukraine-Krieg zurück
Shea sagte: „Die Demokratische Volksrepublik Korea profitiert erheblich von der russischen Militärausrüstung, -technologie und -erfahrung und ist dadurch besser in der Lage, Krieg gegen ihre Nachbarn zu führen.“ Ihre Vermutung: Nordkorea könnte diese Verbesserungen nutzen, um die eigenen Waffenverkäufe zu steigern und weltweit militärische Ausbildungsverträge abzuschließen.

Russlands UN-Vertreter Wassili Nebensja wies die US-Vorwürfe – Russland würde Satelliten- und Weltraumtechnologie an Nordkorea weitergeben – zurück und bezeichnete diese als „völlig unbegründet“. Auch der südkoreanische UN-Botschafter Hwang Joon-kook thematisierte Nordkoreas Beteiligung am Ukraine-Krieg. Er sagte, dass die nordkoreanischen Soldaten „im Grunde Sklaven Kim Jong-uns seien, die einer Gehirnwäsche unterzogen werden, um ihr Leben auf weit entfernten Schlachtfeldern zu opfern, um Geld für sein Regime zu sammeln und sich fortschrittliche Militärtechnologie aus Russland zu sichern.“
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sieht wachsende Gefahr für Atomkrieg
Während einer Rede bei einer Militärausstellung in Pjöngjang hatte Kim Jong-un im November vor einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines „zerstörerischen thermonuklearen Krieges“ gewarnt. Für diese Entwicklung machte der Machthaber einen Staat besonders schuldig: die USA.
„Wir haben in den bilateralen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten bereits alles getan, was möglich war“, so der nordkoreanische Anführer. „Was uns schließlich überzeugt hat, war nicht der Wille der Supermacht, mit uns zu koexistieren, sondern ihre dominante Haltung und ihre unveränderlich aggressive und feindselige Politik gegenüber der DVRK.“ Die Abkürzung DVRK steht für das Komitee für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea. Dabei handelt es sich um das höchste Regierungsorgan Nordkoreas. (Jan-Frederik Wendt)