Putin-Schergen spotten nach Trumps Ukraine-Gipfel über Europa: „Die Zeiten haben sich geändert“

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Nach dem Gipfel im Weißen Haus hagelt es Spott aus Moskau. Medwedew und Kossatschow lassen kein gutes Haar an Europa.

Moskau – Russische Spitzenpolitiker reagierten nach dem Treffen im Weißen Haus zum Ukraine-Krieg mit Spott gegenüber den europäischen Vertretern. Dmitri Medwedew, der frühere russische Präsident, äußerte sich auf dem Portal X und schrieb, die „antirussische kriegstreiberische Koalition der Willigen“ habe es nicht vermocht, US-Präsident Donald Trump auf dessen eigenem Terrain zu übertrumpfen. „Europa hat ihm gedankt und sich eingeschleimt.“

Die Ukraine-Verhandlungen laufen nach dem Gipfel in Washington. Aus Russland hagelt es Spott für Europa. © dpa/Julia Demaree Nikhinson//dpa/Vyacheslav Prokofyev

Auch über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj machte sich Medwedew lustig. „Die Frage ist, welche Melodie der Clown aus Kiew daheim bei Garantien und Territorien spielen wird, wenn er wieder seine grüne Militäruniform angezogen hat“, erklärte der Vizechef des russischen Sicherheitsrates. In der Moskauer Außendarstellung tritt Medwedew oft als Scharfmacher auf, um Kremlchef Wladimir Putin gemäßigt und vernünftig erscheinen zu lassen.

Nach Trumps Ukraine-Gipfel: Russland spottet über Europa

Konstantin Kossatschow, ein russischer Außenpolitiker, äußerte auf Telegram, dass die Ukraine und die Europäer unter Trumps Druck ihre russlandfeindliche Haltung hätten mäßigen müssen. „Die Zeiten haben sich geändert. Weder Kiew noch Brüssel dürfen versteckt hinter dem amerikanischen Rücken Russland anbellen. Russland hat widerstanden“, schrieb der Vorsitzende des Außenausschusses im russischen Föderationsrat.

Es wurde deutlich, dass die russische Politik die Europäer nicht an den Friedensbemühungen beteiligt sehen möchte. „Europa sollte dem Aufruf Wladimir Putins folgen und im Verhandlungsprozess nicht stören“, sagte Leonid Sluzki, der Chef des außenpolitischen Ausschusses in der Staatsduma.

Kanzler Friedrich Merz zog dagegen eine positive Bilanz des mehrstündigen Gipfels im Weißen Haus. „Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden“, sagte der CDU-Politiker im Anschluss. „Das hätte auch anders verlaufen können.“ Es handele sich um „schicksalshafte Tage für die Ukraine und für Europa“. 

Über den Ukraine-Gipfel in Washington:

Am Montag hatten Trump, Selenskyj und europäische Spitzenpolitiker wie Bundeskanzler Friedrich Merz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Sie betonten, dass das Land nach dem Ende des russischen Angriffskrieges starke Sicherheitsgarantien benötige. Trump schlug als nächsten Schritt ein baldiges Treffen zwischen Selenskyj und Putin vor.

Sogar in einem Punkt, bei dem Trump zuvor Putins Position eingenommen hatte, ist Merz nun optimistisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächste Treffen ohne eine Feuerpause stattfindet“, sagte er bei dem Gespräch im erweiterten Kreis. „Lasst uns daran arbeiten und versuchen, Druck auf Russland auszuüben.“

Für Europa und die Ukraine rücken aktuell die Beratungen über mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew in den Fokus. (dpa)

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