Aufmarsch der US-Flugzeugträger: Rätselraten um nächsten Trump-Schritt im Iran-Israel-Konflikt

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US-Präsident Donald Trump verlässt eilig den G7-Gipfel, während die Welt rätselt, ob die USA militärisch in den Iran-Israel-Konflikt eingreifen. Es gibt erste Hinweise.

Washington, DC – Die Welt blickt neben dem Ukraine-Krieg gebannt auf einen zweiten großen militärischen Konflikt, da sich Israel im Krieg mit dem iranischen Mullah-Regime aus Teheran befindet. Die gegenseitigen Bombardements halten seit Tagen an.

Iran-Israel-Konflikt: US-Präsident Donald Trump verlässt vorzeitig den G7-Gipfel

Gebannt gehen die Blicke auch in Richtung Weißes Haus, samt der Frage, wie US-Präsident Donald Trump auf die jüngsten Entwicklungen reagieren wird. Die USA gelten seit langem als enger Verbündeter Israels. Am Montag (17. Juni) hatte Trump den G7-Gipfel in Kanada vorzeitig verlassen, um in Washington, DC, über eine amerikanische Reaktion auf die Eskalation im Nahen Osten zu beraten.

Trump gilt als entschiedener außenpolitischer Gegner des iranischen Mullah-Regimes. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Montagabend (Ortszeit) gesagt, dass die USA ihre Truppenpräsenz im Nahen Osten in den vergangenen Stunden und Tagen verstärkt hätten – wohl um eigenen Soldaten besser schützen zu können. Gleichzeitig haben die Vereinigten Staaten mit der „USS Nimitz“ einen zweiten Flugzeugträger samt Begleitschiffen in die Krisenregion entsandt.

Iran-Israel-Konflikt: USA verlegen Flugzeugträger „USS Nimitz“ in Krisenregion

Hegseth schrieb beim Kurznachrichtendienst X von der „Entsendung zusätzlicher militärischer Ressourcen“ in den Nahen Osten. Der Schutz der US-Streitkräfte habe „für uns oberste Priorität, und diese Einsätze sollen unsere Verteidigungsposition in der Region stärken“. Im Nahen Osten sollen zwischen Jordanien, das iranische Drohnen per Luftabwehr abfängt, dem Irak und Syrien zehntausende US-Soldaten stationiert sein. Teils auch auf den amerikanischen Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer und im Roten Meer, von wo aus Trump seit Wochen heftig die Huthi-Rebellen im Jemen bombardieren lässt.

Hierzu ist bereits die Flugzeugträgergruppe um die „USS Harry Truman“ im Roten Meer stationiert, mit mehreren Dutzend Kampfjets wie der F/A-18 Hornet an Bord. Heißt auch: Die Piloten der Kampfflugzeuge sind aktuell schon im Einsatz und damit kampferfahren. Zur Einordnung: Die Huthi im Jemen werden intensiv durch das Teheran-Regime in Form von Waffenlieferungen unterstützt. Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen in den vergangenen Monaten Israel immer wieder mit Langstrecken-Drohnen attackiert, wovon die meisten jedoch durch Luftabwehr abgefangen wurden.

Iran-Israel-Konflikt: In der Straße von Hormus brennen offenbar Öl-Tanker

Die geopolitische Lage ist heikel und es ist dazu sehr viel in Bewegung, beinahe stündlich. Etwa mit Blick auf den Öl-Preis werden weltweite Folgen des Iran-Israel-Konflikts erwartet. Militärblogger teilten am Dienstag (17. Juni) Aufnahmen, die drei brennende Öl-Tanker in der sogenannten Straße von Hormus zeigen sollen, die südlich des Iran den Persischen Golf und den Golf von Oman verbindet. Durch diese Meerenge verläuft der gesamte Schiffsverkehr von und zu den Ölhäfen Kuwaits, Katars, Bahrains, des Irak, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran, dazu der größte Teil des saudi-arabischen Schiffs- und Frachterverkehrs. Der Iran hatte mit einer Blockade der Straße von Hormus gedroht.

Stand 17. Juni (12 Uhr) war unklar, wer welche Öl-Tanker in Brand geschossen haben soll. Die Situation ist äußerst brisant und etwaige globale Folgen sind noch nicht gänzlich absehbar. Laut einer Analyse des Finanzdienstleistungsinstitut IG Group zählten im Jahr 2022 Saudi-Arabien (2. Platz), der Irak (6.), die VAE (7.), Kuwait (9.) und der Iran (10.) zu den größten Förderländern von Erdöl auf dem weltweiten Markt. Der Irak und Kuwait liegen genau zwischen den israelisch-iranischen Kampfhandlungen. Am Sonntag (15. Juni) hatte Israel die iranische Öl- und Gas-Industrie heftig aus der Luft bombardiert.

US-Präsident Donald Trump lässt den Flugzeugträger „USS Nimitz“ in die Krisenregion im Nahen Osten verlegen. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ZUMA Press Wire / Kyodo News

Iran-Israel-Konflikt: Greifen die USA unter Donald Trump militärisch ein?

So kam es zu schweren Luftangriffen gegen eine große Öl-Raffinerie im nordiranischen Täbris, gegen ein Öl-Depot bei Teheran und gegen das South Pars Gasfeld am Persischen Golf. Wie reagieren nun die USA unter Trump? Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums erklärte dem Medium The Hill, dass Hegseth durch die Entsendung der USS Nimitz Carrier Strike Group Trump „Optionen bieten“ wolle. Die Huthi hatten zuletzt die „USS Harry Truman“ eigenen Angaben zufolge angeblich mit Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Washington und London und damit Verbündete Tel Avivs hatten Teheran in den vergangenen Tagen eindringlich vor möglichen Angriffen gegen amerikanische und britische Militär-Stützpunkte in der Region gewarnt.

Laut Bild berichten verschiedene US-Medien, dass Trump erwäge, an der Seite Israels militärisch in den eskalierten Konflikt einzugreifen, um dem Mullah-Regime den entscheidenden Schlag zu versetzen. Demnach könnten US-Kampfjets tief in Bergstollen gebaute iranische Atomanlagen angreifen, wofür die Israelis keine ausreichend bunkerbrechende Bomben besitzen sollen – die USA dagegen schon. Brisant: Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte erklärt, Trump habe den G7-Gipfel verlassen, um für einen Waffenstillstand zwischen den Israelis und Teheran zu vermitteln. Trump schrieb daraufhin bei Truth Social harsch: „Er hat keine Ahnung, warum ich jetzt auf dem Weg nach Washington bin, aber es hat definitiv nichts mit einem Waffenstillstand zu tun. Es geht um etwas viel Größeres.“ (pm)

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