Schockierendes Forschungsergebnis - Geschwister schaden der seelischen Gesundheit

Eine im Fachblatt „Journal of Family Issues“ publizierte Studie von Wissenschaftlern der Ohio State University hat gezeigt, dass Geschwister der psychischen Gesundheit von Teenagern schaden können. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, gaben die Wissenschaftler 9400 14-Jährigen in China und 9100 Gleichaltrigen in den USA Fragebögen zu ihrer psychischen Gesundheit. Wie sich herausstellte, waren diejenigen Jugendlichen am glücklichsten, die über keine (China) oder maximal ein Geschwister verfügten.

Wie die Wissenschaftler berichten, spielte es zudem keine Rolle, ob es sich bei den Geschwistern um Halb- oder Vollgeschwister handelte.

Je geringer der Altersabstand, desto größer der Effekt

Interessanterweise hätte der Altersabstand die Stärke des Effekts jedoch beeinflusst, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Arbeit. Je geringer der Altersabstand der Geschwister zum beobachteten Jugendlichen war, desto unglücklicher sei letzterer im Durchschnitt gewesen.

Diese Beobachtung deute möglicherweise daraufhin, dass es sich um eine Art Wettbewerbseffekt handele: Die beschränkt verfügbare Ressource „elterliche Aufmerksamkeit“ müsse auf alle Kinder verteilt werden. Da Kinder ähnlichen Alters in der Regel ähnliche Bedürfnisse haben, sei der Effekt desto ausgeprägter, je geringer der Altersabstand der Geschwister sei.

Studie widerspricht teils älterer Literatur

In der Vergangenheit hatten ähnliche Studien teils zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hatte so etwa ein Wissenschaftlerteam um Gunda Herberth vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung im Jahr 2022 gezeigt, dass Kinder, die ältere Geschwister haben, seltener Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.