Trump und WHO: China besorgt über Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen

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US-Präsident Donald Trump hat den Rückzug seines Landes aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeordnet. Diese Entscheidung hat international Sorgen ausgelöst.

Peking/Washington D. C. – Die USA unter Präsident Donald Trump haben erneut ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Pariser Klimaabkommen erklärt. China hat seine Bereitschaft bekräftigt, globale Herausforderungen in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft anzugehen.

Die Entscheidung des Austritts wurde von Trump wenige Stunden nach Beginn seiner zweiten Amtszeit durch eine Reihe von Durchführungsverordnungen bekräftigt. Dabei kritisierte er das Management der WHO während globaler Gesundheitskrisen, einschließlich der COVID-19-Pandemie, die 2019 in Wuhan ihren Ursprung nahm. Trump bezeichnete zudem das 2016 unterzeichnete Klimaabkommen als ineffizient und schädlich für die wirtschaftliche Entwicklung, da es Steuergelder verschwende und das Wachstum des privaten Sektors behindere.

Nach Amtseinführung Trump
Trump hat an seinem ersten Tag im Amt eine Welle an Entscheidungen verfügt. © Evan Vucci/AP/dpa

USA treten nach Trumps Amtsantritt aus dem Pariser Klimaabkommen aus – WHO bedauert den Schritt

Der von US-Präsident Donald Trump angeordnete Rückzug seines Landes aus der Weltgesundheitsorganisation hat international Sorgen ausgelöst. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte am Dienstag in Genf, seine Organisation bedauere den Schritt ihres wichtigsten Mitgliedslandes und größten Beitragszahlers. Trump behauptete jedoch, die Weltgesundheitsorganisation habe die USA abgezockt. Die USA zahlten der UN-Organisation deutlich höhere Beiträge als etwa China, betonte Trump.

Guo Jiakun, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, betonte die Relevanz der WHO. „China wird die WHO wie immer dabei unterstützen, ihren Verpflichtungen nachzukommen, die internationale Zusammenarbeit im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu vertiefen, die globale Gesundheitspolitik zu stärken und den Aufbau einer Gemeinschaft für die menschliche Gesundheit zu fördern“, sagte Guo gegenüber Reportern.

Außerdem äußerte sich der Sprecher besorgt über den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Er bezeichnete den Klimawandel als „eine gemeinsame Herausforderung, vor der die gesamte Menschheit steht“ und betonte Chinas Bereitschaft, gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft an Lösungen zu arbeiten. Zudem versprach er verstärkte Anstrengungen für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft.

Trotz US-Austritt: Deutschland setzt weiterhin auf Zusammenarbeit in globalen Gesundheitsfragen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem „schweren Schlag für den internationalen Kampf gegen globale Gesundheitskrisen“. Ohne den Beitrag der USA zur WHO werde es „deutlich schwieriger, Ländern zu helfen, die vom Ausbruch von Infektionskrankheiten oder Umweltkatastrophen betroffen sind“, erklärte Lauterbach laut Mitteilung seines Ministeriums.

„Viele Programme gegen die Folgen von Hungersnöten, Kriegen und Naturkatastrophen werden über diese Mittel bezahlt.“ Ein Wegfall würde nach seinen Worten Hunderttausende Menschen gefährden, „insbesondere sehr viele Kinder“, warnte Lauterbach. Der Minister kündigte zugleich an, Deutschland werde weiterhin „eng mit den USA in globalen Gesundheitsfragen“ zusammenarbeiten. Der US-amerikanische Gesundheitsjurist Lawrence Gostin kommentierte auf der Plattform X: Der „Rückzug ist eine schwere Wunde für die öffentliche Gesundheit in der Welt.“ Aber auch die USA selbst würden getroffen werden.

USA war führender Geldgeber der WHO: Milliardenbeiträge sichern globale Gesundheitsprogramme

Die USA überwiesen laut offiziellen WHO-Angaben in den beiden Jahren 2022 und 2023 eine Summe von 1,284 Milliarden US-Dollar an die Organisation. Sie standen damit deutlich an der Spitze der Zahler. Dahinter folgten Deutschland mit 856 Millionen US-Dollar und die Gates-Stiftung mit 830 Millionen US-Dollar. China tauchte in der Liste der Top-10-Geber nicht auf. Laut WHO-Dokumenten belief sich der geänderte Programm-Haushalt für 2022 und 2023 auf mehr als 6,7 Milliarden US-Dollar. (jal)

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