Front-Bastion im Ukraine-Krieg hält stand: Kiews „Nemesis“-Regiment zerstört Putins Artillerie

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Die russische Armee wollte die ukrainische Frontstadt Pokrowsk im Donbass längst erobert haben. Doch stattdessen steigen Wladimir Putins Verluste auch dort.

Pokrowsk - Kiew gibt im Ukraine-Krieg gegen das Moskau-Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin und dessen Invasionsarmee aus Russland nicht klein bei.

Ukraine-Krieg: Russische Armee rennt sich bei Pokrowsk im Donbass fest

So bringen die Ukrainer etwa Putins Vorposten-Drohne zu Fall. Die Explosion eines Munitionsdepots bei Moskau sorgt für große Aufregung. Und die russische Armee muss wegen der ganzen Verluste wohl auf nordkoreanische Raketenwerfer zurückgreifen, die Pjöngjang-Diktator Kim Jong-un dem Kreml geschickt haben soll.

Damit nicht genug: Die russischen Invasionstruppen haben sich im geschundenen Nachbarland seit Wochen offenbar rund um die Donbass-Frontstadt Pokrowsk festgerannt, die Putin im Ukraine-Krieg westlichen Einschätzungen zufolge schon längst erobert haben wollte. Die Ukrainer haben in den sozialen Netzwerken jetzt ein Video davon geteilt, wie sie just dort ein weiteres Artilleriegeschütz der Russen ausgeschaltet haben.

Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer schalten russische Haubitze 2S3 Akatsiya aus

Wie das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) berichtet, operiert das 412. Regiment „Nemesis“ in der Gegend zwischen dem umkämpften Pokrowsk (vormals 60.000 Einwohner) und der seit 2014 völkerrechtswidrig besetzten Großstadt Donezk (geschätzt 900.000 Einwohner), in der im Sommer 2012 noch Spiele der Fußball-EM stattgefunden hatten – unter anderem das Halbfinale zwischen Portugal und Spanien (2:4 i.E.). Dem Bericht zufolge sei die Einheit „Nemesis“ aktuell damit beauftragt, möglichst viele russische Artilleriesysteme an diesem blutigen Frontabschnitt zu identifizieren und zu bekämpfen.

Und: Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem Lagebericht vom 23. April schrieb, werden auch in diesen Tagen von dieser Frontlinie „erhebliche Kämpfe“ gemeldet. Ein Beispiel: Das 412. ukrainische Regiment ging eigenen Drohnen-Aufnahmen zufolge (siehe Social-Media-Video oben) gegen eine selbstfahrende russische Haubitze 2S3 Akatsiya vor und brachte diese durch Abwurf einer größeren Granate offenbar zur Explosion.

Eine selbstfahrende Panzerhaubitze 2S3 Akatsiya der russischen Armee in der Ukraine. (Archivfoto)
Eine selbstfahrende Panzerhaubitze 2S3 Akatsiya der russischen Armee in der Ukraine. (Archivfoto) © IMAGO / SNA

Verluste für Russland: Wladimir Putin hat im Ukraine-Krieg viel Artillerie verloren

Die Russen hatten den Bildern zufolge wohl versucht, die 8,40 Meter lange, 3,25 Meter breite und (in der Regel) 28 Tonnen schwere Haubitze mittels einer Plane unkenntlich zu machen. Die ukrainischen Drohnen-Piloten machten das sperrige militärische Gefährt dem Video zufolge aber dennoch ausfindig und markierten es regelrecht für ihren gezielten Angriff aus der Luft. Dass die russische Armee laut ukrainischen Militärbloggern mittlerweile wohl auch mit nordkoreanischen Mehrfachraketenwerfern M1991 und deren Geschosse im Kaliber 240 Millimeter angreift, dürfte aufzeigen, wie schwer die Verluste gerade unter Putins Artillerieverbänden sind.

In Zahlen: Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx am 23. April in ihrer regelmäßig aktualisierten Auflistung zu den Verlusten im Ukraine schrieb, verloren die russischen Streitkräfte bis dahin dokumentiert 21.470 militärische Fahrzeuge wie etwa T-72-Panzer. Demnach waren 918 selbstfahrende Haubitzen verschiedener Waffentypen und 485 Mehrfachraketenwerfer darunter. Bezeichnend: Die 2S3 Akatsiya ist ein vergleichsweise leichtes Ziel für Drohnen-Piloten. So kann der Fahrer im Gelände nur schlecht wenden und maximal 45 km/h schnell fahren.

Putins Artillerie im Ukraine-Krieg: Haubitze 2S3 Akatsiya ist nur schwach gepanzert

Und: Einzig der Ladevorgang der 152-mm-Haubitze zieht sich, da normalerweise zwei Soldaten über Luken im Heck Munition zuführen müssen. Die Panzerung am Rumpf soll unbestätigten Berichten zufolge zudem nur 15 Millimeter betragen, jene am Turm 30 Millimeter. Damit lassen sich Anti-Panzer-Granaten, wie jene der RPG-7, die die ukrainischen Drohnen-Piloten zum Beispiel einsetzen, nicht stoppen. Wie das Video belegen soll, schlagen die Waffen stattdessen ungehindert im Gefährt ein und setzen dieses in Brand. Das zeigt: Auch bei dieser Konstruktion spielte der Schutz der Besatzung für den Kreml offenbar eine untergeordnete Rolle - einmal mehr. (pm)

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