Verluste für Russland: Jetzt soll ein Nordkorea-Raketenwerfer Putin helfen
Erstmals taucht im Ukraine-Krieg offenbar ein nordkoreanischer Raketenwerfer auf, den Diktator Kim Jong-un dem russischen Autokraten Wladimir Putin geschickt haben soll.
Moskau – Zahlreiche Videos in den sozialen Netzwerken sollen belegen: Kiew setzt dem Russland-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im blutigen Ukraine-Krieg weiter zu. Sei es durch die rätselhafte Explosion eines Munitionsdepots bei Moskau, oder dadurch, dass russische Aufklärungsdrohnen vom Himmel geholt werden.
Verluste im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin hat viel russische Artillerie eingebüßt
Und so steigen die Verluste immens, die Putins Moskau-Zirkel der eigenen Bevölkerung durch seinen Angriffskrieg zumutet. Ein ranghoher Nato-Beamter hatte am 11. April von Schätzungen der westlichen Verteidigungsallianz berichtet, wonach Putin bis dahin im Ukraine-Krieg 910.000 russische Soldaten durch Tod oder Verwundung verloren habe. Geschätzt 250.000 dieser Soldaten aus Russland seien getötet worden, hieß es von dem transatlantischen Militärbündnis weiter.
Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx indes am 23. April auflistete, büßten die russischen Streitkräfte 21.470 militärische Fahrzeuge wie T-72-Panzer ein. Derselben Quelle zufolge waren demnach bis zu diesem Zeitpunkt 918 selbstfahrende Haubitzen und 485 Mehrfachraketenwerfer unter Putins Verlusten. Weswegen der Kreml-Chef erneut Unterstützung von Diktator Kim Jong-un aus Nordkorea bekam?
Verluste für Russland: Hat Kim Jong-un Wladimir Putin Raketenwerfer gesandt?
Beim Kurznachrichtendienst X kursiert jedenfalls ein Video, das einen Mehrfachraketenwerfer M1991 nordkoreanischer Bauart zeigen soll. Die Bezeichnung M1991 resultiert aus einem Nato-Begriff und gibt an, wann das Militärbündnis das jeweilige nordkoreanische Waffensystem zum ersten Mal gesichtet haben will. Westlichen und südkoreanischen Einschätzungen zufolge haben die beschriebenen Mehrfachraketenwerfer (Foto: siehe Posting unten) Geschosse im Kaliber 240 Millimeter. Und zwar in zwei Reihen je vier Abschussrohre aneinander gereiht – also je Ladung acht Raketen.
Das Video, das insbesondere von pro-ukrainischen Bloggern eifrig in den sozialen Netzwerken geteilt wird, soll dokumentieren, wie russische Soldaten offenbar Metallgitter zum Schutz gegen Kamikaze-Drohnen auf die grün lackierte Abschussvorrichtung montieren. Wie der oft zitierte ukrainische Militär-Blogger mit dem Pseudonym „Special Kherson Cat“ (mehr als 406.000 X-Follower) zu der Entdeckung schreibt, sollen die Aufnahmen aus Russland stammen.
Nordkorea-Hilfe für Russland: Wladimir Putin bekam wohl Raketenwerfer M1991
Also mutmaßlich aus einer der russischen Grenzregionen zum geschundenen Nachbarland, und nicht aus der Ukraine selbst. Seine Angaben zu dem Video lassen sich nicht eindeutig und unabhängig verifizieren. Die Bilder sollen bestätigen, was die Ukrainer schon länger vermuteten. So hatte Kyrylo Budanow, der Chef des ukrainischen Militärnachrichtendienstes HUR laut Online-Portal Defense Express (DE) im Januar 2025 berichtet, dass Russland angeblich 120 MLRS-Einheiten aus Nordkorea erhalten habe. Also Mehrfachraketenwerfer. Und dass demnach absehbar mit einer weiteren Lieferung in einer ähnlichen Größenordnung zu rechnen sei.
Die 240-mm-Raketen des M1991 sollen unbestätigten Berichten zufolge eine Reichweite von bis zu 65 Kilometern haben. Das würde der Besatzung zumindest ermöglichen, sich deutlich hinter der Front zu positionieren und so die Wahrscheinlichkeit zu vermindern, in die Reichweite ukrainischer Kamikaze-Drohnen zu geraten. In den vergangenen Monaten gab es bereits Hinweise darauf, dass das Regime aus Pjöngjang dem Kreml selbstfahrende Panzerhaubitzen M-1978 und M-1989 „Koksan“ geliefert hat.
Zusammenarbeit zwischen Kim Jong-un und Wladimir Putin: Soldaten gegen Waffentechnik
Wie die amerikanische Financial Times kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres berichtet hatte, gingen einzig im November 50 nordkoreanische Haubitzen und geschätzt 20 Mehrfachraketenwerfer an Putins Armee. Westlichen Angaben zufolge hatten ferner zwischenzeitlich bis zu 12.000 nordkoreanische Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk an der Seite von Moskaus Streitkräften gegen einmarschierte ukrainische Verbände gekämpft – samt hoher Verluste. Putin soll Kim Jong-un dessen Unterstützung unter anderem durch Einblicke in russische Waffen- und Raketentechnik vergelten. (pm)