Zoll-Chaos: Welche Trump-Zölle gerade gelten und welche nicht
Donald Trump sorgt mit seinen Importzöllen weltweit für Unruhe. Die Lage ist unübersichtlich – einige Zölle sind in Kraft, andere angedroht. Der aktuelle Stand des Zoll-Chaos im Handelskonflikt.
Washington – Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit setzt US-Präsident Donald Trump auf Importzölle, um politischen Druck auf Handelspartner auszuüben – und hat eine Vielzahl von Zöllen verhängt oder angekündigt. Der jüngste Coup nach den US-Sonderzöllen auf alle Aluminium- und Stahlimporte, die vor zwei Wochen in Kraft getreten sind: 25 Prozent Strafzölle auf Autoimporte. Doch einige andere Besteuerungen sind bereits wieder ausgesetzt oder bislang nur in der Planung. Ein Überblick über den aktuellen Stand des trump‘schen Zoll-Chaos.

Zoll-Chaos unter Trump: Welche US-Zölle aktuell gelten – und welche nicht
Es ist eingetreten, was die ohnehin angeschlagene Autoindustrie befürchtet hatte: Der vom US-Präsidenten bereits im Wahlkampf angedrohte Zoll-Hammer für Auto-Importe erschüttert nicht nur China, Trumps Maßnahmen treffen auch deutsche Fahrzeugbauer wie VW und BMW hart. Die 25-Prozent Besteuerung ist die jüngste, aber sicher nicht letzte Maßnahme des US-Präsidenten im Handelskrieg mit fast der ganzen Welt. Einige Zölle sind wahrscheinlich nur vorübergehend ausgesetzt, während weitere angekündigt wurden.
US-Zölle unter Trump 2025: Überblick über den aktuellen Stand
Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte
- Ankündigung: Am 10. Februar 2025 unterzeichnete Präsident Trump Dekrete zur Wiedereinführung und Ausweitung der 2018 eingeführten Zusatzzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte.
- Inkrafttreten: Seit dem 12. März 2025 betreffen diese Zölle alle Stahl- und Aluminiumimporte, einschließlich der aus der Europäischen Union.
- Aktueller Stand: Die Zölle sind weiterhin in Kraft.
Zölle auf europäische Produkte
- Ankündigung: Am 2. Februar 2025 kündigte Präsident Trump an, Zölle auf europäische Waren, insbesondere auf alkoholische Getränke wie Wein und Champagner, zu erheben.
- Aktueller Stand: Die Umsetzung ist noch in Planung. Es laufen Verhandlungen mit der EU.
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Zölle auf Importe aus China und Hongkong
- Ankündigung: Am 14. Februar 2025 wurden zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf Warenimporte aus China und Hongkong angekündigt.
- Inkrafttreten: Die ersten Zölle traten am 4. Februar 2025 in Kraft.
- Aktueller Stand: Die erhöhten Zölle sind weiterhin in Kraft, am 4. März 2025 wurden sie auf 20 Prozent erhöht.
Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko
- Ankündigung: Am 1. Februar 2025 wurden Zölle von 25 Prozent auf alle Warenimporte aus Kanada und Mexiko angekündigt. Für kanadische Energieexporte wurde ein reduzierter Satz von 10 Prozent festgelegt.
- Inkrafttreten: Nach einer einmonatigen Verzögerung traten die Zölle am 4. März 2025 in Kraft.
- Aktueller Stand: Die Zölle wurden weitgehend umgesetzt. Ausgesetzt zunächst bis zum 2. April 2025 wurden wenige Tage später die Zölle für importierte USMCA-konforme Waren.
„Sekundär“-Strafzölle für Käufer von Öl und Gas aus Venezuela
- Ankündigung: Präsident Trump kündigte am 24. März einen Zoll von 25 Prozent auf Länder an, die Öl und Gas aus Venezuela importieren.
- Inkrafttreten: Die Maßnahme soll ab 2. April 2025 in Kraft treten.
- Aktueller Stand: Die Umsetzung der Zölle, die vor allem China und Indien treffen, ist wahrscheinlich.
Reziproke Zölle
- Ankündigung: Am 13. Februar 2025 kündigte Präsident Trump die Einführung sogenannter reziproker Zölle an. Diese sollen Importprodukte in gleicher Höhe besteuern, wie entsprechende US-Produkte im Ausland belastet werden.
- Geplante Umsetzung: 2. April 2025.
- Aktueller Stand: Die konkrete Umsetzung wird noch ausgearbeitet.
Importzölle auf Kupfer, Holz, Halbleiter und Pharmazeutika
- Ankündigung: Zwischen Februar und März 2025 leitete Präsident Trump Untersuchungen ein, um mögliche Zölle auf Kupfer, Holzprodukte, Halbleiter und Pharmazeutika zu prüfen.
- Aktueller Stand: Ergebnisse stehen noch aus. Bisher wurden keine neuen Zölle eingeführt.
Zölle auf importierte Autos
- Ankündigung: Am 26. März 2025 kündigte der US-Präsident Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte Präsident an.
- Geplante Umsetzung: 2. April 2025.
- Aktueller Stand: Die Umsetzung scheint sicher, die Maßnahmen seien „von Dauer“, so Trump.
Zoll-Chaos: US-Präsident Trump verschärft den globalen Handelsstreit
Trumps Zollpolitik hat weltweit eine Kettenreaktion aus Vergeltungszöllen und Gegenmaßnahmen ausgelöst – international wächst der Widerstand. Experten warnen vor den Folgen des Handelskriegs: einer Fragmentierung des globalen Handels, was langfristig Wachstum, Stabilität und politische Zusammenarbeit gefährden könnte.
Ob Trump seine aggressive Handelspolitik weiter eskaliert oder sich doch zu Kompromissen bewegen lässt, dürfte sich in den kommenden Tagen zeigen – spätestens aber wohl am 2. April 2025, dem von Trump pathetisch ausgerufenen „Tag der Befreiung Amerikas“ (Liberation Day).