„Verurteilter Straftäter“: Biden-Team greift Trump in Wahlwerbespot an
Bidens Team veröffentlicht einen neuen Werbespot zur US-Wahl, der Trump als Straftäter darstellt. Der liegt trotz Verurteilung in Umfragen aber vorne.
Washington, D.C. – Vor der US-Wahl 2024 im November wird der Ton zwischen den zwei Kontrahenten immer rauer. So hat das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Joe Biden in einem frisch veröffentlichten Wahlwerbespot den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump heftig attackiert.
In dem am Montag (17. Juni) publizierten Video wird die Aussage getroffen, dass die Menschen in den USA im November zwischen einem „verurteilter Straftäter, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist“ und einem „Präsident, der sich für Ihre Familie einsetzt“, wählen müssen. Dies wird durch Bilder von Trump im Gerichtssaal illustriert.

„Charakter zählt“: Biden-Team nutzt Trumps juristische Probleme für US-Wahl 2024
Das Video zeigt auch Trumps sogenannten „Mug Shot“; ein Polizeifoto, das im Zuge seiner Anklage, unter anderem wegen versuchten Wahlbetrugs im Bundesstaat Georgia, im vergangenen Jahr aufgenommen wurde. Im Video betonen die Demokraten: „Im Gerichtssaal sehen wir Donald Trump als das, was er ist“, nämlich ein Straftäter, der in 34 Fällen verurteilt wurde.
Der Spot zur US-Wahl 2024, der den Titel „Character Matters“ („Charakter zählt“) trägt, ist laut der New York Times Teil einer 50-Millionen-Dollar-Kampagne, die sich auf die umkämpften Swing States konzentriert, also die Bundesstaaten, die weder fest in der Hand der Demokraten noch der Republikaner sind. Trumps Wahlkampfteam erklärte in einer Stellungnahme, dass das Video erneut beweise, dass die Verfahren gegen Trump „Scheinprozesse“ seien, die nur dazu dienten, die Wahl zu beeinflussen.
Anstehende US-Wahl: Schweigegeld-Prozess blieb für Trump bislang ohne Folgen
Ende Mai wurde Trump in einem Prozess, der die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels betraf, in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Es war das erste Mal in der Geschichte der USA, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Trump könnte im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren drohen. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt oder eine Geldstrafe verhängt wird. Trumps Anwalt hat Berufung angekündigt.
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Obwohl Donald Trump offiziell erst Mitte Juli auf dem republikanischen Parteitag in Milwaukee zum Kandidaten ernannt werden soll, steht einer erneuten Kandidatur des 78-Jährigen eigentlich nichts mehr im Wege. Auch auf demokratischer Seite hat man sich vor geraumer Zeit auf den 81-jährigen Biden festgelegt.
Seine juristischen Probleme und der verlorene Schweigegeld-Prozess scheinen Trump bisher übrigens kaum geschadet zu haben: In nationalen Umfragen liegt er derzeit knapp vor Joe Biden. Selbst bei schwarzen Wählerinnen und Wählern, bei denen Trump weniger gut ankommt als bei weißen Republikanern, konnte er zuletzt aufholen. (nak/dpa)