Trump-Zölle treffen Rentner besonders hart: Viele haben jetzt „Pech“
Die Zölle von US-Präsident Donald Trump treffen die Märkte völlig unvorbereitet. Seit 2020 hat es keinen so drastischen Crash gegeben – der nun Rentner hart trifft.
Washington/Frankfurt – Innerhalb eines Tages haben die neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump an den Märkten die größten Verluste seit der Corona-Krise verursacht. Der Dow Jones verlor am Freitag (4. April) 5,5 Prozent auf 38.315 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 5,8 Prozent auf 15.588 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte sechs Prozent auf 5.074 Stellen ein. Der Nasdaq befand sich damit charttechnisch in einem sogenannten Bärenmarkt, da das Allzeithoch mittlerweile mehr als 20 Prozent entfernt liegt. Der von Trump ausgerufene „Liberation Day“ wird an der Wall Street in New York mittlerweile ironisch als „Liquidation Day“ bezeichnet.
Die Zölle von Trump trifft Rentner besonders hart: Besonders jene, die kurz vor der Rente stehen
Investoren auf dem Kapitalmarkt erleben derzeit einen erheblichen Schock. Es erfordert viel Geduld, jetzt in das ETF-Depot zu schauen und nicht aus Angst alles zu verkaufen. Experten raten jedoch dringend davon ab. In den letzten 100 Jahren hat sich der Markt immer wieder erholt und Anlegern im Durchschnitt eine Rendite von etwa sechs bis acht Prozent pro Jahr beschert. Dies gilt insbesondere für junge Menschen, die noch viel Zeit zum Sparen haben.
Besonders schwierig ist die Situation für diejenigen, die seit vielen Jahren sparen und nun kurz vor der Rente stehen. Sie wollten gerade ihren Auszahlungsplan einrichten. Auch Rentner, die einen Großteil ihres Ersparten im Depot haben und monatliche Auszahlungen planen, sind betroffen. Wer gerade erst einen solchen Entnahmeplan für die Rente gestartet hat, könnte in einigen Jahren ein Problem haben, wenn die Berechnungen zu optimistisch waren.
Stiftung Warentest erklärt: „Wer Pech hat und solch einen Crash direkt nach dem Start seines Entnahmeplans erlebt, dabei jedoch an Entnahmeraten festhält, die auf Basis von Durchschnittsrenditen berechnet wurden, sitzt dann schnell vorzeitig auf dem Trockenen.“ Daher wird ein konservativer Entnahmeplan empfohlen, der auch im „Worst Case“ sicherstellt, dass die Rente bis zum Lebensende ausreicht.
„Doof für Leute, die kurz vor der Rente sind“: Ein Experte gibt Ratschläge für Rentner
Finanzexperte Holger Zschäpitz äußert sich im Gespräch mit Welt TV: „Es ist so unübersichtlich, was gerade passiert. Jetzt Hals über Kopf zu verkaufen, würde ich nicht empfehlen. In der Corona-Krise hat es mehrere solche Tage gegeben, und da ging es auch wieder hoch.“ Es hänge davon ab, wie sich die Situation entwickelt und ob Trump bereit ist, von den strengen Zöllen abzurücken.
Meine News
„Doof ist es natürlich für die Leute, die kurz vor der Rente sind“, bestätigt er. „Aber deswegen sagen wir auch immer: Man sollte, ein Jahr bevor man das Geld braucht, einen Teil in Sicherheit bringen.“ Wer die Hälfte auf einem Tagesgeldkonto hat, kann jetzt gelassen abwarten und zunächst darauf zurückgreifen, bevor er das Geld aus dem ETF entnimmt.
Krisenzeiten erinnern daran, sich möglichst breit aufzustellen: Ein ETF-Sparplan sollte nur ein Teil der Strategie sein, ergänzt durch Festgeld, Immobilien, Tagesgeld und andere Sparformen. Alles auf eine Karte zu setzen, ist nie ratsam.