„Verpiss dich!“: Dänischer Politiker macht Trump deutliche Ansage wegen Grönland

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Auch nach seiner Amtseinführung beharrt Donald Trump auf seinem Grönland-Plan. Ein dänischer Politiker hat deswegen deutliche Worte an den US-Präsidenten gerichtet.

Frankfurt – Die ersten 48 Stunden in der zweiten Ära von Donald Trump als US-Präsident sind Geschichte. Der Republikaner fackelte nach der Amtseinführung am Montag nicht lange und unterschrieb – wie angekündigt – diverse Exekutive Orders. In diesen rief Trump unter anderem den Notstand an der Grenze zu Mexiko aus und leitete den erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ein. Bei der Unterzeichnung im Weißen Haus richtete der neue US-Präsident aber auch erneut seinen Blick auf Grönland. „Grönland ist ein wunderbarer Ort. Wir brauchen es für die internationale Sicherheit“, kündigte Trump an.

Der dänische EU-Parlamentarier Anders Vistisen hat deutliche Worte an US-Präsident Donald Trump wegen dessen Grönland-Plan gerichtet. © Montage: MARCEL VAN HOORN/Jim LoScalzo/imago-images

Trumps Grönland Plan: Dänischer Politiker macht US-Präsident klare Ansage – „Verpiss dich!“

Ein erneutes Bekenntnis, das vor allem in Dänemark für Aufsehen sorgt. Anders Vistisen, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Dansk Folkeparti, richtete deshalb in einer Rede am Dienstag deutliche Worte direkt an den US-Präsidenten. „Sehr geehrter Präsident Trump, hören Sie mir gut zu. Grönland ist seit 800 Jahren Teil des dänischen Königreichs. Es ist ein integrierter Teil unseres Landes. Es steht nicht zum Verkauf“, sagte Vistisen und fügte mit Nachdruck hinzu: „Lassen Sie es mich in Worte fassen, die Sie vielleicht verstehen: Mr. Trump, verpissen Sie sich.“

Für seine Bemerkung drohen Vistisen jetzt sogar Konsequenzen im EU-Parlament, wie Vize-Präsident Nicolae Stefanuta im Anschluss an die Rede ankündigte. „Das ist in diesem Haus der Demokratie nicht in Ordnung. Unabhängig davon, was wir von Herrn Trump halten, ist es nicht möglich, eine solche Sprache zu verwenden“, sagte der stellvertretende Vorsitzende.

Vistisen ist der einzige Abgeordnete der nationalkonservativ-rechtspopulistischen Dansk Folkeparti im EU-Parlament, wo er der Fraktion „Patrioten für Europa“ angehört. Der Fraktion gehören auch der französische Rassemblement National und die ungarische Fidesz-Partei von Viktor Orbán an.

Trump bekräftigt Pläne für Grönland – zweite Amtszeit als US-Präsident gestartet

Die Insel Grönland gehört seit 1814 zum Königreich Dänemark, ist inzwischen jedoch ein weitestgehend autonomer und politisch selbstverwalteter Bestandteil. Dänemarks König Frederik, das offizielle Staatsoberhaupt der Insel, änderte als Reaktion auf Trumps Forderungen sogar das königliche Wappen, um die Zugehörigkeit Grönlands zur dänischen Krone zur unterstreichen. Geografisch wird die größte Insel der Welt jedoch Nordamerika zugeordnet, woraus sich auch Trumps Ansprüche ergeben dürften.

Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte der US-Präsident einen entsprechenden Vorstoß gewagt und angekündigt, die Insel kaufen zu wollen. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl 2024 bekräftigte der Republikaner seine Bemühungen erneut. Trumps Sohn Donald Jr. flog mit einer kleinen Delegation sogar in Grönlands Hauptstadt Nuuk, um die Ansprüche zu unterstreichen.

Grönlands Regierungschef kontert Trump – „wollen keine Amerikaner sein“

Die Regierungen in Kopenhagen und Nuuk hatten sich bislang vor allem irritiert über die Pläne des US-Präsidenten gezeigt. „Wir sind Grönländer. Wir wollen keine Amerikaner sein“, sagte der grönländische Regierungschef Mute Egede am Dienstag. Er fügte an, die Einwohner des Inselgebiets wollten auch „nicht dänisch sein“. „Über Grönlands Zukunft entscheidet Grönland“, sagte der grönländische Regierungschef vor Journalisten. Grönland befinde sich in einer „schwierigen Lage“, es sei jedoch wichtig, „Ruhe zu bewahren“.

Der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen betonte, es dürfe keine Weltordnung geben, in der große Länder „sich einfach nach Herzenslust bedienen können“. Rasmussen zeigte sich jedoch „zufrieden“, dass Trump Grönland in seiner Antrittsrede nicht zur Priorität erklärt hatte.

Grönland und der Panamakanal: Trumps spricht sich weiter für imperialistische Bestrebungen aus

Neben Grönland wiederholte Trump auch die von ihm erklärten Ansprüche auf den Panamakanal. In seiner Antrittsrede hat der US-Präsident Chinas wachsende Präsenz im Panamakanal beklagt und angekündigt, die USA würden sich die Wasserstraße „zurückholen“. Er erhob den Vorwurf, dass in Wahrheit nicht Panama, sondern China den Kanal kontrolliere. Panama nannte die Aussagen „besorgniserregend“ und legte eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen ein. (fd mit Material von AFP)

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