Trump-Zölle erfordern Antworten: Kanada reagiert mit erster Vergeltungsmaßnahme

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Der Handelskrieg beginnt: Nachdem US-Präsident Donald Trump hohe Zölle auf Importe aus Kanada verkündet hat, reagiert eine Provinz mit Vergeltungsmaßnahmen.

Washington/Ottawa – Donald Trump hat am Wochenende eines seiner Wahlversprechen eingelöst: Ab dem 4. Februar sollen hohe Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China gelten. Damit will der neue US-Präsident seinen protektionistischen Kurs weiterverfolgen und die heimische Wirtschaft schützen. Trump gab hingegen auch zu, dass die Zölle auch den US-Amerikanern schaden würden – aber die Zölle seien ihren Preis wert, so seine Ansicht.

Wenig überraschend kam daher die Ankündigung erster Gegenmaßnahmen der betroffenen Staaten. Dabei trifft es nicht Trump – sondern vor allem seinen Berater Elon Musk.

Kanada kündigt Antwort auf US-Zölle an: Folgen für Elon Musk

Die kanadische Provinz Ontario hat den 100 Millionen kanadische Dollar schweren Vertrag mit dem Satellitennetzwerk Starlink des US-Milliardärs und Präsidentenberaters Elon Musk gekündigt. Ontarios Regierungschef Doug Ford verwies am Montag (3. Februar) auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf kanadische Importe. Zudem würden US-Unternehmen generell künftig von der Vergabe öffentlicher Aufträge in Ontario ausgeschlossen, sagte er.

„Ontario wird keine Geschäfte mit Leuten machen, die darauf aus sind, unsere Wirtschaft zu zerstören“, erklärte Ford im Onlinedienst X. „Den in den USA ansässigen Unternehmen werden jetzt Dutzende von Milliarden Dollar an neuen Einnahmen entgehen. Sie können Präsident Trump die Schuld dafür geben.“

Trump-Zölle treffen Kanada und Mexiko: Neue Gespräche angesetzt

Trump hatte am Wochenende per Dekret Zölle von 25 Prozent für Produkte aus Kanada und Mexiko beschlossen und zusätzlich zehn Prozent Zollaufschlag für chinesische Produkte. Für die US-Nachbarn sind die Zölle, die planmäßig in der Nacht zum Dienstag in Kraft treten sollen, besonders schmerzhaft. Wegen des nordamerikanischen Freihandelsabkommens sind die Volkswirtschaften der drei Länder eng verknüpft. Kanada kündigte umgehend Gegenzölle an.

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Trump hat Kanada mit hohen Einfuhrzöllen belegt. (Archivbild) © Evan Vucci/AP/dpa

Der US-Präsident hatte am Sonntagabend erneute Gespräche mit den Regierungen in Ottawa und Mexiko-Stadt angekündigt. Er habe mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau gesprochen, erklärte er am Montagmorgen (Ortszeit). Nach seiner Darstellung ging es um einen „Drogenkrieg“. Trump wirft Mexiko und Kanada vor, den Drogenschmuggel und die illegale Migration in die USA nicht zu unterbinden.

Kanada und die USA haben enge Beziehungen: Amerika nutzt die Energie aus dem Norden

Zu etwaigen Ergebnissen der Unterredung mit Trudeau machte Trump keine weiteren Angaben. Er werde nachmittags um 15.00 Uhr (Ortszeit; 21.00 Uhr MEZ) erneut mit ihm sprechen. Planmäßig treten die Zölle um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft.

Kanada hatte schon bei vorherigen Drohungen von Trump versprochen, mit Gegenmaßnahmen zu reagieren, sollte er die Zölle wirklich einführen. So haben einige Provinzen von Kanada damit gedroht, die Stromlieferungen in die USA auszusetzen und vor allem die nördlichen Bundesstaaten empfindlich treffen. Ein Großteil des Handelsdefizites zwischen Kanada und den USA besteht durch den Energiehunger der USA. Aus einem Handelsdefizit von 45 Milliarden US-Dollar (2024) würde bei Nichteinberechnung des Energiesektors ein Handelsüberschuss über 60 Milliarden kanadische Dollar (umgerechnet rund 40,8 Milliarden US-Dollar). (wal mit AFP)

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